Techno-Classica-Nachlese 2009
Nachlese zur Techno-Classica 2009
Vor meiner Abreise zur Techno-Classica am Mittwochmorgen, habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob es überhaupt nötig sei, ganze fünf Tage dort zu verbringen. Schließlich war der Standplatz wieder derselbe (schlechte!) wie in den letzten beiden Jahren und ich fürchtete eine mangelhafte Besucherfrequenz. Darüberhinaus war ich gespannt, ob es für die Initiative überhaupt fünf lange Tage lang Gesprächsbedarf innerhalb der Szene gäbe. Entsprechend unsicher fuhr ich also in Richtung Ruhrgebiet.
Der IKM-Stand auf der Techno-Classica 2009 zeigt das einzige Goggomobil der Messe
Erschöpft, sichtlich zufrieden und noch immer die vielen Eindrucke verarbeitend und die Gedanken sortierend, fuhr ich am Sonntagnachmittag wieder in den Wilden Süden. Die Welle der Solidarität, welche uns in Essen entgegenschlug, machte mich das ein ums andere Mal sprachlos! Es wurde offenbar, daß das Ziel, respektive die Vision der IKM, an einer schlagkräftigen und vereinten Szene mitzugestalten, sowie den weiterführenden Schutz historischer Fahrzeuge gesetzlich verankern zu lassen, offene Türen einrannte. Viele Gespräche mit interessanten Personen und Clubvertretern bestätigten dies. Umgekehrt hat die Techno-Classica auch gezeigt, wie zerrüttet die Szene und wie groß der Wunsch nach Orientierung, Stabilität und einer übergeordneten Organisation ist, die frei agieren kann und nicht in Abhängigkeiten und Zwängen steckt.
Es ist nicht zu übersehen, daß die Oldtimerszene zu einem Teil aus Menschen besteht, die sich nicht der gemeinsamen Sache, sondern der Pflege von Eitelkeiten unterwirft. Was wir daher dringend benötigen, wurde in Essen offenbar: Galionsfiguren, geschmiedet aus einer Mischung Glaubwürdigkeit, Enthusiasmus, Charme, Engagement, Aufrichtigkeit und Herzblut. Was die Szene nicht braucht, sind unkooperative und eitle Menschen, welche sie als Steigbügelhalter missbraucht, dabei mit einem Auge den Kommerz im Blick behaltend.
Meines Erachtens ist die Arbeit in der Oldtimerszene zuallererst eine kulturelle, dicht gefolgt von der politischen. Am unteren Ende der Skala rangiert die kommerzielle Arbeit. Damit möchte ich keineswegs ausdrücken, daß finanzielle Aspekte bei der Ausübung satzungsgemäßer Tätigkeiten keine Rolle spielen dürfen. Jeder Verein kann sicher ein Lied davon singen in der heutigen Zeit ohnehin. Nein, ich meine, daß man Geld nur soviel Bedeutung zumessen soll, wie es zur Erreichung der gesteckten Ziele von Belang ist. Das Streben nach finanzieller Ausdehnung darf nicht zum obersten Gebot oder Grundlage der Tätigkeit werden. Das offene Ohr für Rat- oder Hilfesuchende, darf nicht vom Grade seines finanziellen Einsatzes abhängig gemacht werden. Wenn wir alle mit dem gebührenden Respekt vor dem Gegenüber aufeinander zugehen, werden wir Kooperationen ins Leben rufen können, die uns alle nach vorne bringen.
Daß die Arbeit der Initiative positiv wahrgenommen wird, beweist nicht nur der Beitritt von Oldtimer-TV oder des Mercedes-Benz R/C 107 SL-Club e.V. mit seinen gut 3000 Mitgliedern, sondern auch die Beitrittsverhandlungen mit dem GLAS Club International, der IG T2 e.V. und der Alt-Ford-Freunde. Auch der Umstand, daß FIVA-Präsident Horst Brüning, der unermüdlich auf der Messe präsent war und immer wieder szeneübergreifend das Gespräch suchte, zu einem kleinen Interview für Oldtimer-TV auf den Stand der IKM kam, ist ein deutliches und positives Signal der Akzeptanz auch in höheren Kreisen.
Abschließend zur Techno-Classica bleibt zu hoffen, daß unsere und die Kritik einiger Clubvertreter bzgl. des sehr schlechten Standplatzes der Initiative beim Veranstalter nicht auf taube Ohren stößt.
Die Initiative trifft man auf der Klassikwelt Bodensee vom 21.-24.05.09 auf einem Gemeinschaftsstand mit der Deutschen Fachwerkstraße an, wo unser Vorstandsmitglied Wolfgang Köhler Interessierten gerne rund um die IKM Auskunft gibt. Des weiteren steht unser Regionalvertreter Hessen, Johannes Hübner, ebenfalls gerne für Informationen zur Verfügung, wo immer er eine Veranstaltung begleitet. Die Termine, wo Johannes Hübner mit seinem charmanten roten Opel Blitz, Bj.1964, vor Ort ist, ist unter http://www.action-blitz.de in der Rubrik Service abzurufen.
Mein Dank gilt unserem Regionalvertreter für Berlin-Brandenburg, Frank Matschke, der sich an allen Messetagen für die Initiative sehr engagiert hat, und Nils Oestreich, der uns am Messesamstag unterstützend zur Seite stand. Hilmar Wörnle und Helmut Schlecht griffen uns am Sonntag unter die Arme.
Danken möchte ich auch unseren Neumitgliedern für ihr Vertrauen in uns. (mdr)