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Trotz Umweltprämie noch keine Entwarnung

Trotz des Käuferansturms wegen der Abwrackprämie gibt der Chef des VW- und Audi-Händlerverbandes, Michael Lamlé, noch keine Entwarnung für die Autobranche.

Unabhängig von konjunkturellen Herausforderungen befinde sich die Automobilwirtschaft seit Jahren in einem tiefgreifenden Strukturwandel, sagte Lamlé der Deutschen Presse-Agentur dpa in Hannover. Der Automarkt in Deutschland schrumpfe bereits. Die Abwrackprämie kommt nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) derweil vor allem den deutschen Autobauern zugute.

Wir werden uns dauerhaft auf etwa drei Millionen Neuwagen- Zulassungen in Deutschland einstellen müssen“, sagte Lamlé. 2006 waren es noch 3,5 Millionen, im vergangenen Jahr etwa mehr als drei Millionen. „Wir müssen alte Denkmuster aufgeben und für neue Wege offen sein, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bestehen“, betonte der Vorsitzende des größten Verbandes fabrikatsgebundener Autohäuser und Werkstätten in Deutschland.

Die Umweltprämie sei wichtig und wirke als Kaufanreiz, sagte Lamlé. Zusätzlich positiv für die Autohäuser sei dabei, dass mit der Prämie auch neue Kunden gewonnen werden könnten. Mancher Besitzer eines alten Autos habe wegen der Prämie erstmals wieder den Weg ins Autohaus gefunden. Er teilte nicht die Befürchtung, dass das Prämien-Volumen nicht ausreichen oder kurzfristig erschöpft sein werde. Aber nach dem Auslaufen der Aktion werde es ein spürbares „Loch“ im Autohandel geben. Das könnte etwa vom Sommer an der Fall sein.

Mehr als die Hälfte der Wagen, die aufgrund der Umweltprämie verkauft wurden, stammten von deutschen Herstellern, sagte VDA- Präsident Matthias Wissmann der Ulmer „Südwestpresse“. Dank der Prämie dürften bis zu 400.000 Autos mehr verkauft werden. Unverändert dramatisch sei allerdings die Lage in der Nutzfahrzeugbranche. Die Hersteller dort erwarteten in diesem Jahr Rückgänge zwischen 40 und 70 Prozent.

Quelle: KFZ-Betrieb online