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Hermann Lang: Der legendäre Mercedes-Benz Silberpfeil-Pilot

  • Berg- und Europameister des Jahres 1939
  • Erfolgreiches Comeback nach dem Zweiten Weltkrieg auf 300 SL Rennsportcoupé

Am 6. April 1909 wird Hermann Lang in Cannstatt geboren. Er ist in den 1930er Jahren einer der großen Rennfahrer auf den Mercedes-Benz Silberpfeilen.


Nürburgring, 1952. Großer Jubiläumspreis für Sportwagen. Hermann Lang mit der Startnummer 21

Nach dem Zweiten Weltkrieg feiert er 1952 auf dem Rennsportcoupé 300 SL ein vielbeachtetes Comeback. Im Jahr 1954 zieht er sich aus dem professionellen Motorsport zurück, ist aber als Kundendienst-Inspektor weiterhin für Daimler-Benz tätig.

Seine Rennfahrerlaufbahn beginnt Hermann Lang auf dem Motorrad. Noch als Mechanikerlehrling gewinnt er 1927 auf einer alten Norton einen Wettbewerb auf der Solitude-Strecke in Stuttgart. Als Werksfahrer des Motorradherstellers Standard entwickelt sich Lang zum Beiwagenspezialisten und sichert sich 1931 nach verschiedenen bedeutenden Siegen die Deutsche Bergmeisterschaft für Beiwagenmaschinen. Im Jahr 1933 wird Hermann Lang als Monteur in der Renn- und Versuchsabteilung der Daimler-Benz AG eingestellt. Gelegentlich zum Warmfahren der Bremsen der 750-Kilogramm-Formel-Wagen eingesetzt, erkennt das Unternehmen schnell seine fahrerische Begabung und lässt ihn bei einer Nachwuchsfahrerprüfung teilnehmen. 1935 startet Hermann Lang erstmalig auf Mercedes-Benz als Rennfahrer beim Internationalen Eifelrennen und erzielt einen 5. Platz.


Hermann Lang (1909-1987)

Große Erfolge sind 1937 die Siege bei den beiden schnellsten Rennen der Welt, dem Großen Preis von Tripolis und dem Avusrennen in Berlin. In der Rennsaison 1938 kann Lang mit einem Wiederholungserfolg in Tripolis sowie einem 1. Platz bei der Coppa Ciano seine Position in der Mercedes-Benz Rennabteilung als siegfähiger Fahrer weiter ausbauen. Zusammen mit Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola bildet er das bei der Konkurrenz gefürchtete Fahrertrio auf den Mercedes-Benz Silberpfeilen. 1939 gewinnt er nacheinander und mit neuen Streckenrekorden die Großen Preise von Pau und Tripolis, das Internationale Eifelrennen und das Wiener Höhenstraßenrennen. Beim Großen Preis von Belgien, dem Großen Bergpreis von Deutschland sowie dem Großen Preis der Schweiz geht er ebenfalls als Sieger hervor. Er sichert sich damit die Bergmeisterschaft des Jahres 1939 und ist auch in der Grand-Prix Europameisterschaft der erfolgreichste Fahrer.


Coppa Acerbo bei Pescara, 14. August 1938. Beim Start setzten sich die Mercedes-Benz W 154 an die Spitze des Feldes. Manfred von Brauchitsch (Startnummer 46), dahinter Hermann Lang (Startnummer 40) und mit Startnummer 26 der spätere Sieger Rudolf Caracciola

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzt Lang seine Rennkarriere fort. Beim ersten ernsthaften Nachkriegsrennen ist Hermann Lang wieder am Start und siegt am Ruhestein im Schwarzwald auf einem BMW 328 Mille Miglia. Nach der Rückkehr der Daimler-Benz AG in den Motorsport belegt er 1951, nach zwölfjähriger Rennabstinenz, bei den argentinischen Frühjahrsrennen einen 2. und 3. Platz. Mit dem Mercedes-Benz 300 SL (W 194) feiert Lang ein viel beachtetes Comeback: In Bern 1952 noch Zweiter hinter Karl Kling wird Hermann Lang zusammen mit Fritz Rieß Gesamtsieger bei den 24 Stunden von Le Mans 1952. Nach dem Großen Preis von Europa im August 1954 zieht sich Lang aus dem Rennsport zurück. Bis zu seiner Pensionierung bleibt er als Kundendienst-Inspektor für Daimler-Benz tätig. Er stirbt am 19. Oktober 1987 in seiner schwäbischen Heimat Bad Cannstatt.