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BMW Automobil- und Motorradunternehmensgeschichte

Die „Bayerischen Flugzeugwerke AG“ (BFW) werden am 6. März 1916 gegründet. 1922 erwirbt Finanzier Camillo Castiglioni den Motorenbau mit Mitarbeitern und Produktionsanlagen, den Firmennamen sowie das weiß-blaue Logo der „Bayerischen Motoren Werke GmbH“ und überträgt alles auf die „Bayerischen Flugzeugwerke AG“. Seitdem gilt die Gründung der BFW als Geburtsstunde der Bayerischen Motoren Werke.

BMW im Höhenflug: vom besten Flugmotor seiner Zeit zum ersten BMW Motorrad

Während des Ersten Weltkriegs fertigt das Unternehmen nur ein Produkt: den Flugmotor BMW Illa. Der 6-Zylinder-Reihenmotor gilt als der beste Flugmotor seiner Zeit. Schon früh spielt auch der sportliche Wettbewerb für das Unternehmen eine große Rolle. Ein BMW IV trägt am 17. Juni 1919 erstmals einen Menschen auf 9.760 m Höhe. Nach Kriegsende ist der Flugmotorenbau in Deutschland zunächst verboten und BMW hält sich mit einer Notproduktion über Wasser. Erst 1922 kann die Fertigung von BMW Flugmotoren wieder aufgenommen werden. Nur wenig später stellt das Unternehmen im Herbst 1923 mit der BMW R 32 auch sein erstes Motorrad vor. Die umjubelte Premiere auf dem Berliner Autosalon und die späteren Verkaufs- und Sporterfolge beweisen, dass BMW nicht nur exzellente Flugmotoren bauen kann Bis heute prägt das Grundkonzept mit 2-Zylinder-Boxermotor und Kardanantrieb die Konstruktion von BMW Motorrädern. Neben den Flugmotoren bleibt die Motorradproduktion lange Zeit das zweite Standbein des Unternehmens.

Anfänge des Automobilbaus und Kriegsproduktion

1928 bietet sich die Gelegenheit, die Fahrzeugfabrik Eisenach zu erwerben. BMW übernimmt zunächst die Produktion eines dort in Lizenz gefertigten englischen Kleinwagens und lässt ab 1932 eigene Fahrzeugkonstruktionen folgen. Nur einige Jahre später erweitert sich das Angebot um sportliche Mittelklassewagen. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges bleibt dennoch der Flugzeugbau das wichtigste Standbein des Konzerns. Während des zweiten Weltkrieges ist BMW als Rüstungskonzern von hoher Bedeutung für die Kriegsführung und muss 1941 auf staatliche Anweisung die zivile Produktion von Flugmotoren und Automobilen ganz einstellen. Bereits 1940 setzt BMW in der Produktion ausländische Fremdarbeiter ein. Seit 1942 müssen neben Strafgefangenen, osteuropäischen Kriegsgefangenen und überwiegend aus Westeuropa stammenden Zwangsarbeitern auch KZ-Häftlinge in den BMW-Werken arbeiten. Der Ausländeranteil an der BMW Arbeiterschaft steigt von rund 3% 1940 auf rund 51% 1944 an. Wie im Großteil der deutschen Industrie leitet technokratisches Effizienzdenken das Handeln der BMW Verantwortlichen - der Einsatz von Zwangsarbeitern wird billigend in Kauf genommen. 1983 bringt die BMW AG mit der Publikation „BMW - eine deutsche Geschichte“ von Horst Mönnich das Thema erstmals in die öffentliche Debatte ein. Mit anderen Unternehmen der deutschen Wirtschaft gründet der Konzern 1999 die Stiftungsinitiative „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ zur Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter und arbeitet zudem die eigene Vergangenheit in zahlreichen Publikationen auf. Weltweit unterstützt die BMW AG viele Organisationen und initiiert Projekte, die sich für den respektvollen Dialog der Kulturen einsetzen.

