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Traction Avant

Mit dem Traction Avant begründete Citroën ein für alle Mal den Ruf des Avantgardismus. Selbsttragende Karosserie, Frontantrieb, und in Großserie gebaut: heute sind fast alle Autos so. Dieses hier war das erste...

Von 1934 bis 1957 gebaut, hat der Traction Avant tiefe Spuren in der Automobilgeschichte hinterlassen und großen Einfluß auf praktisch alle anderen Hersteller gehabt. Als er entstand, lag die Idee des Frontantriebs für die Großserie in der Luft: aber sie wirklich alltagstauglich und für eine große Zahl von Kunden erhältlich zu machen, gelang erst Citroën. So wurde "Traction Avant", "Frontantrieb", zur Bezeichnung eines einzelnen Modells (die in Deutschland montierten Exemplare hießen "Citroën Front" - aber dieser Name erhielt bald einen anderen Klang...)

Die technische Revolution des Traction Avant ist das Werk zweier großer Persönlichkeiten, die beide an die Zukunft und an die Originalität glaubten: André Citroën und André Lefebvre. Der erste lieferte die industrielle und finanzielle Grundlage, der zweite das technische Genie.
Als der Wagen 1934 vorgestellt wird, ist sich die Presse einig: die Konzeption ist kühn, voller origineller Lösungen und anders als alles bisher Dagewesene.


Zeichnung des Prototyps von 1934
Foto: Citroen
Communication

Noch heute hat der "Traction" nichts von seiner Ausstrahlung eingebüßt und ist eines der populärsten Sammlerfahrzeuge. Die Harmonie seiner von Flaminio Bertoni gezeichneten Linien beeindruckt immer noch. Und zahlreiche Clubs, Veranstaltungen und Bücher bestätigen, dass dieser Wagen einen Ehrenplatz im Pantheon der Automobilgeschichte hat.

Die Entstehung

Im März 1933 wird beschlossen, dass der „Traction Avant“ für den Pariser Salon im Oktober 1934 zur Präsentation bereit sein muss.
Eine heute unvorstellbar kurze Zeit, die der Mannschaft um André Citroën und André Lefebvre aber offenbar keine Panik verursacht. Sie sind von dem Projekt überzeugt und fest entschlossen, die Bedingungen des Lastenhefts einzuhalten: 7 französische S-PS („CV“), Verbrauch 7 Liter/100 km, Höchstgeschwindigkeit 100 km/h, vier Sitze, 800 kg, selbsttragende Ganzstahl-Karosserie, Verkaufspreis 15.000 Francs - und natürlich Frontantrieb.

Aber schnell stoßen die Entwickler beim Bau der Prototypen auf zahlreiche Schwierigkeiten. Die Karosseriestruktur muss verstärkt werden, was das Gewicht erhöht und eine Anpassung der Motorleistung erforderlich macht. Die Antriebswellengelenke fressen aus Mangel an Schmierung fest. Noch schlimmer: das geplante hydrodynamische Automatikgetriebe will überhaupt nicht mit dem kleinen Motor harmonieren. In diesem Punkt bleibt André Citroën unnachgiebig und wird erst im Februar 1934 einer konventionellen Alternativlösung zustimmen.


Traction avant 7C 1935, Taxi C4 G
Foto: Citroen Communication

Trotz aller Schwierigkeiten nimmt der intern PV („petite voiture“) genannte Typ Formen an. Jetzt verschärft sich aber die wirtschaftliche Situation. Die Kaufkraft der Lohnempfänger sinkt um 10 Prozent und umfangreiche Streiks im Werk Javel bedrohen die Existenz des Unternehmens. Um seine Finanzen schneller sanieren zu können, entscheidet André Citroën, die Markteinführung des neuen Modells vorzuziehen.

Die offizielle Präsentation findet so bereits am 18. April 1934 vor einem Publikum aus Journalisten und Vertragshändlern im großen Citroën-Schauraum an der Place de l’Europe in Paris statt. Die Presse ist von dem neuen Wagen begeistert und huldigt der Kühnheit seiner Schöpfer. Es sieht aus, als könnte André Citroën wieder einmal eine Wette gewinnen…

Die Innovationen

Wirtschaftlichkeit, Komfort und Sicherheit: diese drei Ziele hatten für den Konstrukteur André Lefebvre höchste Priorität und beeinflussten die zahlreichen Neuerungen des Traction Avant.

