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Puma Sportwagen - Made in Brasil

Bereits im Jahre 1962 begann der Hobby-Rennfahrer Rino Malzoni mit der Konstruktion seines eigenen Sportwagens. Nach drei Prototypen kam der DKW Malzoni GT 1964 erstmals bei Rennen zum Einsatz.

Seine Technik verdankte der Gran Turismo dem DKW von VEMAG. Der 3-Zylinder 2-Taktmotor entfaltete dank Anisio Campos mehr als 100 PS. Erste Rennerfolge ermutigten Malzoni, zusammen mit seinen Partner eine eigene Firma in Sao Paulo zu gründen.

Nachdem der Hersteller VEMAG von Volkswagen aufgekauft und die Weiterentwicklung der DKW-Modelle gestoppt wurde, musste sich Malzoni um einen neuen Lieferanten umsehen. Für Malzoni war es naheliegend, seine Kontakte zu nutzen und mit VW ins Geschäft zu kommen. Volkswagen do Brasil war und ist die einzige Niederlassung im VW-Konzern, die jemals fabrikneue Komponenten für eine Art Lizenzfertigung auslieferte. Im April 1968 war es dann so weit. Der erste VW Puma auf Basis des Karmann Ghia Typ 14 kommt auf die Piste und gewinnt erste Rennen in Brasilien. Der VW Puma war so erfolgreich in Brasilien, dass 1970 die ersten Export-Aktivitäten Richtung Amerika und Europa starten konnten. Mehrere Modifikationen mussten an dem Auto durchgeführt werden, damit die restriktiveren Zulassungsbestimmungen in den Zielländern erfüllt werden konnten. Ab dem Jahre 1973 konnte der Puma GTE in größeren Stückzahlen auch in Europa ausgeliefert werden. Der größte Verkaufserfolg stellte sich mit der Cabrio-Version, dem Puma GTS, ein.

Als 1975 in Brasilien die Produktion des Karmann Ghia eingestellt wurde, kam es zu einer weiteren grundlegenden Überarbeitung der Karosserie, die ab 1976 auf der verkürzten Bodengruppe des VW Brasilia aufgebaut wurde. Bis 1981 kamen laut Exportpapieren des Außenamtes 108 Puma-Fahrzeuge nach Europa. Sogar bis nach Japan wurde der Puma exportiert. Noch heute baut Jack Wyker in Süd-Afrika VW Puma nach dem Vorbild von 1974.

Parallel zur Kooperation mit Volkswagen wurde 1976 eine weitere Modellreihe auf den Markt gebracht. Der Puma GTB basiert auf der Technik von General Motors, genauer gesagt auf der Bodengruppe des Opala (Opel Commodore). Der Puma GTB war mit einem 4,1 Liter 6-Zylinder Reihenmotor ausgestattet und lange Zeit das stärkste Coupé seiner Art auf brasilianischen Straßen.

In Brasilien wurde der Puma auch als brasilianische Corvette bezeichnet. In Europa finden die Sportwagen in Sammlerkreisen immer größere Beachtung aufgrund der Seltenheit der Fahrzeuge.

Mittlerweile gibt es eine erste umfassende Darstellung der Marke Puma, die mit Unterstützung der Pumafreunde in Deutschland und Brasilien entstanden ist: Puma – Typen und Geschichte, ISBN 384234029X, 1. Auflage Januar 2011

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