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Atomunfall Japan

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12 Jahre 6 Monate her #31986 von Knochentreter
spitzerer schrieb:

ein Universalgenie - Allwissend, Allweise - fast schon der liebe Gott ....


Nein, aber ein Kernphysiker.

Ich danke für die erklärenden Antworten, im Prinzip habe ich mir das wohl richtig vorgestellt! :)

Gruss,

Nick

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12 Jahre 6 Monate her #32008 von Ralf
Ralf antwortete auf Aw: Atomunfall Japan
Mal was ganz anderes:
Nachdem sich der TEPCO-Chef heute vor seinem Rücktritt für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigt hat, habe ich mich mal wieder auf Faktensuche gemacht.
Vor einer Woche hat die Internationale Atomenergieorganisation TEPCO eine schallernde Ohrfeige verpasst.
Aktueller Status:
Reaktor 1-3 sind unterkritisch.
Ansonsten scheint das Krisenmanagement von TEPCO nach wie vor ein Desaster zu sein:
In allen Reaktoren hängen die Brennstäbe zu ca. der Hälfte ungekühlt im Freien, Nr. 3 wird immer heisser, kein Reaktordruckgefäß ist dicht, wobei die Lecks vermutlich auf durch zu hohen Druck herausgesprengte Dichtungen im Kühlkreislauf zurückzuführen sind, bis heute gibt es keine konkreten Maßnahmen zum Wiederaufbau eines Kühlkreislaufs.
Der Zustand der Sicherheitsbehälter ist unklar - zu Nr. 1 schweigt TEPCO, zu Nr. 2 und 3 gibt es anscheinend nur Wischiwaschi-Auskünfte.
Es wird nach wie vor unkontrolliert Radioaktivität freigesetzt, die IAEO erkennt keine konkreten Abhilfemaßnahmen.
Im Lagerbehälter von Block 3 hat sich ein leckres Süppchen gebildet - die Cäsium137-Aktivität liegt bei ca. 150 MBq/l (weitere Cäsium-Isotope bringen noch einmal etwa dasselbe). Zum Vergleich: Die typische Wildsau im Bayerischen Wald hat gelegentlich (auch schon skandalöse) 0,05 MBq/kg.
Grüße
Ralf

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12 Jahre 6 Monate her #32012 von ford64
ford64 antwortete auf Aw: Atomunfall Japan
Der Zyniker in mir meint dazu nur lakonisch "...und?"

Die Medien interessiert es nicht mehr sonderlich, und auch Strauss-Kahn verschwindet bereits wieder aus den Gedanken der Öffentlichkeit. Japan ist weit weg, die Ukraine ist zwar um einiges näher, aber auch noch weit genug - zumindest gefühlt. Das ist ja das Feine an so einem Strahlenunfall: man hört, sieht und schmeckt nichts davon.

Mir sind Gastronomen bekannt, die sorgsam die Herkunftsschildchen von den Körben mit ihren importierten Pfifferlingen schälen. Aber die Radioaktivität ist um die Gegend von Prypjat ja ohnehin "schon längst soweit in den Boden diffundiert", dass es dort keine nennenswerte Strahlung mehr geben soll... :S

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12 Jahre 6 Monate her #32014 von Ralf
Ralf antwortete auf Aw: Atomunfall Japan
Wobei aufgrund unserer lückenlos und perfekt funktionierenden Lebensmittelüberwachung gar keine Notwendigkeit um Umdeklarieren besteht - über 600 Bq/kg Cäsium dürfen Pilze gar nicht verkauft werden. Wild auch nicht, weshalb in manchen Regionen Deutschlands auch heute noch 3/4 aller Wildschweine nicht vermarktungsfähig sind. Müssen wohl die Jäger selber essen ...
Übrigens dürfte der Dreck tatsächlich auf Ackerflächen längst so tief im Boden stecken, dass man oben wieder problemlos Sachen anbauen kann, dummerweise ist der Waldboden da erheblich langsamer als Ackerböden...

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12 Jahre 6 Monate her #32019 von ford64
ford64 antwortete auf Aw: Atomunfall Japan
Hallo Ralf,

lückenlos und perfekt funktionierende Lebensmittelüberwachung? :laugh: ... der war gut...!

und ja, in der Ukraine floriert die Landwirtschaft tatsächlich. Eine unserer Mitarbeiterinnen kommt aus Kiew.
Über Block 4 redet man aber trotzdem nur sehr ungern. Die Leute dort lieben ihr Land einfach; wie mir scheint, weit mehr als der unbedarfte deutsche Doofbürger seine eigene Heimat liebt...

Gruß,

Simon

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