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Abwracken nur noch online

Das Zugangsverfahren zum Erhalt der Abwrackprämie könnte für viele Autokäufer zum Hürdenlauf werden. Nach ADAC-Informationen werden ab dem 30. März mit der Umstellung auf das Reservierungsverfahren Anträge nur noch elektronisch angenommen, der Postweg ist künftig ausgeschlossen.

Für Autokäufer, die weder über einen Internetanschluss noch über einen Scanner zum Digitalisieren der Dokumente verfügen, werden damit neue Hürden errichtet. „Die Bundesregierung ersetzt eine Ungerechtigkeit durch die nächste“, kritisiert ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Die meisten älteren Menschen sind nicht online und damit gezwungen, sich dem Händler anzuvertrauen. Damit haben sie es nicht mehr selbst in der Hand, ihre Reservierung rechtzeitig vorzunehmen.“ Laut Statistischem Bundesamt verfügen ein Viertel aller deutschen Haushalte und sogar 83 Prozent der über 55-Jährigen über keinen Computer mit Internetanschluss. Der Nachteil: Die Verhandlungsposition der Autokäufer gegenüber dem Händler verschlechtert sich, da dann der Neuwagenkauf in Zusammenhang mit der Prämiengewährung gebracht wird. Dies kann zu geringeren Preisnachlässen des Händlers führen.

Nach Angaben des ADAC ist die Hälfte der Fördermittel inzwischen aufgebraucht. Der Club rechnet damit, dass am 30. März mehrere zehntausend Reservierungsanträge beim BAFA eingehen und der Fördertopf schnell geleert sein wird. ADAC-Vizepräsident Becker: „Das ganze bürokratische Hin und Her wäre überflüssig, wenn endlich die Deckelung der Fördersumme gekippt würde – daran führt kein Weg vorbei.“