Der Frontantrieb war sicherlich das markanteste technische Merkmal. Er fasste den kompletten Antrieb zwischen den Vorderrädern zusammen und machte eine Kardanwelle überflüssig. Die Vorderräder waren gleichzeitig für Lenkung und Antrieb zuständig - für den Durchschnittsfahrer wurde der Wagen so viel leichter beherrschbar. Vor allem aber konnte der Wagen niedriger werden und dadurch auch der Schwerpunkt abgesenkt werden. Das Ergebnis war eine bis dahin nicht gekannte Straßenlage.

Die selbsttragende Karosserie des Wagens kam ohne den damals üblichen Leiterrahmen aus und war deshalb sehr leicht, obwohl sie genauso steif und stabil war wie ein klassisches "Fahrgestell". Mit ihrem glatten Boden bot sie großzügige Platzverhältnisse, obwohl der Wagen nach damaligen Maßstäben ultraflach war. Überdies war die Karosserie in Anströmversuchen im Windkanal optimiert worden (André Lefebvre hatte auch Erfahrungen im Flugzeugbau). So erreichte der Traction auch höhere Geschwindigkeiten als gleich starke konventionelle Fahrzeuge.


Traction Avant Chassis
Foto: Citroen Communication

Ein Segen für die selbsttragende Karosserie war der "schwimmend" in Silentblöcken aus Kautschuk gelagerte Motor ("moteur flottant"), ein amerikanisches Patent, dass sich André Citroën 1932 exklusiv für Europa gesichert und bereits in der "Rosalie" eingesetzt hatte. Diese Lagerung dämpfte die Vibrationen des Antriebs, die ansonsten in der Karosserie des Traction üble Resonanzen hätten hervorrufen können.


Traction Avant Technik 1935
Foto: Citroen Communication

Schließlich sollten wir auch noch die hydraulische Bremsanlage erwähnen, die der Traction besaß - 1934 eine Sensation, die aber heute dazu beiträgt, dass kaum ein Auto der 30er sich so modern anfühlt wie der Traction Avant. Er war halt das erste moderne Auto...

Vor dem Krieg

Vom ersten Jahr seiner Bauzeit an entwickelt sich der Traction weiter und die Modellpalette wächst - auch wenn sie sich damit vom ursprünglichen Lastenheft André Citroëns entfernt.

Da wären zunächst einmal die 7 Steuer-PS, die sich in der ersten Modellbezeichnung des Traction finden: Citroën 7. Von einem Motor von 1.303 cm3 Hubraum und 32 PS angetrieben, ist der erste Traction hübsch anzuschauen und sorgfältig ausgestattet - mit ausgezeichnetem Wollstoff auf den Sitzen, beispielsweise. Aber die schlappe und leider unzuverlässige Mechanik lässt doch anfangs sehr zu wünschen übrig. Schnell werden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Ein neuer Motor mit 35 PS und 9 Steuer-PS fließt im Juni 1934 in die Produktion ein. Zugleich wird auch eine Version mit 11 Steuer-PS präsentiert, die Citroën 7 Sport heißt. Davon werden aber nur etwa tausend gebaut, denn diese Variante wird Grundlage einer neuen Basisversion, die zum Traction Avant schlechthin werden wird: "la onze (11)", der Citroën 11 CV.


Traction Avant 11B 1939
Foto: Citroen Communication

Er soll das Brot-und-Butter-Auto im Citroën-Programm ersetzen, den Rosalie 10 CV. Deshalb hat er auch eine geräumigere Karosserie als der 7 (20 cm länger und 12 cm breiter), die natürlich mit mehr Leistung bewegt werden muss: eine Aufgabe, die der Motor des "7 Sport" mit seinen 11 Steuer-PS übernimmt, daher die Bezeichnung 11 CV. Der Innenraum des "Elfers" ist mit Veloursstoffen und Wolltuch auf das Ansehnlichste ausgeschlagen und bietet viel Platz, mit drei Sitzen auf der Vordersitzbank und dreien hinten (später kommt noch ein "Familiale" mit langem Radstand und drei zusätzlichen Klappsitzen in der Mitte dazu).

