Logo

Studie: Umweltprämie erhöht Rabattdruck

Die staatliche Abwrackprämie setzt die Autohersteller laut einer Studie immer stärker unter Rabattdruck und könnte sie in eine „Preisfalle“ drücken. Durch die Altauto-Prämie von 2.500 Euro sei ein „Nachfragesog zu preisgünstigen Importfahrzeugen“ entstanden, schreibt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen in einer aktuellen Untersuchung.

Die Deutschen seien bei Autos zum „Schnäppchen-Volk“ geworden. Als Folge verschlechterten sich die Margen für Hersteller und Händler.

Sorge um die „Zeit danach“

Die Hersteller hätten mit der Abwrackprämie die Rabatt-Aktionen deutlich ausgeweitet - in der Zahl sowie in der Höhe der Preisvorteile. Selbst Neuwagen wie der VW Golf würden ohne Einrechnung der staatlichen Abwrackprämie in der Spitze mit 15,5 Prozent Rabatt angeboten, bei Berücksichtigung der Prämie mit 30 Prozent Rabatt. Im gesamten Privatmarkt liege der Durchschnittsrabatt unter Einbeziehung der Prämie derzeit bei 22 Prozent.

Der „große Jubel“ über die Abwrackprämie in der Branche werde sich legen, wenn die Nach-Prämienzeit anbreche und die Autobauer dann mit noch höheren Rabatten um deutlich weniger Kunden werben müssten, warnte Dudenhöffer. Das derzeitige Rabattniveau lasse sich auf lange Zeit nicht mehr zurückdrehen.

Importeure profitieren am stärksten

Neben VW und Opel profitieren vor allem ausländische Hersteller von der Abwrackprämie, im Gegensatz zu den Oberklasse-Herstellern Daimler und BMW. Das beliebteste Instrument der Autobauer ist laut Studie, in Kombination mit dem staatlichen Zuschuss eine Gebrauchtwagenprämie zu gewähren.

Wegen der großen Nachfrage plant die Bundesregierung, die Abwrackprämie aufzustocken. Bisher veranschlagt sind 1,5 Milliarden Euro an Subventionen für die Autobranche. Dies reicht für rund 600.000 Anträge. Bis Donnerstag waren beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle rund 358.000 Prämienanträge eingegangen.

Quelle: KFZ-Betrieb online