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Porsche-Eigner schmieden Zukunftskonzept

Die Familien Porsche und Piëch schmieden ein neues Konzept für die Zukunft des Riesenkonzerns Porsche/VW. Am Mittwoch wollten die Porsche-Eigner bei einem Treffen im österreichischen Salzburg nach einer Lösung suchen, wie sie den Sportwagenbauer von seiner drückenden Schuldenlast befreien können.

Zur Debatte stehen eine Fusion der Sportwagenschmiede mit Europas größtem Autobauer oder ein Verkauf der Porsche AG an Volkswagen. In Stuttgart hieß es vor Beginn des Treffens, der Zusammenschluss der beiden Autobauer sei die wahrscheinlichere Lösung. Das Ergebnis der Familienklausur galt aber als offen.

Porsche: Schuldenlast durchkreuzt VW-Übernahme

Porsche kämpft nach der Aufstockung seiner Anteile an VW auf knapp 51 Prozent mit einer Verschuldung von neun Milliarden Euro. Das hat auch den ursprünglichen Plan durcheinandergebracht, wonach Porsche seinen Anteil an VW noch in diesem Jahr auf 75 Prozent ausbauen und das Ruder in Wolfsburg übernehmen wollte.

Das Land Niedersachsen, das mit seiner Sperrminorität an VW nach der Satzung und dem VW-Gesetz ein wichtiges Wort bei der Lösung mitreden kann, erklärte unmittelbar vor Beginn des Treffens, die Landesregierung in Hannover erwarte, dass dort festgelegt werde, „wer an uns herantritt und wer mit uns verhandelt.“ Es gehe dem Land vor allem um die Arbeitsplätze und eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Autobauers, sagte ein Regierungssprecher.

Plan 1: Porsche fusioniert mit VW

Bei dem Treffen in Salzburg sollten Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Finanzvorstand Holger Härter dem engsten Familienkreis um Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ihren Entschuldungsplan präsentieren. Demnach soll Porsche mit VW fusionieren. Das dringend benötigte frische Geld soll den Plänen zufolge über eine Kapitalerhöhung beschafft werden. Dabei sollen die Familien mehrere Milliarden Euro aus ihrem Vermögen zuschießen. Außerdem soll ein neuer Investor einsteigen, der neben der Familie und dem Land Niedersachsen zum dritten VW-Großaktionär wird. Interessenten gibt es dem Vernehmen nach genug - darunter auch das Emirat Katar.

Plan 2: VW kauft Porsche

VW-Aufsichtsratschef Piëch bevorzugt dagegen offenbar eine Lösung, die VW-Chef Martin Winterkorn und Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch erarbeitet haben sollen. Demnach soll der VW-Konzern das Autogeschäft von Porsche kaufen. Mit dem Erlös könnte die Porsche Holding ihre Schulden tilgen. An der Spitze der neuen Gesellschaft hätten dann voraussichtlich VW-Manager das Sagen und Porsche wäre eine von vielen Marken im VW-Konzern. Piëchs Vetter Wolfgang Porsche hat diesen Vorschlag aber bereits zurückgewiesen: „Die Porsche AG wird nicht an VW verkauft“, verlautete aus Stuttgart-Zuffenhausen.

Quelle: KFZ-Betrieb online