Auf dem Autosalon 1934 enthüllt Citroën ein neues, besonders ehrgeiziges Modell, das die Traction-Palette nach oben abrunden soll: den 22. Mit einem gegenüber dem 11 CV um 6 cm verlängerten Radstand, einem großen Kühlergrill und in die Kotflügel integrierten Frontscheinwerfern beeindruckt der 22 das Publikum des Salons. Besonders aber beeindruckt, was sich unter der Haube verbirgt: ein imposanter V8 mit 22 Steuer-PS, 4 Litern Hubraum und 90 PS Leistung kann den 22 - so behauptet die Werbung - auf die mythisch anmutende Spitze von 140 km/h beschleunigen. Leider wird er es nie beweisen können, denn bevor seine Entwicklung wirklich vorankommt, wechselt das Unternehmen den Besitzer und die neue Direktion konzentriert alle Anstrengungen auf die Überwindung der Kinderkrankheiten der Modelle 7 und 11.


Traction Avant 11B, Faux Cabriolet, 3-5-sitzig, 1937
Foto: Citroen Communication

Erst 1938 erhält die Traction-Palette ein Spitzenmodell: es ist der 15, der, wie sein Name es sagt, mit einem Motor von 15 Steuer-PS ausgestattet ist. Seine sechs Zylinder liefern immerhin 76 echte PS, die ihn dank der überragenden Straßenlage zur "Königin der Straße" küren, zur « reine de la route » (in Frankreich ist das Auto bekanntermaßen weiblich). Denn dazu reichen 130 km/h Spitze damals allemal, wenn man sie denn auch ausfahren kann. Vom Aussehen her unterscheidet sich der 15 vom 11 durch eine längere, mit seitlichen Schlitzen versehene Motorhaube, stärker ausgeformte Kotflügel und Zierteile. Subtile Rangabzeichen, die aber für die Ansprüche der gehobenen Kundschaft ausreichen. Denn mittlerweile hat der Traction den ausgezeichneten Ruf, den seine technischen Erbanlagen verdienen: die Kinderkrankheiten sind längst ausgestanden.

In den Verkauf gelangt der 15 erst im Februar 1939 in nennenswerten Stückzahlen. Aber in diesem Jahr redet die ganze Welt bald nur noch über ganz andere Dinge…

Nach dem Krieg

Als Frankreich 1939 in den Krieg eintritt, ist die Traction-Palette vollständig auf dem Markt. Als der Krieg endlich vorbei ist, sieht die Lage ganz anders aus.
Während der ersten Kriegsjahre kommt die Aktivität des Werkes am Quai de Javel trotz starker Einschränkungen nie ganz zum Erliegen. Bis 1940 bleibt der 15CV in Produktion, die 11CV Limousine gar bis 1942. Aber von 1943 bis 1944 werden nur wenige schwere Lkw gebaut, die Montage von Traction Avant liegt fast völlig danieder. Die verbliebenen Arbeiter stellen meist Werkzeuge, Fahrräder und andere nützliche Gegenstände her.

Nach der Befreiung stehen der Wiederaufnahme der Produktion zahlreiche Hindernisse entgegen. Einerseits ist die von den Ingenieuren gewollte Weiterentwicklung des Traction unmöglich geworden. Vor allem aber sind nach den Bombenangriffen auf das Werk im Juni 1940 und der teilweisen Zerstörung der Verwaltungsgebäude die Werkzeuge und die Baupläne verloren.


Traction Avant 11 Familiale Taxi 1954
Foto: Citroen Communication

Also entscheidet die Direktion, ab Juni 1945 ein wohlbekanntes Modell wieder aufzunehmen, den 11CV. 1.525 Exemplare verlassen im zweiten Halbjahr die Werkshallen. Im Innenraum entspricht der „neue“ Traction mit seiner spartanischen Ausstattung in allen Punkten seinem Vorgänger – außen allerdings nicht. Weil Baupläne und Werkzeuge neu angefertigt werden mussten, kommt es zu zahlreichen Abweichungen im Detail, an denen man heute einen Nachkriegs- von einem Vorkriegs-Traction unterscheiden kann.

