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KFZ-Steuer-Modell

ADAC: Spritschlucker werden unnötig geschont
Verbrauchsarme PKW müssen stärker profitieren

Die von der Bundesregierung geplante Reform der Kfz-Steuer ist nach Ansicht des ADAC der Einstieg in ein verbrauchsorientiertes Steuermodell und damit grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings kritisiert der Club die darin vorgesehene ungerechtfertigte Bevorzugung großer und hubraumstarker Autos. "Das vorliegende Modell der Bundesregierung vernachlässigt den Grundgedanken, verbrauchsarme Pkw mit geringen CO2-Emissionen besonders zu belohnen", so ADAC-Präsident Peter Meyer. "Es ergibt keinen Sinn, die Halter von Fahrzeugen mit hohem Spritverbrauch zu entlasten. Diese Reform wird sonst dem Umweltschutz nicht die erhofften Impulse geben."

Der ADAC fordert, dass die Regierung umgehend ihre Pläne nachbessert. Die Hubraumbesteuerung kann vollständig entfallen, als Bemessungsgrundlage sollte allein der CO2-Ausstoß dienen. Bereits vor Jahren hat der Club ein derartiges Modell zur Reform der Fahrzeugsteuer vorgelegt. Darin werden erst diejenigen Pkw zur Steuer herangezogen, deren CO2-Ausstoß größer als 100 Gramm je Kilometer ist. Autos mit geringeren Emissionen werden von der Steuer befreit. Das ADAC-Steuermodell ist einfach, logisch und nachvollziehbar.

 

Nach dem ADAC-Modell würde für einen Diesel-Pkw wie den Audi A4 1.9 TDI mit einem Verbrauch von 5,7 Litern nur noch 192 Euro Kfz-Steuer anfallen, und damit 101 Euro weniger als heute. Ein VW-Touareg V10 TDI, der 12,6 Liter verbraucht, müsste künftig 892 Euro und damit 120 Euro mehr bezahlen. Ein Benziner, wie der Fiat Seicento 1.1 8V (Verbrauch sechs Liter) würde mit 60 Euro besteuert, bisher fallen für dieses Fahrzeug 81 Euro an.

 

Nach Ansicht des ADAC ist die Reform der Kfz-Steuer längst überfällig und sollte zum 1. Juli dieses Jahres dringend eingeführt werden. "Leider bedurfte es erst einer massiven Wirtschaftskrise, damit die Politik endlich ihre Lethargie bei diesem für die Autofahrer so wichtigen Thema aufgibt", so Meyer.