Die Nachkriegszeit – ein schwieriger Neubeginn

Nach dem Kriegsende 1945 verliert BMW den in der sowjetischen Besatzungszone gelegenen Standort in Eisenach und mit ihm das Wissen für die Automobil- und Motorradfertigung. Erst 1948 kann das Unternehmen sein erstes Nachkriegsmotorrad, die BMW R 24, auf die Straße bringen und baut das Programm von da an weiter aus. 1952 entscheidet sich BMW dafür, die Automobilfertigung mit der Produktion von luxuriösen Fahrzeugen der Oberklasse wieder zu beginnen. Doch nicht einmal die Produktions- und Entwicklungskosten können durch die Verkäufe gedeckt werden. Auch durch den Bau des Kleinwagens Isetta ab 1955 kann die tief sitzende Finanzkrise des Konzerns nicht gelöst werden. Nur knapp entgeht BMW auf der Aktionärsversammlung 1959 dank des Einsatzes einiger Kleinaktionäre einem Verkauf an die Daimler-Benz AG. Der Industrielle Dr. Herbert Quandt erarbeitet einen Plan zur Sanierung des Konzerns - und sichert so die Eigenständigkeit der Bayerischen Motoren Werke für die Zukunft. Dank eines neuen Produktprogramms mit sportlichen Klein- und Mittelklassewägen steigen die Verkäufe wieder an.

BMW wird international: Ausweitung der Kapazitäten

Wegen der hohen Nachfrage nach den neuen Produkten werden schon bald die Kapazitäten im Stammwerk München knapp. Nach dem Erwerb der Automobilfirma Hans Glas GmbH rollen seit 1967 auch in Dingolfing und Landshut BMW-Fahrzeuge vom Band, zudem wird 1969 die Motorradproduktion von München in das Werk Berlin-Spandau verlegt. Auch in der Verwaltung wird der Platz knapp. 1973 eröffnet BMW in München zusammen mit der markanten „Schüssel“ des BMW Museums die neue BMW Konzernzentrale („Vierzylinder“); bis heute ein Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt. BMW entwickelt sich in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einem der wachstumsstärksten Automobilhersteller der Welt. Die Ausweitung des Automobil- und Motorradprogramms erfordert Schritt für Schritt eine Erweiterung der Fertigungskapazitäten und des Vertriebsnetzes. Wichtige Meilensteine bei der Produktion sind 1979 das Motorenwerk in Steyr (Österreich) sowie die Produktionswerke in Regensburg (1986), Spartanburg (1994/USA) und Leipzig (2005). Ab 1973 werden in den wichtigsten Importmärkten eigene Vertriebsgesellschaften und Tochterunternehmen gegründet. Damit legt die BMW-Group den Grundstein für die heute weltweite Präsenz in über 140 Ländern auf 5 Kontinenten. Mit dem Kauf der Rover-Group soll 1994 auch das Angebot an Automobilen noch einmal deutlich erweitert werden. Doch die Entwicklungsmöglichkeiten sind beim Kauf überschätzt worden: im Jahr 2000 entschließt sich die BMW-Group, das britische Tochterunternehmen wieder zu verkaufen.

Neuausrichtung der BMW-Group: die Marken MINI, BMW und Rolls-Royce

Nur die Marke MINI bleibt im Unternehmen erhalten und erlebt unter der Regie der BMW-Group seit 2001 eine erfolgreiche Wiedererweckung. Bereits im Juli 1998 hatte man zudem die Marken- und Namensrechte für Rolls-Royce Automobile erworben. Seit 2003 rollt im britischen Goodwood der neue Rolls-Royce Phantom vom Band und markiert damit den erfolgreichen Neustart der Marke. Sportmotorräder der Marke Husqvarna ergänzen das Produktprogramm der BMW Group ab Oktober 2007. Heute verfügt die BMW-Group über ein dichtes weltweites Vertriebsnetz sowie 25 Produktionsstätten in 14 Ländern und beschäftigt über 100.000 Mitarbeiter. Mit einem Absatz von über 1,6 Millionen Automobilen und 113.000 Motorrädern war die BMW-Group im Jahr 2011 der erfolgreichste Hersteller von Premium-Automobilen weltweit.

