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Absatzkrise! ...und wie geht's weiter?
- Kopfschüttler
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Allenthalben trifft man in diesen Tagen auf diese Schlagworte. Eine Schar von schrägen Vögeln in den Managementetagen will uns weiß machen, dass alles so schlimm ist und wir vor einem automobilen Kollaps stehen. Schuld sind die Autos die älter als 9 Jahre alt sind. Die Autos haben eine zu lange Lebensdauer, die Kundschaft kann nicht mehr das alles kaufen, was in der ganzen Welt produziert wird.
So kann man heute in den Schlagzeilen auch lesen:
Toyota verkaufte 2008 weltweit 8,97 Millionen Fahrzeuge - ..... Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. ......
..... Toyota liefert sich immer wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit General Motors um den Titel des weltgrößten Autobauers. Die Amerikaner wollen ihre Zahlen in Kürze ebenfalls bekanntgeben. ......
Quelle: www.auto-reporter.net/artikel.las?artikel=28925
Dabei sieht es bei Toyota gar nicht so schlecht aus - 4%. Da wären andere Hersteller froh, mit einem so geringen Minus hingekommen zu sein. Nachdenklich ist es, wenn man hier ein "Kopf an Kopf" Rennen gemacht wird. In USA redet man derzeit auch davon, dass von den drei großen Konzernen nur noch zwei überleben können. Kommt nun das, was man seit 20 Jahren predigt: der Automobilmarkt wird in der Zukunft nur noch von ein paar wenigen Marken beherrscht werden. Wohin auch mit den gewaltigen Überproduktionen, es müssen leider einige Hersteller auf der Strecke bleiben. Das klingt hart aber es ist nun mal so.
Nun kann man weitere Vorschläge unterbreiten, den Autoabsatz wieder anzukurbeln. Es besteht aber die Gefahr, dass dies eine Flickschusterei werden könnte. Am besten finde ich die Eingebung eines Freundes: die Autos mit Kilometer-Paketen zu verkaufen. Im Grundpreis sollte der Autokäufer eine Erlaubnis für 5000 km JAhresfahrlsitung erhalten und den Wagen 5 Jahre nutzen dürfen. Gegen Aufpreis kann er die Laufleistung und oder die Haltedauer erhöhen. Mehr als 9 Jahre und 20.000 km/Jahr wäre dann in der Zukunft schon seitens Gesetzgeber nicht mehr erlaubt (wir benötigen ja dringend Rahmenbedingungen).
Also: Umdenken ist erforderlich - neue Ideen braucht das Land - warum machen wir hier nicht mal einen alternativen Ideenwettbewerb. Die originellste Idee, die maximale Absatzsteigerung bei den Automobilwerken bringt, wird prämiert... Denn Prämierungen sind ja in Mode.
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Kopfschüttler schreibt doch ausschließlich über das Absatzproblem der Automobilbranche.
Aber dennoch ist deine Frage mehr als berechtigt, nur solltest Du sie an unsere Regierung stellen. Ich hab sie daher in diesem Sinne umformuliert:
"Ich ahbe zwar keine Ahnung, wie unsere Regierung darauf kommt, dass die Wirtschaft nur aus der Automobilindustrie besteht, aber sie wird dafür schon deinen Grund haben ..."
rainer
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"Ich ahbe zwar keine Ahnung, wie unsere Regierung darauf kommt, dass die Wirtschaft nur aus der Automobilindustrie besteht, aber sie wird dafür schon deinen Grund haben ..."
Nein, mein Posting war durchaus richtig, denn (auch) dieses Forum tut so, als gäbe es nur die Autoindustrie!
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RaiOrz schrieb:
"Ich ahbe zwar keine Ahnung, wie unsere Regierung darauf kommt, dass die Wirtschaft nur aus der Automobilindustrie besteht, aber sie wird dafür schon deinen Grund haben ..."
Nein, mein Posting war durchaus richtig, denn (auch) dieses Forum tut so, als gäbe es nur die Autoindustrie!
Ein Blick auf die Fakten ist bei der Beurteilung der Sachlage manchmal ganz hilfreich:
Es gibt nun mal keine Industrie, an der mehr Arbeitsplätz hängen. Wenn die Automobilindustrie Schnupfen hat müssen andere schon ins Krankenhaus.
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oldsbastel schrieb:
Es gibt nun mal keine Industrie, an der mehr Arbeitsplätz hängen.
Leider, falsch mein Lieber. Die Autoinsdustrie stellt ungefähr 750.000 (+/-X) Arbeitsplätze in Deutschland. Der Maschinenbau bietet ungefähr 980.000. Lass es von mir aus auch ein paar weniger sein.
Das die Autoindustrie der größte Industriezweig ist, war mal. Das ist rum!
Vor einigen Jahren gab es im Handwerk auch mehr Arbeitsplätze als in der Industrie. Ob das im Moment noch so ist, kann ich nicht sagen. Die aktuellen Zahlen müsste ich erst raussuchen. Der Unterschied wird aber nicht wirklich gravierend sein.
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Jetzt verschwindet halt die Automobilindustrie. Who cares?
