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Verbesserte Hauptuntersuchung

Bei der Qualitätssicherung in der Fahrzeugprüfung gehen die deutschen Prüforganisationen neue Wege: "Unsere Qualitätsoffensive ist ein Meilenstein in der periodischen Fahrzeugüberwachung", sagte Dr. Gerd Neumann, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH und Vorstandsvorsitzender des Vereins für Qualitätsmanangement in der Fahrzeugüberwachung e.V. bei einem Pressegespräch am vergangenen Dienstag (28.04.09) in Stuttgart.

Bei den gemeinsamen unangekündigten Nachkontrollen nehmen zwei Auditoren nach dem Zufallsprinzip ein Fahrzeug nach abgeschlossener Hauptuntersuchung (HU) unter die Lupe. Dabei gehört ein Auditor der Organisation des kontrollierten Prüfingenieurs an, der zweite einer fremden Organisation. Die Auditoren überprüfen, ob der Sachverständige alle Mängel erkannt und sie in die richtige Mängelkategorie eingestuft hat, und ob er die amtliche Prüfplakette korrekt zugeteilt und am Fahrzeug angebracht hat. Auch die Dokumentation der Mängel im Prüfbericht muss genau den Vorschriften entsprechen. Die Ergebnisse der jährlich insgesamt mehr als 6.000 Nachkontrollen geben den zuständigen Technischen Leitern wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Qualität der HU.

"Die korrekte Durchführung steht bei der der Hauptuntersuchung im Fokus", betonte Dr. Neumann, der bei Dekra für den Bereich Prüfwesen verantwortlich ist. Sie habe ganz klar zum Ziel, das hohe Qualitätsniveau in der amtlichen Fahrzeugüberwachung nachhaltig abzusichern. "Die Nachkontrollen lassen sich am besten mit einer Bandendkontrolle in der Automobilproduktion vergleichen", ergänzte Mario Schwarz, Bereichsleiter Fahrzeugprüfwesen bei Dekra.

Mehr Elektronikkompetenz bei Dekra

"Zudem baut Dekra bei der periodischen HU die Elektronikkompetenz weiter aus", erklärte Dr. Neumann. Mit der Einführung von Mobilen Ingenieur Terminals (MIT) habe sich die Prüforganisation auf die gestiegenen Anforderungen an die HU vorbereitet. Seit dem vergangenen Jahr setzt die Dekra zusätzlich mehrere tausend mobiler Datenerfassungsgeräte ein, die Dekra Pocket PC (DPC). Gespeist vom MIT würden diese Geräte die Datenerfassung effektiver und sicherer machen, so Dr. Neumann. So stünden dem Ingenieur alle fahrzeugspezifischen Informationen direkt am Fahrzeug zur Verfügung. Mit umfangreichen Schulungen wurden die mehr als 4.000 Ingenieure mit den neuen Systemen vertraut gemacht. Von den Elektronikprüfung bei der HU sind zunächst etwa drei bis vier Millionen Autos betroffen, die vom 1. April 2006 an erstmals zugelassen wurden.

Ziel bei der Prüfung der Sicherheitselektronik ist laut Dr. Neumann, "den Verbraucher vor dem Ausfall wichtiger Sicherheitsfunktionen durch Defekt, Verschleiß oder Manipulation zu schützen". Auch die Arbeitsteilung zwischen Werkstätten solle so bleiben wie gehabt: "Der Sachverständige prüft die Fahrzeuge unter den Aspekten der HU, das heißt, er achtet besonders auf die Systeme, die für die Verkehrssicherheit relevant sind. Die Werkstatt diagnostiziert und setzt die Fahrzeuge instand." (sn)

Quelle: Autohaus-online.de