In Brandenburg vorerst keine Umweltzonen
Laut eines Berichtes des „Tagesspiegels“ vom 26.08.08 wird es in den nächsten Jahren keine Umweltzonen nach Berliner Vorbild geben, in die Diesel-Fahrzeuge ohne Partikelfilter und Benziner ohne Katalysator nicht mehr fahren dürfen. Das bestätigt der zuständige Abteilungsleiter im Potsdamer Umweltministerium, Günter Hälsig, dem Blatt am Montag auf Anfrage. Der Verzicht auf Umweltzonen geschehe nicht aus Angst vor ohnehin wenig aussichtsreichen Klagen von Bürgern, so Hälsig, sondern habe fachliche Gründe.
Anders als in Berlin seien in den brandenburgischen Städten wegen deren Kleinteiligkeit durch Umweltzonen geringere Effekte zu Effekte zu erzielen. Aufwand und Nutzen müssten im Verhältnis stehen, betonte Hälsig. Beispielsweise werde in Potsdam durch die Großbaustelle im Zentrum – unter anderem für den Wiederaufbau des Stadtschlosses – in den nächsten Jahren ohnehin viel Staub aufgewirbelt. Daher sei es sinnlos, kurzfristig eine Umweltzone einzurichten, meint Hälsig. Außerdem wolle man zunächst die Erfahrungen Berlins, Baden-Württembergs und Nordrhein-Westfalens abwarten.
Untätig bleibt Brandenburg deshalb lange nicht. Nach Auskunft Hälsigs wollen Brandenburgs Kommunen in Abstimmung mit dem Umweltministerium zunächst auf anderen Wegen als mit Fahrverboten versuchen, die geltenden EU-Vorschriften zur Senkung der Feinstaubbelastung umzusetzen. Dabei seien sie auf einem gutem Wege, man zöge an einem Strang, betont Hälsig.
Am weitesten scheint die Stadt Cottbus zu sein, nach Einschätzung Hälsigs, wo bereits ein neues Verkehrsregulierungssystem mit Ampelschaltungen für eine Grüne Welle eingeführt wurde, um Stop-and-go-Verkehr zu vermeiden, bei dem Diesel-KFZ besonders viele Rußpartikel ausstießen.
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