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Opel: Fehlendes Konzept schreckt Investoren

Wirtschaftsminister zu Guttenberg lotet auf USA-Reise Möglichkeiten für eine Rettung von Opel aus
Für den angeschlagenen Autobauer Opel gibt es nach Angaben aus Regierungskreisen einige interessierte Investoren. Man spreche bereits mit potenziellen Interessenten, hieß es am Sonntag aus diesen Kreisen.

Diese würden allerdings zur Zeit dadurch abgeschreckt, dass der ums Überleben kämpfende amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) noch kein tragfähiges langfristiges Unternehmenskonzept vorlegt habe.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) befindet sich derzeit auf einer US-Reise, bei der er Möglichkeiten für eine Rettung von Opel ausloten will. Guttenberg hatte wiederholt deutlich gemacht, dass das GM-Management bisher keine Antworten auf zentrale Fragen wie die Rechte an den Patenten oder an den Marken auf den Tisch gelegt habe. Zudem sei die Frage des Finanztransfers von der Mutter auf die Tochter weiter offen. Zugleich hatte er unterstrichen, dass staatliche Hilfe nur dann möglich sei, wenn die künftige Richtung bei GM und bei Opel klar sein.

Merkel: Staatliche Hilfen nur bei „positiver Fortführungsprognose“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bei einem Treffen mit führenden deutschen Wirtschaftsverbänden betont, dass es staatliche Hilfe für Unternehmen nur in absoluten Ausnahmefällen geben dürfe. Dies werde in jedem Einzelfall genauestens geprüft. Unterstützung könne es zudem nur geben, wo es „positive Fortführungsprognosen“ für das Unternehmen geben. Mit Blick auf Opel sagte sie, generell würden bei kleinen und großen Firmen die gleichen Maßstäbe angelegt. Die Verflechtung Opels mit GM und anderen sei aber so kompliziert, „dass wir politisch die Verantwortung haben, hier hilfreich zu sein bei einer möglichen Entflechtung von GM und Opel oder einer Teilselbstständigkeit“.

Guttenberg wird an diesem Montagabend mit GM-Chef Rick Wagoner und dessen Vize Frederick (Fritz) Henderson zusammentreffen, um weitere Informationen über die künftige Ausrichtung des Konzerns zu bekommen. Am Dienstag wird er dann mit US-Finanzminister Timothy Geithner sprechen. Vieles bei den Unternehmensentscheidungen von GM hängt von der amerikanischen Regierung ab, nachdem diese bereits etliche Milliarden US-Dollar in das Unternehmen gepumpt hat.

Rüttgers sieht gute Chancen für Opel-Rettung

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sieht derweil weiter gute Chancen für eine Rettung des angeschlagenen Autobauers Opel. Er sei „ganz sicher“, dass Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) von seiner US-Reise „mit guten Ergebnissen“ zurückkomme, sagte Rüttgers am Montag vor einer Sitzung der CDU-Spitze in Berlin. „Ich glaube, es ist auch inzwischen in Deutschland klar, dass wir Opel helfen wollen. Das hat die Bundeskanzlerin deutlich gesagt.“ Es gehe um einen „der großen industriellen Kerne Deutschlands“.

Die bisherigen Konzepte von Opel bezeichnete Rüttgers als „guten Einstieg“. „Da muss jetzt noch etwas von General Motors dazukommen“, sagte der Politiker. Er sei sicher, dass Guttenberg dies in Absprache mit der US-Regierung erreichen werde. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte kritisiert, die bisherigen Konzepte von Opel seien keine ausreichende Grundlage, um über staatliche Hilfe zu entscheiden.

Quelle: KFZ-Betrieb online