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Das aktuelle Rundschreiben der Initiative (02/09)

Die Saison hat (fast) begonnen

Wir haben mit der Veröffentlichung der 07er-Merkblätter fürs Ausland offenbar ins Schwarze getroffen. Der Bedarf daran ist offensichtlich, was die Anzahl der bislang heruntergeladenen Dateien beweist. Wir haben die Übersetzungen zwischenzeitlich um die Sprachen norwegisch, schwedisch, slowakisch und tschechisch ergänzt. Ich bin guter Hoffnung, daß wir im Laufe der Zeit noch mindestens spanisch dazubekommen werden.

Die Abwrackprämie erhitzt die Gemüter. Die Position der Initiative hierzu ist im Grunde genommen neutral, denn der Marktwert von Old- und Youngtimern in sammelns- und erhaltenswürdigem Zustand ist auf jeden Fall höher als die Abwrackprämie. Daher dürfte diese selbst für klassische Fahrzeuge, die sich in unerfahrener Hand befinden, keine Bestandsbedrohung sein.

Ökologisch ist die Abwrackprämie jedoch zweifelhaft, da die Entsorgung brauchbarer PKW und die Produktion neuer PKW zu deren Ersatz auch bei Einhaltung modernster Umweltstandards eine nicht zu unterschätzende Umweltbelastung darstellt. Gänzlich unverständlich aus Sicht der IKM ist, dass die Abwrackprämie sogar dann gewährt wird, wenn ein Altfahrzeug durch einen Neuwagen ersetzt wird, dessen Schadstoffausstoß im Einzelfall höher als der des Altfahrzeuges ist. So stoßen heutige Diesel-Fahrzeuge nach Euro4-Norm mehr Feinstaub aus als älteste Benzin-Fahrzeuge. Ebenso liegt der Ausstoß von Stickoxiden, den derzeit problematischsten Schadgasen in unseren Städten, bei aktuellen Euro4-Dieselfahrzeugen oft höher als bei Euro2- oder gar Euro3-Benzinern, die mittels der Abwrackprämie aus dem Verkehr gezogen werden sollen.Der ökonomische Sinn der Abwrackprämie für die deutsche Autoindustrie wird von ausgewiesenen Fachleuten wie Prof. Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen massiv angezweifelt. Die Abwrackprämie bleibt im Flottengeschäft, das bei vielen deutschen Herstellern den Großteil der Neuwagenverkäufe ausmacht, wirkungslos. Diese Fahrzeuge werden normalerweise im Alter von 3 bis 5 Jahren ersetzt, daher nutzt die Abwrackprämie dem Flottengeschäft nicht. Käufer von Neuwagen des gehobenen Marktsegments geben meist auch Gebrauchtwagen des gehobenen Marktsegments in Zahlung, die auch in fortgeschrittenem Alter weit mehr als die Abwrackprämie wert sind. Auch hier entfaltet die Abwrackprämie folglich keinen Effekt. Die einzige nennenswerte Förderung durch die Abwrackprämie dürfte das untere Marktsegment erfahren, das überwiegend von Importeuren bzw. im Ausland produzierten Fahrzeugen deutscher Marken abgedeckt wird. Prof.Dudenhöffer nannte die Abwrackprämie folglich „ein Konjunkturprogramm für die Autowerke in Rumänien, Tschechien oder Italien, finanziert aus deutschen Steuergeldern“.

Die IKM befürchtet daher, daß der langfristige Effekt der Abwrackprämie weder in einer Entlastung der Umwelt noch in einer spürbaren Förderung der deutschen Autoindustrie, sondern im lediglich in erheblichen zusätzlichen Staatsschulden bestehen wird, die wir den kommenden Generationen überlassen.

Nun zu Erfreulicherem: Die Initiative Kulturgut Mobilität e.V. lädt Sie ganz herzlich ein zum Vortrag über

Paul Graetz, dem Mann, der Afrika von 1907-1909 mit dem Automobil bereiste

Der Vortrag findet am 18.02.2009 im Waldheim Gaisburg, Obere Neue Halde in Stuttgart, um 20 Uhr statt. Eine Anfahrtsbeschreibung zum Lokal finden Sie unter http://www.waldheim-gaisburg.de

Unser Referent, der Afrikareisende Carsten Möhle, unterwegs mit einem Unimog Baujahr 1967, wird uns mittels eines kombinierten Dia-/Filmvortrags aus historischen und aktuellen Bild-Dokumenten, mitnehmen auf eine abenteuerliche Reise, ganz auf den Spuren von Paul Graetz. Der Eintritt ist kostenlos! Details zur Veranstaltung finden Sie auf der Homepage der Initiative in unserer Rubrik „Veranstaltungen“. Wir freuen uns auf Sie.

Die Initiative steht Ihnen auch in diesem Jahr wieder zu Gesprächen auf Oldtimermessen zur Verfügung. Sie finden uns dieses Jahr

in Bremen auf der Bremen-Classic-Motorshow in Halle 5, Stand 5A 03,
in Stuttgart auf der Retro-Classics in Halle 1 auf der Empore, direkt neben dem Stand des ASC sowie
in Essen auf der Techno-Classica in der Galeria, Stand G-301

Die Initiative Kulturgut Mobilität e.V. freut sich sehr auf Ihren Besuch!

Mit besten Grüßen aus Schwaben,

Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative