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Nun ist es amtlich - Sonderrechte für E-Autos

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12 Jahre 2 Wochen her - 12 Jahre 2 Wochen her #31979 von Ralf
Hallo miteinander,
heute hat das Bundeskabinett das Maßnahmenprogramm zur Förderung von Elektroautos beschlossen - mal wieder etwas leicht unausgegorenes.

Elektroautos und Fahrzeuge mit Hybridantrieben will die Regierung für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreien.

Fein, fein. Wenn man bedenkt, dass bei vielen Modellen (z.B. von Lexus, Porsche, Mercedes-Benz und BMW) die Hybridvarianten einen höheren CO2-Ausstoß als die sparsamste konventionell angetriebene Version haben (von der Ökobilanz bei der Fahrzeugproduktion ganz zu schweigen), scheint hier vielfach gefördert zu werden, was nicht des Förderns wert ist.

Daneben sollen Autofahrer, die sich für Elektrofahrzeuge entscheiden, mit kostenlosen Sonderparkplätzen und der Erlaubnis zur Nutzung von Busspuren gelockt werden.

Welch grandiose Idee - sollte das geneigte Publikum nun tatsächlich in nenneswertem Umfang Elektroautos kaufen, wird der öffentliche Nahverkehr (die zweifelsohne umweltfreundlichere Form des innerstädtischen Verkehrs) behindert und somit unattraktiver gemacht. Und durch das Reservieren von Parkplätzen für Elektrofahrzeuge (die zumindest den Vorteil haben, dass die Abgase irgendwo, aber nicht in der Innenstadt freigesetzt werden) steigert man dann den Parkplatzsuchverkehr von Fahrzeugen, die ihre Abgase in der Innenstadt auspuffen - da muss man wohl schon sehr lange nachdenken, bis man auf solche Ideen kommt.

Verwunderte Grüße
Ralf
Letzte Änderung: 12 Jahre 2 Wochen her von Ralf.

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12 Jahre 2 Wochen her #31980 von oldsbastel
Ralf schrieb:

Welch grandiose Idee - sollte das geneigte Publikum nun tatsächlich in nenneswertem Umfang Elektroautos kaufen, wird der öffentliche Nahverkehr (die zweifelsohne umweltfreundlichere Form des innerstädtischen Verkehrs) behindert und somit unattraktiver gemacht. Und durch das Reservieren von Parkplätzen für Elektrofahrzeuge (die zumindest den Vorteil haben, dass die Abgase irgendwo, aber nicht in der Innenstadt freigesetzt werden) steigert man dann den Parkplatzsuchverkehr von Fahrzeugen, die ihre Abgase in der Innenstadt auspuffen - da muss man wohl schon sehr lange nachdenken, bis man auf solche Ideen kommt.


Na ja, ganz so ist es nicht. In USA gibt es schon lange die "carpool lane", auf der übrigens auch Motorräder fahren dürfen, weil sie im Gegensatz zum einzeln besetzten Auto die umweltfreundlichere Alternative sind. Deswegen wird der ÖPNV aber nicht behindert.

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12 Jahre 2 Wochen her #31981 von Ralf
Der Unterschied ist aber offensichtlich: In den USA hat man die Sonderspur für Fahrzeuge reserviert, die den Verkehrsraum effizient nutzen. Hier macht man es von einer bestimmten Antriebsart abhängig - ein Konvoi von fünf mit je einer Person besetzte Feigenblatt-Hybrid-Cayennes mit je 8,7 l/100 km Normverbrauch darf auf die Busspur, ein mit 5 Personen besetzter Golf Diesel mit 4,7 l/100 km Verbrauch (also pro Person knapp 1 ll/100km) jedoch nicht, weil ihm der Elektromotor fehlt ...

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12 Jahre 2 Wochen her #31987 von Knochentreter
Klingt mir eher wie ein typischer Kniefall vor der Industrie, die mit weinerlicher Stimme nach staatlicher Unterstützung jammert, wenn Angie's (utopisches) Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen in 10 Jahren realisiert werden soll.

Das Elektroauto per se ist immer noch töter als tot. Bislang gibt es keine E-Technologie, die dem Verbrennungsmotor im Hinblick auf das Verhältnis Performance/Reichweite das Wasser reichen kann. Daran ändern auch solche Staatszuckerln nichts.

Ausser vielleicht dass dem Missbrauch mit besagten Hybridschaukeln Tür und Tor geöffnet wird. Und dass aus dem Hybridthema (o Graus!) mehr als ein vergänglicher Modetrend werden könnte.