BMW Automobile

Seit über 80 Jahren fertigt BMW Automobile. In dieser Zeit entwickelt sich BMW zum Technologieführer, der eigene Trends setzt, neue Ideen für den Kunden nutzbar macht und bestehende Innovationen hinterfragt und weiterentwickelt.

Die ersten BMW Automobile - der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte

Die Automobilgeschichte von BMW beginnt im Jahr 1928, als sich die Möglichkeit zum Kauf der Fahrzeugfabrik Eisenach eröffnet. Zuerst wird die Produktion des dort in Lizenz gefertigten Austin Seven unter dem Markennamen Dixi weitergeführt. Der daraus weiterentwickelte BMW 3/15 PS kommt 1929 auf den Markt und ist das erste Automobil mit dem BMW Markenzeichen. 1932 läuft schließlich das erste selbst entwickelte BMW Automobil unter dem Namen BMW 3/20 PS vom Band. Zwei Jahre später präsentieren die Münchner Autobauer den BMW 303 als erstes Modell mit 6-Zylinder-Reihenmotor und begründen damit eine erfolgreiche BMW Tradition. Außerdem trägt der BMW 303 bereits die charakteristische Niere als Kühlergrill. War BMW bisher in der unteren Mittelklasse vertreten, stellt der BMW 326 den ersten Vertreter der klassischen Mittelklasse dar. Der Wagen verkauft sich insgesamt fast 16.000 Mal und ist damit der erfolgreichste BMW vor dem zweiten Weltkrieg. 1936 wird es Zeit für ein noch sportlicheres und stärkeres Modell: den nur 464 Mal gebauten BMW 328.


BMW "Bügelfalte"
Foto: BMW AG

Der legendäre Roadster wird zum erfolgreichsten Sportwagen der späten 30er-Jahre und begründet das sportliche Image der Marke BMW. Wichtige Erfolge verbuchen die hochgezüchteten Rennsportversionen. Das BMW 328 Touring Coupé zum Beispiel erringt sowohl 1939 einen Klassensieg in Le Mans als auch den Gesamtsieg bei der Mille Miglia 1940. Der luxuriöseste BMW, der vor dem Krieg in Serie geht, ist der BMW 335 von 1939. Völlig neu ist der 3,5 Liter große 6-Zylinder-Reihenmotor mit einer Maximalleistung von 90 PS und die edle Innenausstattung. Der Oberklassewagen gilt heute als Vorgänger der BMW 7er-Reihe.

Neubeginn nach dem Krieg: die Rückkehr in die automobile Oberklasse

Als erstes Nachkriegsmodell kommt 1952 der BMW 501 mit 6-Zylinder-Motor (auch „Barockengel“ genannt) auf den Markt, gefolgt von der luxuriöseren Bauvariante BMW 502. Darin verbaut ist der weltweit erste komplett aus Leichtmetall gefertigte Motor für die Großserie, ein V8- Triebwerk mit einer Leistung von 100 PS. Parallel werden ab 1956 die von Albrecht Graf Goertz gezeichneten BMW 507 und BMW 503 produziert. Insbesondere der Sportwagen BMW 507 gilt vielen heute noch als der schönste jemals gebaute BMW.


BMW 507
Foto: BMW AG

Obgleich unverzichtbarer Bestandteil der BMW-Geschichte und des Markenimages, sind diese Oberklasse-Modelle aus wirtschaftlicher Sicht ein Misserfolg. Mit dem Bau der BMW Isetta landet das Unternehmen dagegen einen Volltreffer: Insgesamt produziert BMW von 1955 bis 1962 über 160.000 Stück und bringt mit dem BMW 600 auch ein verlängertes viersitziges Modell auf den Markt. Die tief sitzende Finanzkrise des Konzerns kann aber auch damit nicht gelöst werden. Mit Hilfe von Herbert Quandt und einem neuen Produktkonzept schafft BMW mit dem modernen Kleinwagen BMW 700 den Weg zurück zur Rentabilität. Das neue Design und technische Weiterentwicklungen setzen sich deutlich von allen Vorgängern ab.


