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Retro Classics 2009 feiert Besucherrekord

Mehr als 57.000 Liebhaber von historischen und klassischen Fahrzeugen bei der Stuttgarter Oldtimer-Messe / Internationalität nimmt weiter zu
Die neunte Stuttgarter Oldtimer-Messe Retro Classics, die am Wochenende zum zweiten Mal im neuen Messegelände beim Flughafen stattgefunden hat, ist am 15. März mit Rekordzahlen zu Ende gegangen. Mit mehr als 57.000 Besuchern wurde das exzellente Ergebnis des Vorjahrs um rund 15 Prozent übertroffen.

Auch auf der Ausstellerseite verzeichnete die Messe mit mehr als 1050 Teilnehmern einen Rekord (2008: 820), deren Flächenbedarf folgerichtig von 75.000 auf 100.000 Quadratmeter gestiegen ist. Schließlich hat die Internationalität der Oldtimer-Messe zugelegt, was sich an Besuchern und Ausstellern aus rund 15 Ländern gezeigt hat. Neue Aussteller kamen zum Beispiel aus den Niederlanden, aus Ungarn und Belgien, während Besucher aus den Nachbarländern Schweiz, Österreich, Frankreich und Luxemburg begrüßt wurden. Auch Gäste aus Tschechien, Russland, Polen, England, Portugal, Mexiko, Indonesien oder Dubai wurden an den Ständen in den acht Messehallen willkommen geheißen.

"Die Retro Classics ist den hoch gesteckten Erwartungen mehr als gerecht geworden", freute sich Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, der am (gestrigen) Sonntagmittag eine erste positive Bilanz zog: "Unsere Oldtimer-Messe hat erneut einen Schub an Qualität, Quantität und Internationalität, was Aussteller wie Besucher betrifft, bekommen und ihr ausgezeichnetes Image als Premium-Ausstellung weiter verbessert." Dazu gehörten ein hochwertiges, kaufkraftstarkes Publikum sowie ein eigenes, klares Ausstellungsprofil, das "uns von anderen Oldtimer-Messen unterscheidet." Schließlich hätten sich die Besucher nicht nur am Anblick der vielen Fahrzeuge erfreut, sondern "entgegen der derzeitigen Konjunkturlage auch Old- und Youngtimer gekauft". So habe die Mehrheit der rund 400 Fahrzeuge auf der Verkaufsbörse - erstmals in einer eigenen Halle - neue Besitzer gefunden und auch bei den Händlern herrschte große Zufriedenheit. Ein Vorkriegsfahrzeug als Geldanlage zum Beispiel war einem Besucher rund 500.000 Euro wert. Klaus Kienle, Geschäftsführer der gleichnamigen Automobiltechnik GmbH in Ditzingen und einer der weltweit führenden Mercedes-Restauratoren, brachte es auf den Punkt: "Ich werde künftig nur noch auf einer Oldtimer-Messe in Deutschland ausstellen - und zwar auf der Retro Classics in Stuttgart." Schließlich kämen alle seine Kunden - u. a. dank der hervorragenden Verkehrsanbindung - nach Stuttgart, "warum sollte ich daher an einen anderen Standort gehen?" Ähnlich äußerte sich ein hochrangiges Vorstandsmitglied der Robert Bosch GmbH, der sich ebenfalls für nur noch eine Oldtimer-Messe - eben die Retro Classics in Stuttgart - aussprach.

"Die Retro Classics hat sich ohne wenn und aber als der zentrale Treffpunkt der Oldtimer-Szene in Süddeutschland etabliert und strahlt inzwischen weit darüber hinaus", sagte Ulrich Herrmann, Organisator der Retro Classics. Der Andrang des Publikums gab ihm recht. Und dieses erfreute sich an 2500 historischen Fahrzeugen auf zwei und vier Rädern sowie an den Sonderschauen wie "100 Jahre Bugatti", "100 Jahre Abarth" oder der einzigartigen Zusammenstellung von rund 30 Ferraris. Gerade die neue Messehalle speziell für den Motorsport, in der das Thema zum ersten Mal gebündelt gezeigt wurde, hat auf Anhieb die Fans von historischen und aktuellen Boliden begeistert. Herrmann: "An diesem Konzept werden wir festhalten und für die Jubiläumsveranstaltung der Retro Classics im kommenden Jahr weiterentwickeln." Auch der zweite Auftritt der historischen Traktoren und Landmaschinen sowie der Sonderbereich der Feuerwehrautos sowie die von Konrad Auwärter zusammengestellte Omnibus-Schau kamen beim Publikum ausgezeichnet an.

