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US-Medien: Chrysler geht in die Insolvenz

Der US-Autobauer Chrysler geht in die Insolvenz. Das gab das Weiße Haus am Donnerstag laut US-Medien bekannt. Die Regierung gehe davon aus, Chrysler schnell durch die Insolvenz zu bringen und vom italienischen Fiat-Konzern übernehmen zu lassen, schreibt das „Wall Street Journal“ in seiner Online-Ausgabe. Alles könne möglicherweise binnen Wochen geregelt werden, hieß es unter Berufung auf Regierungsvertreter.

Die Regierung hatte sich schon seit Wochen auf eine Chrysler-Insolvenz vorbereitet. Fiat ist zwar bereit, bei dem maroden US-Autobauer einzusteigen und mit der Zeit auch eine Mehrheit zu übernehmen - will dabei aber kein Geld investieren. Insofern galt der Gang zum Insolvenzrichter bereits seit einiger Zeit als nötige Zwischenstufe, bevor die Italiener Chrysler in die Hand nehmen. US-Präsident Barack Obama hatte noch am Mittwoch Hoffnung auf ein Weiterbestehen des Herstellers gemacht.

Präsident Obama „hoffnungsvoll“

Die Gespräche über eine Rettung ohne Insolvenzverfahren seien daran gescheitert, dass Gläubiger nicht in dem Maße auf ihre Ansprüche verzichten wollten wie es Washington verlangte, schrieb das „Wall Street Journal“. Chrysler schuldet den gut 45 Banken und Hedgefonds 6,9 Milliarden Dollar. Die Regierung wollte die Verbindlichkeiten dem Bericht zufolge zuletzt auf maximal 2,25 Milliarden Dollar drücken.

Unterdessen wurde bekannt, dass US-Präsident Barack Obama möglicherweise noch am Donnerstag die Insolvenz des notleidenden US-Autobauers offiziell bekanntgeben wird. Das Verfahren nach Kapitel 11 des amerikanischen Insolvenzrechts solle für das krisengeschüttelte Unternehmen den Weg zu einer Allianz mit Fiat freimachen, meldete die Wirtschaftsagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. „Chapter 11“ des US-Insolvenzrechts ermöglicht angeschlagenen und hoch verschuldeten Unternehmen, unter Gläubigerschutz und strikter Aufsicht des Insolvenzrichters weiterzuarbeiten und sich zu sanieren.

„Ich habe große Hoffnungen, dass wir eine Lösung sehen werden, die einen überlebensfähigen Hersteller Chrysler bedeutet“, sagte Obama am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz zu seinen ersten 100 Tagen im Amt.

Quelle: KFZ-Betrieb online