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AvD-Oldtimer-Grand-Prix: Faszinierendes Auto auf dem Plakat

Bereits zum fünften Mal ziert ein ausgewähltes Rennauto das Plakat des AvD-Oldtimer-Grand-Prix, abgelichtet in der einmaligen Umgebung des historischen Fahrerlagers am Nürburgring. Für die 37. Auflage des Eifel-Klassikers stand ein Maserati 6CM Modell, eingerahmt vom geschichtsträchtigen Wellblech der Garage. Der rare Formel-Renner aus dem Baujahr 1937 gehört heute einem deutschen Sammler, der den Monoposto noch in ausgewählten historischen Rennen einsetzt.

Ein authentisches Bild

Der Maserati 6CM-Rennwagen auf dem Plakat des 37. AvD-Oldtimer-Grand-Prix, der vom 7. bis zum 9. August 2009 stattfindet, trägt die Chassisnummer 1552. Dieses Auto wurde einst von dem italienischen Sportwagenhersteller an den US-Amerikaner Harry „Cotton“ Henning ausgeliefert. Henning war Teamchef des Rennstalls von Michael Joseph Boyle, einem mächtigen Gewerkschaftsboss in Chicago. Mit dem als „Boyle Special“ getauften Maserati 8CTF gewann Wilbur Shaw 1939 und 1940 die 500 Meilen von Indianapolis, einem der berühmtesten Autorennen der Welt. Wo genau Boyles Team den 6CM einsetzte, ist nicht bekannt: Wahrscheinlich ebenfalls in Indianapolis, beim 500 Meilen-Rennen 1938 mit Mauri Rose, der allerdings nach einem Kompressorschaden ausfiel.

 

Zahlreiche Schwesterfahrzeuge von Chassis 1552 fanden im Laufe ihrer aktiven Zeit auch den Weg zum Nürburgring. Etwa zum Großen Preis von Deutschland am 24. Juli 1938. Neben den starken Boliden der Grand-Prix-Klasse, die von Mercedes oder Auto Union beherrscht wurde, waren bei dem Rennen auch Voiturette-Fahrzeuge zugelassen. So hießen die Formel 2-Autos der 1930er Jahre. Mit seinem 1,5 Liter-Kompressormotor gehörte der Maserati in diese Kategorie. Im deutschen Grand Prix startete Paul Pietsch mit einem rund 180 PS starken 6CM und gewann als Gesamtsechster die Klasse der „kleinen Wagen“, vor seinem Modellkollegen Franco Cortese, der auf dem neunten Platz gewertet wurde.

Foto: AvD

Vor 70 Jahren: Erfolg bei der Targa Florio

Auch bei anderen Rennen auf dem Nürburgring und auf weiteren europäischen Rennstrecken gehörten die 6CM mit dem Dreizack im Markenzeichen zu den Favoriten. Die 650 Kilogramm wiegenden Einsitzer boten gegenüber den Grand-Prix-Wagen einen entscheidenden Vorteil: Sie waren auch für Privatfahrer interessant. Zwischen 1936 und 1939 baute Maserati insgesamt 27 Exemplare des Modells, die meisten für Kunden wie beispielsweise die Deutschen Fritz Gollin und Herbert Berg oder den Amerikaner Mike Boyle. Das Fahren des Einsitzers ist übrigens nicht einfach. Die Pedale für Kupplung, Gas und Bremse sind links und rechts des mächtigen Getriebetunnels angebracht. Geschaltet wird mit einem Griff durch das große Speichenlenkrad zum Schaltstock, zwischen den Beinen des Fahrers.

 

Chassis 1552, das diesjährige Cover-Auto des AvD-Oldtimer-Grand-Prix, soll in seiner langen Laufbahn sogar ein Mal als Werksauto der Officine Alfieri Maserati zu Ehren gekommen sein. Bei der Targa Florio, dem traditionsreichen Rennen auf Sizilien, gewann vor 70 Jahren der Mailänder Luigi Villoresi mit genau diesem Auto. Die Targa Florio fand damals nicht auf einer klassischen und langen Madonie-Strecke statt, sondern auf einem nur 5,6 Kilometer langen Rundkurs im Parco della Favorita von Palermo. Für den 28 Jahre alten Villoresi war es der erste große Erfolg in seiner noch jungen Karriere. Für den 6CM stand dagegen nach vier Jahren die Ablösung durch ein neues Modell an.

Foto: AvD

Chassis 1552, das diesjährige Cover-Auto des AvD-Oldtimer-Grand-Prix, soll in seiner langen Laufbahn sogar ein Mal als Werksauto der Officine Alfieri Maserati zu Ehren gekommen sein. Bei der Targa Florio, dem traditionsreichen Rennen auf Sizilien, gewann vor 70 Jahren der Mailänder Luigi Villoresi mit genau diesem Auto. Die Targa Florio fand damals nicht auf einer klassischen und langen Madonie-Strecke statt, sondern auf einem nur 5,6 Kilometer langen Rundkurs im Parco della Favorita von Palermo. Für den 28 Jahre alten Villoresi war es der erste große Erfolg in seiner noch jungen Karriere. Für den 6CM stand dagegen nach vier Jahren die Ablösung durch ein neues Modell an.

Ein bewegtes Leben

Nach der Targa Florio kehrte unser Titel-Auto in die USA zurück. Dort wurde es bis Mitte der 1990er Jahre eingesetzt, ehe es nach England verkauft wurde. Der neue Besitzer, ein passionierter Sammler und Rennfahrer, startete mit der Voiturette bei ausgewählten historischen Rennen, so auch beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix. Seit 2004 befindet sich das Auto nun in Deutschland.

Die Maserati 6CM starten bei der anstehenden Oldtimer-Rennveranstaltung in der Eifel im Feld der Historischen Grand Prix-Wagen bis 1960. Beinahe jedes der Fahrzeuge in diesem Feld ist geschichtsträchtig, wenn auch die Historie nicht immer so schillernd ist, wie die von Chassis 1552.

Technische Daten

6 Zylinder-Reihenmotor, 2 oben liegende Nockenwellen, Hubraum 1493,24 ccm, Bohrung x Hub 65 x 75 mm, Motorleistung: rund 210 PS, Roots-Kompressor (Ladedruck 1.1 bar, Werkswagen), 4-Gang-Getriebe, Längsträger-Rahmen, Fahrwerk: vorn Einzelradaufhängung mit Dreieckslenkern und Torsionsstäben, hinten Starrachse mit halbelliptischen Blattfedern, Radstand: 2490 mm, Gewicht: 650 kg

Alle aktuellen Informationen rund um den 37. AvD-Oldtimer-Grand-Prix finden Sie im Internet unter
http://www.avd-oldtimer-grand-prix.de