Inzwischen hat Stuttgarts Oldtimer-Messe ein Stammpublikum aufgebaut. Für 94 Prozent hat sich der Besuch der Retro Classics gelohnt und sie werden die Oldtimer-Messe weiterempfehlen. Insgesamt beabsichtigen 96 Prozent der befragten Besucher, zur Retro Classics 2010 zu kommen. Knapp die Hälfte der befragten Besucher ist sich darüber hinaus sicher, dass die Retro Classics weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Ausgedehnter Messebesuch

Die Messeattraktionen und Sonderbereiche auf der deutlich vergrößerten Ausstellungsfläche veranlassten die Besucher zum langen Verweilen in den Hallen; durchschnittlich verbrachten sie fünfeinhalb Stunden auf der Messe. Mit gutem Grund, denn die Sonderbereiche und neuen Attraktionen konnten sich sehen lassen. Dicht belagert waren auch die Werkstände beispielsweise von Peugeot, Skoda und Bosch. Viele Oldtimer-Liebhaber besuchten den Zweirad-Bereich, in dem die Bandbreite an Motorrädern von den Ursprüngen Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen und historischen Modellen der Marken Moto Guzzi, Heinkel, Agusta, Honda, Suzuki oder Harley-Davidson gezeigt wurde. Publikumsmagnete waren die "Länder-Halle" mit Automarken aus Frankreich und England; zudem waren Clubs aus Tschechien und zum ersten Mal aus Russland sowie die speziellen Rennsport-Stände u. a. mit den Traditionsvereinen "Solitude Revival" vertreten. Fünf Teams des Mercedes-Benz-Clubs aus Moskau unter der Leitung von Ewgenij Soroka hatten sich übrigens auf die 2500 Kilometer lange Strecke nach Stuttgart gemacht und auf dem Weg befreundete Clubs in Minsk, Berlin und Prag besucht.

Hohe Besucherqualität / Mehr ausländische Gäste als im Vorjahr

Einmalig, so die Äußerungen vieler Aussteller, ist das Publikum der Retro Classics, das sich durch hohe Sachkunde und ausgeprägtes Fachwissen auszeichnete. Erste Auswertungen der Umfrageergebnisse bestätigen dies. So liegt der Anteil der Fachbesucher, die aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen auf die Messe kamen, bei 32 Prozent (ohne "Familien-Sonntag"). Auch das Interesse im Ausland hat nicht nachgelassen. Im Gegenteil: Der Anteil der ausländischen Besucher ist weiter gestiegen. 34 Prozent der ausländischen Besucher stammten übrigens aus der Schweiz, weitere 31 Prozent reisten aus Österreich nach Stuttgart.

Pflichttermin für Oldtimer-Fans

Auf dem Fundament für die Retro Classics, das im Jahr 2001 gesetzt worden war, sagte Messechef Bleinroth mit Blick auf die Möglichkeiten in der Neuen Messe Stuttgart, könne dank der positiven Resonanz von Ausstellern und des Besucherandrangs aufgebaut werden. Ulrich Herrmann sah dies genau so und ergänzte: "Die Retro Classics hat sich in den Köpfen von Fans und oldtimerbegeisterten Menschen als Pflichttermin festgesetzt und wird sich unumstößlich zu dem zentralen Treffpunkt für alle Oldtimer-Veranstaltungen in Süddeutschland entwickeln. Außerdem nimmt ihre Akzeptanz im benachbarten Ausland ständig weiter zu, so dass wir uns international gesehen auf einem hervorragenden Weg befinden." Die Thematisierung der Hallen sei vom Publikum auf Anhieb ausgezeichnet angenommen worden, ebenso die Kombination aus Tradition, Mythos Auto und einer passenden Auswahl an Neufahrzeugen, die auf diese Weise die Entwicklung einer Marke dokumentierten. Mit den beiden Schwerpunkten - "Youngtimer" und "Neo Classics" (moderne Klassiker) - die im Rahmen der diesjährigen Retro Classics prominent platziert wurden, sei das Besucherspektrum deutlich erweitert worden. Gerade im Bereich Youngtimer sei das Interesse nachweislich gewachsen. Nach den Oldtimern, für die sich 75 Prozent der Besucher hauptsächlich interessierten, stand das Thema Youngtimer mit 58 Prozent an zweiter Stelle vor Ersatzteile/Zubehör (34 Prozent) und Restauration (25 Prozent). Hierbei waren Mehrfachnennungen möglich.

Einzugsgebiet deutlich erweitert / Jeder siebte Besucher aus Bayern

Der offensichtliche Bedarf der Stuttgarter Oldtimer-Messe spiegelt sich in der Herkunft ihrer Besucher wider. 36 Prozent der befragten Messegäste (2008: 25 Prozent) stammte nicht aus dem Raum Stuttgart, sondern kam aus einem Umkreis von mehr als 100 Kilometer auf das neue Messegelände, neun Prozent nahmen sogar eine Anreise von mehr als 300 Kilometer auf sich. Ihre Wohnorte befinden sich neben Baden-Württemberg in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, wobei jeder siebte Besucher aus Bayern anreiste. Die Anbindung der Messe an Autobahn und Flughafen wurde dabei regelmäßig gelobt. Rund 70 Prozent der Besucher sind wirtschaftlich gesehen im besten Alter zwischen 30 und 60 Jahren, zudem war rund ein Viertel aller Besucher zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal auf der Retro Classics in Stuttgart.

Die nächste Retro Classics, die Nummer zehn und somit eine Jubiläumsveranstaltung, findet vom 11. bis 14. März 2010 im neuen Messegelände am Flughafen statt, wobei der 11. März der Spezialtag ("Preview-Day") für Fachbesucher und Journalisten sein wird.