Gruss,

Nick

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12 Jahre 2 Wochen her #31988 von Ralf
Knochentreter schrieb:

Das Elektroauto per se ist immer noch töter als tot. Bislang gibt es keine E-Technologie, die dem Verbrennungsmotor im Hinblick auf das Verhältnis Performance/Reichweite das Wasser reichen kann. Daran ändern auch solche Staatszuckerln nichts.


Hallo Nick,
aus Industriesicht sieht das übrigens ganz anders aus: Dort hofft man, dem Verbraucher beizubringen, dass es zukünftig keine Universalautomobile mehr gibt, sondern Elektroautos für den Stadtverkehr, Elektroautos mit Range Extender bzw. Hybridfahrzeuge für die Mittelstrecke und Verbrenner für die Langstrecke, wobei es natürlich Überlapp gibt (Elektroauto und Elektroauto mit Range Extender bzw. Hybridfahrzeug und Verbrenner). So hofft man entweder dem Verbraucher zukünftig zwei oder gar drei Autos anzudrehen (Merkt ihr was? Seitdem auch Hybridfahrzeuge steuerfrei sein sollen, hat das Wechselkennzeichen plötzlich einen Sinn bekommen: Verbrenner, Hybrid und Elektromobil auf einem Kennzeichen mit Versicherungsrabatt...). Wer sich keine drei Autos leisten kann bzw. keinen Platz hat, diese Autos wegzustellen, wird sehr bald entsprechende Car-Sharing-Angebote bekommen (ein Pilotprojekt läuft schon): Einen "Mittelstreckenwagen" leasen, damit gleichzeitig Nutzungsrechte für eine bestimmte Zahl von Kilometern oder Tagen pro Jahr für Elektro- und Langstreckenfahrzeug aus dem Car Sharing Pool erwerben.
Deshalb wären die Hersteller ja auch so interessiert an einer stattlichen staatlichen Kaufförderung - so wäre die Geneigtheit des Verbrauchers, sich ein Drittauto zu kaufen, deutlich zu steigern.
Grüße
Ralf

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12 Jahre 2 Wochen her #31998 von oldierolli
Hallo, m.W. sind um die 90% aller Fahrten unter 25 km bzw. unter 30 min. Dafür ist das E-Auto ideal. (Getriebehersteller/Mitarbeiter sehen das anders). Dann endet die Spinnerei mit 6 - 8 Gang - Getrieben, die mich an die "Reichs-Zwischengas-Zeit" erinnert. Für fernere Fahrten ggfs. Tankstellen mit geladenem Elektrolyt für die "Redox-Flow"-Zellen (siehe anderen Beitrag von mir), also fast wie bisher. In USA waren in den Fifties/Sixties Tankstopps alle 300 miles üblich. Zukunftsinspirierten Gruß. Rolf

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12 Jahre 2 Wochen her #32010 von oldierolli
Hallo, falsch herum gerechnet: unter 300 KILOMETER! Korrigierten Gruß. Rolf

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  • BJ43
12 Jahre 1 Woche her - 12 Jahre 1 Woche her #32066 von BJ43
Ralf schrieb:

Hallo miteinander,
heute hat das Bundeskabinett das Maßnahmenprogramm zur Förderung von Elektroautos beschlossen - mal wieder etwas leicht unausgegorenes.....
Verwunderte Grüße
Ralf

Förderung von Elektromobilität... alles ein alter Hut, siehe Artikel aus FAZ Sonntagszeitung vom 22.05.11 ( seit heute auch online verfügbar).
Viel Vergnügen beim Lesen.
www.faz.net/artikel/C30215/elektromobili...t-aber-30340357.html
Letzte Änderung: 12 Jahre 1 Woche her von BJ43.

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12 Jahre 1 Woche her #32067 von ford64
Ich musste eben über mich selber schmunzeln; glaubte ich doch, "ÖPNV" und "umweltschoned" in dem gleichen Satz gelesen zu haben!

So eine drollige Bemerkung würde aber wohl kein normaler Mensch von sich geben - ich muss doch wirklich einmal wieder meine Lesebrille anzweifeln und mich zum Optiker begeben.

Öffentlicher Nahverkehr und Umweltschutz - nein, was hat mich bloss so abgelenkt, dass ich auch nur für einen verschwindend kleinen Moment solch irrigen Annahmen erliegen konnte...?!

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