Die Modelle

7 Berline - Start mit 32 PS in eine lange Laufbahn

Der « 7 A » war das erste Modell einer Baureihe, die bis 1957 in Produktion bleiben sollte. Am 19. April 1934 wurde er offiziell eingeführt. Die allererste Präsentation des Traction Avant für die Händlerschaft hatte aber bereits am 21. März stattgefunden, und die erste Auslieferung an einen Kunden fand am 7. Mai statt.

Es war wirklich ein revolutionäres Auto in dem Sinne, dass es die absolut modernsten Lösungen auf jedem wichtigen Gebiet der Automobiltechnik, die zum Teil heute noch prinzipiell Bestand haben, erstmals zu einem schlüssigen Ensemble vereinte. Seine Karosserie und sein Motor waren äußerst gelungene Konstruktionen und inspirierten viele andere Hersteller. Die niedrige Bauweise ohne Trittbretter änderte die alte Gewohnheit, in sein Auto zu „steigen“: in den Innenraum des Traction lässt man sich hineinsinken.


Citroen 7 Berline
Foto: Citroen Communication

Nicht nur dies ist bald auch von anderen Marken übernommen worden. Auch der Frontantrieb in Großserie, der aus dem Wort „Traction“ zunächst ein Synonym für „Citroën“ machte, ist heute für rund 80% der weltweiten Pkw-Produktion typisch, und selbst weniger augenfällige technische Lösungen wie die Drehstabfederung wurden durch den Traction verbreitet und salonfähig.

Der Preis des « 7 » lag auf der Preisliste vom 15. April 1934 bei 17.700 Francs für die „viersitzige Limousine mit Gepäckraum hinter der Rücksitzlehne“.

Datenblatt Citroën 7 A
Motor 4 Zylinder in Reihe, 1303 cm3 (72 x 80 mm), 32 PS bei 3 200 U/min. Motor in Silentblöcken „schwimmend“ gelagert. OHV-Steuerung. Kurbelwelle dreifach gelagert. Solex-Horizontalvergaser. Benzintank 35 Liter. Bordnetz 6 Volt
Kraftübertragung Frontantrieb. Dreiganggetriebe, 2. und 3. Gang synchronisiert. Einscheiben-Trockenkupplung.
Lenkung Schneckenlenkung.
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Radaufhängung Torsionsstäbe vorn und hinten, Einzelradaufhängung vorn
Reifen Michelin 140 x 140
Karosserie Selbsttragende Ganzstahl-Karosserie, Dach aus schwarzem Moleskin. Länge: 445 cm, Breite: 162 cm, Höhe: 152 cm. Radstand : 291 cm. Spur vorn: 134 cm, hinten: 132,4 cm.
Gewicht 900 kg
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 100 km/h. Verbrauch : 9 l auf 100 km

 

7S Roadster - Mehr Durchzug für den Frontantrieb

Einen Monat nach dem « 7 » brachte Citroën den « 7 S », die Sportversion des Traction mit verbesserten Fahrleistungen, dessen Bezeichnung schon zum Salon 1934 in « 11 légère » geändert wurde.

Während der normale « 7 » nur als Limousine erhältlich war, gab es den « 7 S » auch als Cabriolet und Faux-Cabriolet mit Blechdach, mit 2 Plätzen innen und 2 Notsitzen.


Citroen 7S Roadster
Foto: Citroen Communication

Die dickeren Reifen verraten den « 7 S », der ansonsten sehr ähnlich wie der « 7 » ausgestattet war: Signalhörner auf der Stoßstange, in die gleiche Richtung öffnende Motorhaubenflügel, zwei Lüftungsklappen, hinteres Kennzeichen auf der Stoßstange und doppelte Heckleuchten.