BMW 600
Foto: BMW AG

Den endgültigen Durchbruch bringt ab 1961 die „Neue Klasse“: Der langersehnte Mittelklassewagen BMW 1500 überzeugt mit schnörkellosem Design, sportlichem Fahrverhalten und zahlreichen Motorvarianten. Als eines der ersten BMW Modelle weisen die Wagen der „Neuen Klasse“ den BMW typischen „Hofmeister-Knick“ in der C-Säule auf. Gelten diese Automobile als Vorläufer der BMW 5er-Reihe, so stehen die ab 1966 vorgestellten BMW 02er-Modelle für die spätere BMW 3er-Reihe. Insgesamt bringt es die schnittige und trotzdem familientaugliche BMW 02er-Reihe auf über 800.000 verkaufte Fahrzeuge und prägt nachhaltig das sportliche Image von BMW. Mit den großen Limousinen und Coupés kehrt BMW 1968 in die automobile Oberklasse zurück und erneuert seine erfolgreiche Tradition der 6-Zylinder-Reihenmotoren.

Entstehung der Baureihen und Vorstoß in neue Segmente

Das Jahr 1972 markiert einen Meilenstein in der Firmengeschichte: mit der Studie BMW Turbo stellt BMW neben wegweisendem Design auch Innovationen wie ABS oder radarbasierte Abstandswarngeräte vor, die nach und nach in Serie gehen. Den Grundstein für den heutigen Modellreihen legt BMW, ebenfalls 1972, mit der ersten BMW 5er Reihe. In sechs Generationen wurden bis heute über 5,5 Mio. Fahrzeuge dieser Reihe verkauft. Dabei stärkt der BMW 5er kontinuierlich seinen Status als fahraktivstes und innovativstes Fahrzeug im Segment der oberen Mittelklasse. 1975 folgt die BMW 3er Reihe, bis heute das meistverkaufte BMW Modell und der Inbegriff der Sportlimousine schlechthin. Die BMW 6er Reihe, die 1976 zum ersten Mal vom Band läuft, schafft eine einzigartige Kombination aus Dynamik und stilvoller Eleganz.


BMW 3er
Foto: BMW AG

Mit Erscheinen der repräsentativen BMW 7er Reihe im April 1977 sind nun alle BMW Baureihen grundlegend erneuert. 1987 nimmt BMW den Olymp des Motorenbaus in Angriff: Erstmals seit den 30er Jahren bringt ein deutscher Hersteller in der zweiten Generation des BMW 7er mit dem BMW 750i wieder einen 12-Zylinder-Motor auf den Markt. Auch mit den weiteren Generationen der Baureihe kann das Unternehmen den Anspruch auf Technologie- und Innovationsführerschaft in der automobilen Oberklasse weiter untermauern. Besonders exklusiv und luxuriös präsentiert sich ab 1989 der BMW 8er. Das elegant gezeichnete Coupé verbindet höchste technologische Ansprüche mit einzigartigem Design und positioniert sich in der absoluten Spitzenklasse des Automobilbaus. Ein völlig neues Segment erobert BMW 2004 mit dem BMW 1er. Mit ihm ergänzt das Unternehmen seine Modellpalette und etabliert die Marke BMW erfolgreich im Premiumsegment der Kompaktfahrzeuge.