Wenn ich die gute Frau Scheffler mit 5 Mrd. Privatvermögen und schiefgegangener Conti-Spekulation anschaue, ist es bei ihrem dreisten Auftreten nicht schade drum, wenn der Laden hopps geht. Die Arbeitsplätze? Mir doch wurscht, um unsere hat sich damals auch keiner geschissen.
Es wird eh Zeit, daß wir wieder Arbeitsplätze mit niedrigen Anforderungen schaffen, damit auch jeder Dorftrottel von seiner Arbeit leben kann und nicht auf die Abgaben der menschenverstandwegstudierten Ackerman(n)ager angewiesen ist.
Wer nix anderes kann, als Straße fegen, soll davon eine kleine Familie ernähren können, aber er braucht kein Haus, kein Auto, keine 3 Urlaube auf Mallorca pro Jahr.
Gruß
Michael
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Warum aufregen? Niemanden interessierten die abertausende Arbeitsplätze in der Textil- und Bekleidungsindustrie (habe keine Zahlen, es dürften damals aber weit mehr als in der Autoindustrie gewesen sein) die seit den 70er Jahren durch vom Konsumenten geforderten Billigimporte kaputtgemacht wurden.
Das frage ich mich seit Anfang dieser ganzen Wirtschaftskrisendebatte auch.
Scheint mir halt wieder mal ein Fall von "wer am lautesten schreit" gewesen zu sein.
Wäre es erwiesen, dass die deutsche Autoindustrie KEINE Entwicklungstrends verschlafen hat, dass das Preisniveau deutsche Neuwagen NICHT für viele Käufer schlichtweg unbezahlbar bzw. unrentabel macht, dass NICHT viel unausgegorenes Zeug mit entsprechenden Rückrufaktionen auf den Markt kam, dass NICHT viele technische Neuerungen hochgradig kunden(dienst)unfreundlich und entsprechend teuer in der Wartung sind, dass es NICHT immer mehr Kunden bei diesem Produkt satt haben, dass in den Werkstätten irgendwas gegen teuer Geld (nicht selten unnötigerweise) einfach auf Verdacht ausgewechselt statt wirklich richtig diagnostiziert und dauerhaft repariert wird (usw. usw. usw.), dann könnte man ja noch sagen, dass die gesamte aktuelle Misere völlig unverschuldet ist. Aber SO???
So summiert sich eins zum anderen, und der Prozentsatz potenzieller Neuwagenkäufer, der sich sagt, dass er dann seinen "Alten" eben noch länger weiterfährt, ist dann genau der Prozentsatz, der zur gewünschten permanenten Steigerung der Neuwagenabsatzzahlen fehlt. (Immerhin reden wir hier ja nicht von Einbrüchen um 50 Prozent!) Und so geht es wohl weiter ...
Und wieso glaubt eigentlich die Autiindustrie, dass ausgerechnet sie in Zeiten, in denen für viele Leute das Geld immer knapper wird und man demzufolge eine doch kostenmäßig immense Anschaffung wie einen Neuwagenkauf dreimal überlegen MUSS (und diese Zeiten sind ja für viele nicht erst seit letzten Herbst so), das VERBRIEFTE RECHT darauf hat, dass es mit den Absatzzahlen permanent immer weiter nach oben zu gehen hat? Man könnte fast meinen, diese Denke herrscht bei den Herrschaften allerorten, wenn man hört, wie da weinerlich gegreint wird, man habe "so wenig" Autos verkauft wie seit 2003 oder 2004 nicht mehr. Ja mein Gott! Ist 2003 oder 2004 denn irgendwann vor der Reichsmark-Währungsreform gewesen oder was??
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Daß jedes Wachstum natürlicherweise auch mal ein Ende hat, ist nicht mitgedacht.
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Das scheint mir eher ein Grundproblem HEUTIGER Strukturen und Denkweisen zu sein.
Um mal zum Kern unseres gemeinsamen Hobbys zurückzukommen: Wenn ich mir so manche jährlichen Produktionszahlen von allerlei nicht gerade unbedeutenden Automobilherstellern in den 50er Jahren anschaue, dann frage ich mich, wie die das damals geschaft haben, dass sich bei konzernweiten Absatzrückgängen von 20 Prozent von einem Jahr zum anderen nicht gleich scharenweise ganze Managementebenen aus dem Fenster gestürzt haben.
Und solche Verläufe waren keine Seltenheit, z.B. bei Modellwechseln oder Serienanlaufproblemen usw. (und wir reden hier von Firmen, die nach diesen Zahlen noch jahrzehntelange weiterbestanden haben resp. noch bestehen).
Wenn man heute noch dazunimmt, dass einfach viele Märkte gesättigt sind, dann ist doch klar, dass das nach den so gern und viel (gerade von den Managern) beschworenen "Gesetzen des Marktes" irgendwann nicht mehr grenzenlos funktionieren kann.
Tja, "Nachhaltigkeit" wird wohl so oder so doch wieder aufs Tapet kommen müssen, wenn man nicht gleich wieder die Grundlagen für die nächste Blase legen will.
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