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Autohäuser leiden unter Schulden durch Abwrackprämie

Immer mehr Autohändler in Deutschland schlittern wegen der Abwrackprämie in finanzielle Schwierigkeiten. Einige größere Autohäuser hätten bis zu einer Million Euro vorgestreckt und blieben nun monatelang auf ihren Ausgaben sitzen, sagte Axel Koblitz, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeug-Gewerbe (ZDK), am Donnerstag (30.04.09) dem Audiodienst der dpa.

Koblitz bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Donnerstag), wonach die Situation im Einzelfall für Händler existenzbedrohend werden könne.

Das normale Verfahren sei, dass der Käufer die Prämie für sich beantragt und sie später zurückerstattet bekommt, sagte Koblitz. Zunächst müsse er jedoch selbst den vollen Kaufpreis bezahlen. „Manchmal ist es aber so, dass die Kunden dieses Geld nicht haben.“ In diesen Fällen streckten einige Autohäuser das Geld vor. „Wir raten zwar nicht dazu, aber es mag sein, dass der Wettbewerb das erfordert, weil andere es auch tun und das Geschäft sonst an einen anderen Wettbewerber geht.“ Bei den Betrieben, die auf ihr Geld warten müssten, sei diese zögerliche Auszahlung durch das BAFA in der Tat ein großes Problem. „Wenn es teilweise mehrere Monate dauert, bis die Prämie ausgezahlt wird, ist das schlicht und einfach zu lang“, kritisierte Koblitz. Er regte an, zur zügigeren Auszahlung vorübergehend mehr Personal beim BAFA einzustellen.

Der ZDK betonte in Bonn, dass die Kritik kein Argument gegen die Prämie als solche sei, schließlich profitiere auch der Handel. Es gehe lediglich um die Abwicklung. Die Bundesregierung hatte die sogenannte Umweltprämie zu Jahresbeginn eingeführt, um die Konjunktur anzukurbeln. Zum 29. April waren 1,353 Millionen Anträge beim BAFA eingegangen.

Quelle: KFZ-Betrieb online