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Citroën DS

Als im Oktober 1955 der Pariser Automobilsalon seine Pforten öffnete, hatte „La Déesse“, „die Göttin“, auf dem Citroën Stand ihren ersten großen Auftritt. Die Besucher gerieten ins Schwärmen über zwei seinerzeit revolutionäre Features: die erstmals in der Citroën DS eingesetzte Hydropneumatik und das stromlinienförmige Design von Citroën Star-Designer Flaminio Bertoni.

Bereits am ersten Messetag wurden rund 12.000 Kaufverträge unterschrieben. Am Ende der Messe lagen über 80.000 Bestellungen für „die Göttin“ vor. Zwischen 1955 und 1975 wurden weltweit insgesamt 1.456.115 Fahrzeuge des herausragenden Citroën Modells produziert.


Citroën DS 19 Baujahr 1961
Foto: Citroën Deutschland GmbH

Eine revolutionäre Form und Spitzentechnologien in Sachen Sicherheit und Komfort zeichneten die von Citroën Konstrukteur André Lefèbvre und Designer Flaminio Bertoni entwickelte Citroën DS aus.

Ein einzigartiges Design

Die Citroën DS wirkte derart anders, dass mancher Betrachter den neuen Citroën mit einem Raumschiff verglich. Bei der Karosserie wurden neue Werkstoffe wie Aluminium oder Kunststoff verwendet, das Design überraschte mit runden Linien und aerodynamischen Formen. Die Karosserieform mit dem Cw-Wert 0,38 und den aerodynamischen Linien ließ den Wagen auch Jahrzehnte später noch zur Avantgarde zählen.


Citroën DS 21 Baujahr 1970
Foto: Citroën Deutschland GmbH

Der Innenraum stand dem Äußeren der Citroën DS in nichts nach: futuristische Armaturen, dicke Teppiche und Polster, ein ebener Wagenboden und vieles mehr sorgten für großen Komfort für die Insassen.

Revolutionär: Die Hydropneumatik

Doch neben dem auffälligen Design war es in erster Linie die erstmals eingesetzte Hydropneumatik, die „die Göttin“ so revolutionär machten. Die Hochdruckhydraulik hatte zahlreiche Funktionen: Die hydropneumatische Federung mit großen Federwegen und Höhenkorrektor bot eine konstante Bodenfreiheit bei jeder Beladung. Die Wechselwirkung eines Gases und einer Flüssigkeit anstelle herkömmlicher Stahlfedern bewirkte gleichzeitig höchsten Komfort und makellose Fahreigenschaften. Eine verstellbare Bodenfreiheit, eine hochdruckunterstützte Servolenkung und eine Halbautomatik anstelle eines Kupplungspedals sorgten für reines Fahrvergnügen.


Citroën DS 21 Baujahr 1969
Foto: Citroën Deutschland GmbH

Der größte Trumpf der Citroën DS war die Sicherheit – unter anderem aufgrund der besonderen Straßenlage, der erstmals in Großserie produzierten Scheibenbremsen vorn und der zwei getrennten hydraulischen Bremskreise, welche die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern beladungsunabhängig verteilten.

Zahlreiche Modellvarianten

Ab Werk war die Citroën DS als viertürige Limousine (Berline) und in mehreren fünftürigen Kombiversionen (Break, Familiale und Commerciale) erhältlich. Neben einigen Sonderversionen, die im Laufe der Zeit produziert wurden, fertigte Citroën in einer StückzahI von 1.325 Exemplaren auch ein zweitüriges Werkscabriolet. Ab 1964 waren die Limousinen darüber hinaus als Luxusversion „Pallas“ erhältlich.

Im September 1967 kam es schließlich zu einer umfangreichen Modellpflege: Die Front wurde neu gestaltet, unter anderem mit Doppelscheinwerfern hinter einer Glasfront. Bei den Modellen mit Kurvenlicht schwenkten die Fernscheinwerfer entsprechend Lenkeinschlag mit und leuchteten die Fahrbahnkurve aus.


Citroën DS 23 ie Baujahr 1973
Foto: Citroën Deutschland GmbH

Die erste „Déesse“ verfügte über einen Hubraum von 1.911 cm³, eine Leistung von 75 PS (etwa 55 kW) und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h – ein für die damalige Zeit hoher Wert für eine Limousine. Spätere Spitzenmodelle erreichten über 185 km/h.

Im Laufe der 20-jährigen Bauzeit wurden die Modelle DS 19, DS 20, DS 21, DS 21ie (ie steht für den Einsatz der elektronischen Bosch-Einspritzanlage „D-Jetronic“), DS 23, DS 23ie, ID 19, ID 20, DSpécial, DSuper und DSuper5 produziert. Die zweistellige Zahl in der Modellbezeichnung gab in etwa den jeweiligen Hubraum des Motors in 100 Kubikzentimetern an.

In den Top 3 bei der Wahl zum „Auto des Jahrhunderts“

Die legendäre „Göttin“, zwischen 1955 und 1975 weltweit 1.456.115 Mal produziert und in Deutschland 50.097 Mal verkauft, gilt noch heute als Citroën-Ikone, an deren Berühmtheit markenübergreifend kaum ein anderes Modell heranreicht. Bei der Wahl zum „Auto des Jahreshunderts“ schaffte es die Citroën DS sogar in die Top 3.

Die Citroën DS auf einen Blick

Erste Vorstellung: Pariser Automobilsalon, Oktober 1955
Designer: Flaminio Bertoni
Produktionszeitraum: 1955 bis 1975
Produzierte Fahrzeuge: 1.456.115
Karosserieversionen: Limousine, Break, Cabriolet
Motoren, Auszug: 75 PS, 4.500 U/min, 1.911 cm3 (DS 1955)
60 PS, 4.000 U/min, 1.911 cm3 (ID 1956)
100 PS, 5.500 U/min, 2.175 cm3 (DS 21 1966)
110 PS, 5.500 U/min, 2.332 cm3 (DS 23)
126 PS, 5.750 U/min, 2.332 cm3 (DS 23IE 1972)
Maße (L/B/H in mm), Radstand (mm): 4.840/1.790/1.470, 3.125
Fahrzeughighlights: Stromlinienförmiges Design, hydropneumatische Federung und Niveauregulierung (auch manuell, hochdruckunterstützte Servolenkung, halb-automatische Getriebe, Scheibenbremsen vorn und zwei getrennte hydraulische Bremskreise
In Deutschland verkaufte Einheiten: 50.097
Fahrzeugbestand in Deutschland: 1.203 (Quelle KBA 2011, mit Typschlüssel „000“ deutlich mehr)