Datenblatt Citroën 7 S (11 Steuer-PS)
Motor 4 Zylinder in Reihe mit nassen Zylinderlaufbüchsen. OHV-Steuerung. Bohrung 78 mm, Hub 100 mm, Hubraum 1911 ccm. Verdichtung 5,9. Nennleistung 42 PS bei 3.800 U/min. Automatischer Choke. Kurbelwelle dreifach gelagert mit Ausgleichsgewichten. Wasserkühlung. „Schwimmend“ gelagerter Motor.
Kupplung Einscheiben-Trockenkupplung.
Getriebe Dreiganggetriebe, 2. und 3. Gang synchronisiert.
Kraftübertragung Frontantrieb mit Gelenkwellen Typ Tracta oder Spicer
Radaufhängung Einzelradaufhängung vorn. Torsionsstäbe vorn und hinten
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Reifen Michelin Super-confort 150 x 140
Abmessungen Radstand 2,91 m. Spur vorn 1,34 m – hinten 1,32 m. Länge 4,45 m. Breite 1,62 m
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 115 km/h. Verbrauch : ca. 11 Liter/100 km

 

22CV Roadster

Auf dem Autosalon 1934 zeigte Citroën den rot lackierten Prototypen eines Traction-Sportwagens, den die Beschriftung als « La 22 Citroën 8 cyl. Traction avant cabriolet » auswies.


Citroen 22CV Roadster 1934
Foto: Citroen Communication

Verschiedene Karosserieformen waren vorgesehen: sechssitzige Limousine, dreisitziges Coupé de ville, Cabriolet und Faux-cabriolet, eine Langversion als „Familiale“ mit 9 Sitzen, ein langes Coupé mit 5 Sitzen.

Dieses als sicherstes und schnellstes Großserienfahrzeug seiner Zeit angekündigte Auto ist heute ein Traum aller Citroën-Sammler: aber es blieb beim Prototypen.

Datenblatt Citroën 22 CV
Motor 8 Zylinder in V-Form, Winkel 90°. OHV-Steuerung, Ventilbetätigung über Kipphebel. Bohrung 78 mm, Hub 100 mm, Hubraum 3.822 ccm. Nennleistung 100 PS. Nasse, austauschbare Zylinderlaufbüchsen. Solex-Vergaser mit thermostatgesteuertem Choke. „Schwimmend“ gelagerter Motor.
Getriebe 3 synchronisierte Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang. Antrieb des sechsflügeligen Kühlventilators über eine Nebenwelle vom Getriebe
Radaufhängung Einzelradaufhängung vorn, Torsionsstabfederung. Hydraulische Stoßdämpfer.
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten.
Reifen Michelin Super-confort 160 x 40
Karosserie Identisch mit der des Typ « 11 normale » bis auf: verchromter Kühlergrill mit integriertem Doppelwinkel und der Zahl „8“. Doppelte Stoßstange vorn (zwei Stoßstangen des „11“ übereinander). Gewölbte Scheinwerfer in den vorderen Kotflügeln. Hupenöffnungen unter den Scheinwerfern hinter kleinen dreieckigen Chromgrills. Verchromter Kühlerverschluss.
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 140 km/h. Verbrauch : 16 Liter auf 100 km

 

11 Familiale - Die Großraumlimousine

Auf dem Salon des Jahres 1934, fünf Monate nach der Premiere des 7 A, zeigte Citroën den 11 : Motor 78 x 100, verlängerte und verbreiterte Karosserie, lieferbar in sechs verschiedenen Karosserieversionen – darunter die „Familiale“, zu der kurz vor dem Krieg noch die „Limousine“ hinzukam (dem deutschen Wort „Limousine“ entspricht das französische „berline“).


Citroen 11B Familiale, 7-9-sitzig, 1937
Foto: Citroen Communication

Sechs, acht oder sogar neun Sitze hat die Familiale je nach Ausstattung: kein normaler Pkw kann so viel Platz bieten. Es ist das ideale Großfamilienauto. Eine breite Bank für drei ganz vorn, eine zweite hinten, und dazwischen auf Wunsch zwei oder drei bequeme, in Fahrtrichtung angebrachte Klappsitze.

Einer der Klappsitze wurde später gestrichen, und die Familiale wurde zum Achtsitzer. Die „Limousine“ hingegen hatte Einzelsitze vorn und war ein Fünfsitzer.

