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Daimler kürzt Arbeitszeit und Löhne

Daimler ist wegen der dramatischen Absatzkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Quartal 2009 verbuchte der Autobauer einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag (28.04.09) in Stuttgart mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen.

Herbe Lohneinbußen für Daimler-Mitarbeiter

Die Autokrise hat die Stuttgarter fest im Griff, der Absatz bei Pkw und Nutzfahrzeugen brach um ein Drittel ein. Die Werke sind nicht ausgelastet, unzählige Autos stehen auf Halde. Gegensteuern will Konzernlenker Dieter Zetsche mit einem vier Milliarden Euro schweren Sparpaket. Zehntausenden Beschäftigten werden herbe Lohneinbußen abverlangt.

Mit einem Bündel von Maßnahmen sollen beim Personal, in der Verwaltung und in der Organisation die Kosten drastisch gesenkt werden. Wegen der dramatischen Absatzkrise verlangt Daimler zehntausenden Mitarbeitern in Deutschland herbe Lohneinbußen ab. Für Beschäftigte aus Bereichen wie Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung werde die Arbeitszeit um 8,75 Prozent ohne Lohnausgleich verkürzt, teilten der neue Personalvorstand Wilfried Porth und Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm am Dienstag in Stuttgart mit.

Zudem soll für die Zehntausenden von Beschäftigten, die in den deutschen Werken in Kurzarbeit sind, der Zuschuss zum Kurzarbeitergeld gekürzt werden. Außerdem wird die ursprünglich für Mai geplante zweite Stufe der Tariferhöhung auf Oktober verschoben. Insgesamt will Daimler mit diesem Kürzungsprogramm im laufenden Jahr rund zwei Milliarden Euro Personalkosten einsparen. Laut Daimler-Chef Dieter Zetsche seien langfristig selbst Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen, falls die Krise weiter andauert.

Hoffnung erst fürs zweite Halbjahr

Auch in den nächsten Monaten stehen dem DAX-Konzern schwierige Zeiten ins Haus: Für das zweite Quartal rechnet der Autobauer erneut mit einem deutlich negativen Ergebnis. Erst für die zweite Jahreshälfte haben die Stuttgarter einen ersten Hoffnungsschimmer ausgemacht, im Jahresverlauf werde mit einer schrittweisen Verbesserung beim operativen Ergebnis (EBIT) gerechnet. Für das Gesamtjahr geht der Autobauer weiter von Rückgängen bei Umsatz und Absatz aus.

In den ersten drei Monaten 2009 brach das EBIT von zwei Milliarden Euro auf minus 1,4 Milliarden Euro ein. Allein in der Pkw-Sparte fuhr Daimler einen operativen Verlust von 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 1,2 Milliarden Euro) ein. Weltweit verkauften die Stuttgarter mit 332.300 Pkw und Nutzfahrzeugen 34 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Umsatz schrumpfte von 24 Milliarden Euro auf 18,7 Milliarden Euro.

Daimler: Pkw-Sparte hat Talsohle erreicht

Mit dem Milliardenverlust im ersten Quartal habe die Pkw-Sparte aber voraussichtlich die Talsohle erreicht, teilte Daimler mit. Im zweiten Halbjahr werde hier wieder mit schwarzen Zahlen gerechnet. Dagegen werden in der Lkw-Sparte nach einem Verlust von 142 Millionen Euro im ersten Quartal auch in den nächsten Monaten weitere Belastungen erwartet.

Quelle: KFZ-Reporter online