BMW M Automobile: der stärkste Buchstabe der Welt

Mit dem BMW M1 gelingt der 1972 gegründeten BMW Motorsport GmbH 1978 ein großer Wurf: der Urvater aller BMW M Modelle zählt selbst in der Serienversion zu den schnellsten Sportwägen seiner Zeit. 1980 wird der BMW M535i vorgestellt: er ist die erste von der Motorsport GmbH entwickelte Sportlimousine überhaupt und der Vorläufer des BMW M5. Als erfolgreichster Tourenwagen der Welt gilt bis heute der BMW M3. Das erste Serienmodell dieser Reihe lief 1986 vom Band. Die Präsentation des ersten BMW M5 im Jahr 1984 stellt zugleich die Geburtsstunde für das Segment der High-Performance-Limousinen in der oberen Mittelklasse dar. Mittlerweile fasziniert die erfolgreiche Hochleistungslimousine in der fünften Generation. Neben dem BMW M6 werden auch zwei Vertreter der BMW X Familie als BMW M angeboten: Der BMW X5 M und der BMW X6 M sind die ersten allradgetriebenen BMW M Modelle.

BMW X Modelle – die Begründung eines neuen Segments

1999 begründet BMW mit dem geländetauglichen BMW X5 ein neues Marktsegment. Das „Sports Activity Vehicle“ verbindet erstmals die BMW typische Freude am Fahren mit der Geländegängigkeit eines Offroad-Fahrzeuges. Bis heute tragen die inzwischen vier BMW X Modelle BMW X1, BMW X3, BMW X5 und BMW X6 einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Unternehmens bei.

BMW Z Modelle – pure Emotion

Mit dem BMW Z1 knüpft BMW ab 1988 wieder an die erfolgreiche Roadster-Tradition an. Der BMW Z1, erste Gesamtentwicklung der „Ideenschmiede“ BMW Technik GmbH, wird zwischen 1988 und 1991 gebaut und besitzt dank des neu entwickelten Fahrwerks und der aerodynamischen Karosserie überlegene Fahreigenschaften. 1995 präsentiert man als zweiten Vertreter der BMW Z Reihe den BMW Z3 sowohl als Roadster als auch als Coupé.


BMW Z1
Foto: BMW AG

Im BMW Z4 schließlich findet die BMW Tradition sportlicher Zweisitzer ihre modernste Interpretation. Dynamische Proportionen und ein kraftvoller Motor zeichnen sowohl den Roadster als auch das Coupé der erfolgreichen Baureihe aus.

MINI. Ein Lebensgefühl

Seit 2001 ergänzt die Marke MINI das Produktportfolio der BMW-Group; das erste Premium-Fahrzeug im Kleinwagensegment. MINI wird mit seinem fortschrittlichen Design und sportlich-frechen Charakter zum Ausdruck des Lebensgefühls einer ganzen Generation. Den Anfang macht im Jahr 2001 der MINI Hatch - bis 2011 ist die MINI Familie auf inzwischen sechs Modellvarianten angewachsen: MINI Cabrio, MINI Clubman, MINI Countryman, MINI Coupé und MINI Roadster.

Rolls-Royce Motor Cars: der Anspruch automobiler Perfektion

Nach dem Erwerb der Marken- und Namensrechte für Rolls-Royce Automobile durch die BMW-Group im Juli 1998 läuft ab 2003 der neu entwickelte Rolls-Royce Phantom im englischen Goodwood vom Band. Das Modell steht für den erfolgreichen Neustart der Marke und knüpft trotzdem an traditionelle Rolls-Royce-Werte an. Im September 2009 begründet der neue Rolls-Royce Ghost eine zusätzliche Modellfamilie Der Ghost steht für eine authentische, aber gleichzeitig informellere Interpretation klassischer Rolls-Royce Werte.