Datenblatt Traction Avant 11 "Familiale" oder "Limousine" mit sechs Seitenfenstern
Motor 4 Zylinder in Reihe mit nassen, austauschbaren Zylinderlaufbüchsen. Bohrung 78 mm. Hub 100 mm. Hubraum 1911 cm3. 11 französische Steuer-PS. Nennleistung 46 PS bei 3800 U/min. Kurbelwelle dreifach gelagert. OHV-Steuerung mit Kipphebeln und Stößeln. Wasserkühlung. Ein Vergaser Typ Solex 30 THD. Benzintank 50 Liter.
Kraftübertragung Einscheiben-Trockenkupplung. Dreiganggetriebe, 2. und 3. Gang synchronisiert. Frontantrieb mit Gelenkwellen Typ Tracta
Lenkung Schneckenlenkung, ab Mai 1936 Zahnstangenlenkung.
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Radaufhängung Torsionsstäbe vorn und hinten. Einzelradaufhängung vorn
Karosserie Selbsttragende Ganzstahl-Karosserie
Reifen Michelin Stop 160 x 40
Abmessungen Länge über alles 4,85 m. Breite über alles 1,76 m. Radstand 3,275 m. Spur vorn 1,46 m. Spur hinten 4,45 m
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 106 km/h. Verbrauch : 11,6 Liter auf 100 km

 

11 Légère Faux-Cabriolet - Kompakt und schick

Die ersten « 11 Légère » treten auf dem Autosalon 1934 die Nachfolge der « 7 S » an, mit denen sie technisch fast identisch waren.

Die Karosserie des „11 Légère“ ist dieselbe des 7. Die beiden Lüftungsklappen öffnen jetzt gegenläufig, die Hupen sind hinter die Kotflügel gewandert. Den « 11 Légère » gibt es als Berline (Limousine), Faux-Cabriolet und Cabriolet.


Citroën 11 Légère Faux-Cabriolet, 1936
Foto: Citroen Communication

Das seit Juni 1934 gebaute „Faux-Cabriolet 11 légère“ erhält ab Oktober 1935 stärker gerundete Vorderkotflügel, Scheinwerfer mit stark gewölbter Streuscheibe, ein lackiertes Kühlergrill und die Anbringung des hinteren Kenzeichens auf dem linken Kotflügel. Es bietet zwei Sitze im Innenraum und zwei hintere Notsitze und kostet 1936 stolze 23.000 Francs.

Datenblatt Citroën 11 Légère
Motor 4 Zylinder in Reihe mit nassen, austauschbaren Zylinderlaufbüchsen. Bohrung 78 mm. Hub 100 mm. Hubraum 1911 cm3. 11 französische Steuer-PS. Nennleistung 46 PS bei 3800 U/min. Kurbelwelle dreifach gelagert. OHV-Steuerung mit Kipphebeln und Stößeln. Wasserkühlung. Ein Vergaser Typ Solex 30 THD. Benzintank 50 Liter.
Kupplung Einscheiben-Trockenkupplung.
Getriebe Dreiganggetriebe, 2. und 3. Gang synchronisiert.
Kraftübertragung Frontantrieb mit Gelenkwellen Typ Tracta oder Spicer
Radaufhängung Einzelradaufhängung vorn. Torsionsstäbe vorn und hinten
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Reifen Michelin 155 x 40
Abmessungen Länge über alles 4,45 m. Breite über alles 1,62 m. Radstand 2,91 m. Spur vorn 1,34 m. Spur hinten 1,32 m
Karosserie Selbsttragende Ganzstahlkarosserie.
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 106 km/h. Verbrauch : 11,6 Liter/100 km

 

15 Berline - Die Königin der Straße

Der « 15 » wurde im Juni 1938 präsentiert und zierte natürlich den Citroën-Stand des Salons von 1938. Sein Sechszylinder übernahm die Abmessungen für Bohrung und Hub des Vierzylinders im « 11 » (für den Achtzylinder des « 22 » war dasselbe geplant gewesen), was eine rationelle Fertigung erleichterte und nebenbei den Hubraum festlegte: für den Sechszylinder ergaben sich exakt 2.867 ccm.


