Korrosionsschutz
In diesem Fall geht es allerdings nicht um Kfz. Mit der Renovierung eines denkmalgeschützten Hauses (Fassadenarbeiten) wurde eine Stuckateurfirma beauftragt. Im LV der Architektin war auch das Entrosten und der anschließende Korrosionsschutz der Bauteile aus Stahl aufgeführt. Verwendet wurde laut ausführender Firma Owatrol; erst auf mehrfaches Nachfragen des Vermieters, wurden die verwendeten Materialien und Farbnummern genannt. Das entsprechende Gebinde habe ich jedoch nie gesehen. Irgendwie kommt mir das allmählich eigenartig vor, denn so war z. B. für den Putz KEIM-Mineralfarbe im LV, hierfür auffallend viel von STO...
Falls ich das Technische Merkblatt und das Sicherheitsdatenblatt richtig auslege, sollte es sich bei Owatrol um Halbölfirnis mit Kobaltsikkativ handeln. Auch die relativ langen Trockenzeiten deuten darauf hin. Ob das mit der Putzausbesserung im Sockelbereich, darunter Stahl, bereits nach einem Tag schlau war, wird sich noch erweisen.
Grüße
Michael
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Grüßle
Rainer
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Für Haussanierungen halte ich das für völlig unbrauchbar!
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Ich vermute stark, dass es sich um ein trocknendes Öl, wie z. B. Leinöl, handelt. Auch Kobaltsikkativ spricht dafür; Bleisikkativ ist ja schon seit geraumer Zeit verboten. Leider waren ja keine Originalgebinde mehr vor Ort; sonst hätte eine Geruchsprobe gereicht. Was mich ein wenig stutzig macht, ist die Tatsache, dass im Sicherheitdatenblatt nichts zur Gefahr der Selbstentzündung von getränkten Lappen steht. Vielleicht haben sie den losen Rost wenigstens mechanisch entfernt. Mit den Technischen Merkblättern hatte es diese Firma nicht so; Hersteller A schreibt eine Mindestemperatur von 8 °C vor; tatsächlich jedoch 3 °C, und wenn man eine Silikatfarbe im Sockelbereich aufbringt, es kurz danach regenet, kann man sich das Ergebnis schon vorstellen. Also beobachten; glücklicherweise gibt's nach der VOB die Gewährleistungsfrist von vier Jahren ab Abnahme. Anrücken müssen sie im Herbst ohnehin noch einmal, da die Fenster im geschlossenen Zustand lackiert wurden, somit alles verklebt. Keine Ahnung, wie die Fenster, insbesondere die Kippflügel im Treppenraum ohne Gerüst oder Steiger geöffnet werden sollen; und dass der Lack bis zum rohen Holz abreißt, wurde durch das Öffnen von zwei Drehflügeln bewiesen. Zudem wurde großzügig über Glasflächen geschliffen, auch die historischen; immerhin gibt es weltweit nur noch zwei Glashütten, die geblasenes Tafelglas herstellen.
Grüße
Michael
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So sehe ich das auch; wenngleich diese Stahlteile bereits 120 Jahr überdauert haben, so haben sie durchaus stark gelitten. Ob das "Zeug" den Oberflächenrost nun wirklich in eine stabile Eisenverbindung umwandelt, wage ich zu bezweifeln. Versiegeln ist gut und schön, da dem Sauerstoff eine Barriere gebildet wird. Tannin wäre vielleicht eine Alternative gewesen, Phosphorsäure eine andere. Die netten Dinge, wie z. B. Mennige, sind ja nicht mehr erhältlich; wobei es hierfür im Denkmalbereich - auf Antrag an das zuständige Regierungspräsidium - eine Ausnahmegenehmigung gäbe.Johnny Burnette schrieb: Owatrol ist eine stark ölhaltige Klarlackmischung. Das Zeug lost den Oberflächenrost und der Klarlackanteil versiegelt das dann. Ich habe das um Rost zu stoppen am Unterboden erfolgreich verwendet jedoch habe ich anschließend Chassislack darübergepinselt.
Für Haussanierungen halte ich das für völlig unbrauchbar!
~M~
PS: Die Fenster des Schlosses Luwigsburg werden zur Zeit saniert: Pigment: > Bleiweiß.
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ABER:
Wenn ich allein schon das hier sehe (siehe Link), dann ist Owatrol wohl nicht gleich Owatrol und unsere Oldtimerrestauratorenerfahrungen sind nicht unbedingt aussagefähig:
owatrol.com/de/alle-unsere-produkte/
Es kommt also ganz darauf an, was die GENAU verwendet haben und vor allem, WIE sie es verarbeitet haben.
Was du über die Fensterarbeiten sagst, löst bei mir allerdings objektiv ein gewisses Misstrauen, subjektiv das große Grausen aus. Wer macht denn sowas?? Teutscher Handwerkspfusch in Zeichen der Vollbeschäftigung und Auftragsauslastung der Branche, in denen mancher windige Pinselschwinger meint, sich alles erlauben zu können?
Ich habe auch ein denkmalgeschütztes Haus in "Obhut" und hatte 2012/13 größere Arbeiten inklusive Fensterlackierung zu koordinieren. Dabei wurden vom Malerfachbetrieb natürlich alle Fenster ausgebaut, die (original doppelverglasten Fenster von 1931) geöffnet und genau wie die Fensterrahmen separat neu lackiert und ein paar gesprungene Gläser ersetzt und dann alles säuberlich zusammengebaut und eingebaut. Teuer für das, was es war, aber gewissenhaft erledigt.
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Die senkrechten "Klebe-Losreißspuren" am linken Rand kommen wohl vom Überjauchen in geschlossenem Zustand?
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So sehe ich das aber auch: nur die Architektin scheint betriebsblind zu sein. Das was auf dem Fensterflügel fehtl, klebt dafür auf dem Fensterrahmen. Das Fälze im geschlossenen nicht lackiert werden können, liegt auf der Hand. Mit dem Konstruktionsfehler bezüglich des Wetterschenkels muss man halt leben. Ich hatte mir schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht exemplarisch einen Teil eines der Fensterflügel lackiere, um ein gewisses Ahaerlebnis bei dem Bauherrn und der Architektin zu erreichen. Nur bezahlen wird das niemand; vielleicht noch vernünftige Spachtelmasse, Lack und Pinsel... Arbeitszeit, nicht daran zu denken. Übrigens zeigen sich bei den mit Owatrol behandelten Stellen inzwischen rötliche Ausblühungen. Woher das wohl kommt? Wäre es mein Haus, hätte ich schon längst Fristen gesetzt; und Gutachter bezüglich des Maler- und Lackierer- sowie des Glashandwerks gäbe im Großraum Stuttgart.arondeman schrieb: Kann jeder Heimwerker besser, so er nicht ganz desinteressiert oder unmotiviert ist.
Die senkrechten "Klebe-Losreißspuren" am linken Rand kommen wohl vom Überjauchen in geschlossenem Zustand?
~M~
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Ich habe viel weniger Probleme mit meinem Auto seitdem ich es öfters poliere. Alle 2 Monate mindestens.
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