BMW Motorräder: Freude am Fahren auf zwei Rädern

Das Ende des 1. Weltkrieges läutet für BMW eine neue Ära ein. Flugmotoren sind damals das einzige Produkt der jungen Firma, doch nun ist ihre Herstellung den Deutschen von den Siegermächten verboten. In lediglich fünf Wochen entwirft BMW Chefkonstrukteur Max Friz auf dem Zeichenbrett das erste BMW-Motorrad. 1923 vorgestellt erweist sich die BMW R 32 als großer Wurf. Der Boxermotor mit quer zur Fahrtrichtung liegenden Zylindern und der Kardanantrieb prägen bis heute die Grundkonzeption der BMW Motorräder. Schon damals legt BMW größten Wert auf hohe Fertigungsqualität. Für die BMW R 37, die sportliche Variante der BMW R 32, wird der weltweit erste Leichtmetall-Zylinderkopf im Motorradbau konstruiert. Zahlreiche Geschwindigkeitsrekorde prägen die Geschichte von BMW-Motorrädern in den späten 1920er und 1930er Jahren. Mit einer aerodynamisch vollverkleideten Rennmaschine stellt Rennfahrer Ernst Henne am 28. November 1937 einen Geschwindigkeitsrekord auf: die Marke von 279,5 km/h bleibt für über 14 Jahre bestehen. Dank konstruktiven Leichtbaus und überlegener Motorentechnik fährt Schorsch Meier im Folgejahr der Konkurrenz ebenfalls davon und gewinnt als erster Ausländer die britische „Senior Tourist Trophy“. Neben dem Flugmotorenbau bleibt die Motorradproduktion lange das zweite Standbein des Unternehmens. Im Jahr 1939 allein wurden über 20.000 BMW-Motorräder gefertigt.

Mit Vollgas gegen die Krise

Während des Zweiten Weltkriegs beschränkt sich die Motorradproduktion auf das Militärmotorrad BMW R 75, um Kapazitäten für den kriegswichtigen Flugmotorenbau zu schaffen. Drei Jahre nach Kriegsende entsteht in München mit Erlaubnis der Militärverwaltung das erste BMW Nachkriegsmotorrad: die auf dem Vorkriegsmodell BMW R 23 basierende BMW R 24 mit überarbeitetem 1-Zylinder-Motor und neuem 4-Gang-Getriebe. Die ersten Modelle der Nachkriegszeit finden reißenden Absatz und begründen den schnellen Wiederaufstieg von BMW – die Motorradproduktion ist das Rückgrat des Unternehmens. Bereits 1950 gibt es mit der BMW R 51/3 auch wieder eine BMW 2-Zylinder-Maschine. Der wirtschaftliche Erfolg hält an – bis 1954 steigt die Jahresproduktion auf 30.000 Motorräder an. Mitte der 1950er Jahre hat der deutsche Motorradmarkt mit rückläufigen Zulassungszahlen zu kämpfen.


Foto: BMW AG

Das Motorrad verliert gegenüber dem Automobil an Image und Prestige - auch BMW bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. In den 1960er Jahren werden im Wesentlichen Konzepte aus den 1950er Jahren überarbeitet. Das Geschäft mit Automobilen boomt, was sich auch in der Verteilung der Produktionskapazitäten niederschlägt. Am 13. Mai 1969 läuft im BMW-Werk München das letzte Motorrad vom Band. Künftig kommen BMW Motorräder aus Berlin.

Verjüngungskur: neue Modelle aus dem Werk Berlin-Spandau

Mit der \5 Serie präsentiert BMW 1969 eine komplett neu entwickelte Baureihe. Die neuen Motorräder mit 500 (R 50\5), 600 (R 60\5) und 750 ccm (R75\5) Hubraum sind konsequent als sportliche Reisemaschinen ausgelegt. Die völlig neue Modellgeneration zielt auf verbesserten Fahrkomfort und mehr Sicherheit in allen Geschwindigkeitsbereichen und gibt dem Motorradfahren damit richtungsweisende Impulse. Als mit Beginn der 1970er Jahre das Motorrad ein Comeback als Sport- und Freizeitgerät erlebt, ist BMW mit den neuen Modellen bestens aufgestellt. Mit über 37.000 verkauften Exemplaren ist das Spitzenmodell BMW R 75\5 erstmals seit Kriegsende das meistverkaufte Motorrad der Produktpalette – die Motorradkrise ist endgültig überwunden. Auf der Internationalen Fahrrad- und Motorradausstellung (IFMA) 1976 stellt BMW mit der BMW R 100 RS sein erstes Motorrad mit einem Liter Hubraum vor. Die Maschine ist die Sensation der Messe: Als erstes Serienmotorrad der Welt verfügt sie über eine rahmenfeste Vollverkleidung und setzt Maßstäbe vor allem in der Aerodynamik, aber auch bei Wetterschutz und Fahrverhalten. Am 1. Januar 1976 gliedert BMW seine Motorrad-Aktivitäten in die BMW Motorrad GmbH aus. Ab 1979 macht sich die 100-prozentige BMW Tochter daran, mit großvolumigen Enduros ein neues Marktsegment zu schaffen und kehrt damit in den Motorradsport zurück – diesmal aber in den Geländesport. Der Franzose Hubert Auriol geht mit dem Enduro – Modell BMW R 80 G/S im Jahr 1981 bei der legendären Rallye Paris-Dakar an den Start und gewinnt die Motorradwertung bei der schwersten Rallye der Welt. Noch drei Mal (1983, 1984 und 1985) können BMW Maschinen diesen Erfolg wiederholen.