Traction Avant 15.6D Limousine 5-sitzig, 1951
Foto: Citroen Communication

Damit erreichte er die Fahrleistungen seiner direkten Konkurrenten der Marken Ford und Renault. Was aber damals beeindruckte und sich heute noch sehen lassen kann, war seine Straßenlage. Sie machte den 15er zusammen mit den Leistungsreserven seines Motors zur « reine de la route », zur Königin der Straße, und war ein wesentlicher Grund dafür, dass der Traction 15 CV schon in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, kaum zehn Jahre nach Produktionseinstellung, zum Liebhaberfahrzeug wurde. Schon seine Neukäufer waren schließlich Kenner gewesen, die die Leichtigkeit schätzten, mit denen dieser Wagen sich auch auf langen Strecken mit hohen Reisedurchschnitten bewegen ließ.

Bis zum Ausbruch des Krieges entstanden 2.000 Stück. Der Preis für die fünf- oder sechssitzige Limousine betrug 36.300 Francs.

Datenblatt Citroën 15 CV
Motor 6 Zylinder in Reihe, nasse, austauschbare Zylinderlaufbüchsen. Bohrung 78 mm, Hub 100 mm. Hubraum: 2867 ccm. Nennleistung 77 PS bei 3800 U/min. Verdichtung : 6,3. Kurbelwelle mit vier Lagern und Schwingungsdämpfer. OHV-Steuerung über Stößel und Kipphebel. Wasserkühlung. Doppelvergaser.
Getriebe Dreiganggetriebe, 2. und 3. Gang synchronisiert. Einscheiben-Trockenkupplung.
Kraftübertragung Frontantrieb über Doppelgelenkwellen, davon ein homokinetisches Gelenk radseitig, mit Längsspielausgleich.
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Lenkung Zahnstangenlenkung.
Reifen Michelin 185 x 400
Abmessungen Länge (berline) : 4,76 m. Spur vorn 1,48 m. Spur hinten 1,48 m. Gewicht 1325 kg
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 135 km/h. Verbrauch : ca. 13 Liter auf 100 km

 

15 Cabriolet - Nur für Auserwählte

Anders als die Vierzylindertypen gab es den 15 offiziell nur als „berline“ und als „familiale“, aber niemals als Cabriolet. Zwei Cabrios wurden allerdings vor dem Krieg trotzdem gebaut: eines für die Familie Michelin und ein weiteres für die Herzogin de Portes.


Citroen 15 Cabriolet
Foto: Citroen Communication

Zwei weitere entstanden 1946 und 1947 aus Rohkarosserien, die ein Pariser Citroën-Händler mit guten Beziehungen ins Werk Javel auftrieb.

Der einzige äußere Unterschied zu den Cabriolets auf Basis des 11CV ist die längere Motorhaube.

Datenblatt Citroën 15 CV 1939
Motor 6 Zylinder in Reihe. Bohrung 78 mm, Hub 100 mm. Hubraum: 2867 ccm. Max. Drehmoment 19,5 mkg bei 1500 U/min. 16 CV (Steuer-PS). Nennleistung 75 PS bei 3800 U/min. Kurbelwelle mit vier Lagern und Schwingungsdämpfer. OHV-Steuerung über Stößel und Kipphebel. Wasserkühlung. Zündung über Batterie, Spule und Unterbrecher. Vergaser Typ Solex 30 FFIAP. Benzintank 70 Liter
Kraftübertragung Einscheiben-Trockenkupplung. Dreiganggetriebe, Frontantrieb.
Bremsen Hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorn und hinten
Lenkung Zahnstangenlenkung.
Radaufhängung Torsionsstabfederung vorn und hinten mit hydraulischen, einfach wirkenden Teleskopstoßdämpfern
Reifen Michelin Pilote 185 x 400
Karosserie Cabriolet mit 2 Türen, drei Sitzplätzen und „Schwiegermuttersitz“ hinten.
Abmessungen Länge über alles 4,760 m. Breite über alles 1,790 m. Radstand 3,087 m. Spur vorn und hinten 1,487 m
Fahrleistungen Höchstgeschwindigkeit 135 km/h. Verbrauch ca. 13 Liter auf 100 km