Modernste Technik für das nächste Jahrhundert

In den 70er-Jahren brilliert BMW zwar mit innovativen Fahrzeugen, der Antrieb aber, der Boxermotor, ist an die Grenzen des damals technisch Machbaren gekommen. Bei den zu erwartenden Grenzwerten für Abgas- und Lärmemissionen wären nennenswerte Leistungssteigerungen nicht mehr möglich gewesen, ohne auf die BMW typische Zuverlässigkeit zu verzichten. Erstmals seit Beginn des Motorradbaus bietet BMW deshalb mit der BMW K 100 1983 ein 4-Zylinder-Modell an. Das besondere an der K Baureihe: den Reihenmotor haben die Ingenieure diesmal nicht quer, sondern längs und liegend eingebaut. Mit der Vorstellung der BMW K 1 wird 1988 erstmals in einem BMW Serienmotorrad die 4-Ventil-Technik realisiert. Das konsequente Design der BMW K 1 unterstreicht ihren Anspruch als Innovationsträger auf zwei Rädern. Als weltweit erster Hersteller bietet BMW im gleichen Jahr auch ein Motorrad-ABS an, wenig später folgt der erste geregelte Katalysator. Mit der Präsentation eines neuen 4-Ventil-Boxermotors sowie eines neu entwickelten Fahrwerks in der BMW R 1100 RS im Frühjahr 1993 gelingt es BMW, den Boxermotor fit für die Anforderungen der Moderne zu machen. Dank ABS und Katalysator ist BMW nun auch mit dem Boxer führend in Bezug auf Sicherheit und Umweltschutz. Zur traditionellen 2-Zylinder-Boxerreihe und der K Reihe kommt Ende 1993 eine dritte Modellreihe hinzu: Mit der F Reihe (Funduro) belebt BMW seine 1-Zylinder-Tradition wieder neu und ergänzt sein Programm damit auch um ein Modell für Einsteiger. Heute bietet BMW Motorrad zahlreiche Modelle und Motorvarianten für nahezu jeden Einsatzbereich. In den fünf Kategorien „Enduro“, „Tour“, „Roadster“, „Sport“ und „Urban Mobility“ findet jeder das richtige Modell.


Schorsch Meier bei der Tourist Trophy 1939
Foto: BMW AG

Husqvarna Motorcycles: das Offroad-Erlebnis

Als führender Anbieter von hauptsächlich sportlichen Offroad-Motorrädern bereichert Husqvarna seit 2007 das Produktportfolio der BMW Group um leichte, geländegängige Motorräder. Das Modellprogramm präsentiert sich in den Kategorien „Offroad“, „Supermoto“ und „Street“. Mit der neuen Nuda ist erstmals ein reines Straßenmotorrad im Programm, insgesamt gibt es aktuell 25 Modelle.

Im Jahr 2006 hat BMW erstmalig mehr als 100.000 Motorräder in einem Jahr abgesetzt. Das zeigt: auch nach über achtzig Jahren fährt BMW Motorrad weiterhin in der Erfolgsspur.