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Verheugen fordert Sondertreffen der europäischen Opel-Länder

Opel-Länder haben inzwischen Krisentreffen vereinbart

Wegen der Krise beim Autobauer Opel fordert EU-Industriekommissar Günter Verheugen ein Sondertreffen aller betroffenen EU-Länder.

„Wir brauchen ein gemeinsames Vorgehen in dieser Frage, kein rein nationales“, sagte Verheugen am Donnerstag in Brüssel am Rande eines Treffens der EU-Wirtschaftsminister.

Pläne von GM müssen auf den Tisch

Der deutsche Ressortchef Karl-Theodor zu Guttenberg hält ein solches Treffen allerdings erst dann für sinnvoll, wenn die Pläne von Opels US-Mutterkonzern General Motors (GM) auf dem Tisch liegen. „Es sind viele Fragen weiterhin ungeklärt“, sagte er in Brüssel. In den Gesichtern seiner europäischen Kollegen sehe er viele Fragezeichen. „Ein Treffen macht dann Sinn, wenn man eine Vorstellung davon hat, wo GM-Europe oder GM-Mutterkonzern oder die einzelnen Standorte hin marschieren wollen.“

Es sei „außerordentlich bemerkenswert“, dass einige bei GM erst dann zu konkreten Schritten bereit seien, wenn die Europäer Staatshilfen zusagten, sagte Guttenberg. Dabei müsse es andersherum laufen: „Zunächst einmal müssen wir wissen, wie konzeptionell ein Mutterkonzern sich aufstellt, was er tatsächlich plant, um dann unsere Entscheidung treffen zu können, über das Ob und Wie.“

Politik stellt Bedingungen

Bedingung für mögliche staatliche Hilfen für Opel ist aus Sicht Guttenbergs und Verheugens ein zukunftsfähiges Konzept des Rüsselsheimer Autobauers. „Wir brauchen ein Unternehmen, das nicht nur vier, fünf Monate am Markt überlebt, sondern das auf Dauer eine Perspektive hat“, sagte Guttenberg. Mitte März wird er in den USA Gespräche mit General Motors sowie der US-Regierung führen. GM hat europäische Werke in Deutschland, Polen, Großbritannien, Belgien, Portugal, Schweden und Spanien.

Verheugen sagte: „Die Frage, was die öffentliche Hand im Falle Opel tun kann, hängt wirklich von den Bedingungen ab. Die entscheidende Frage ist: Würde eine staatliche Hilfe dazu führen, dass dieses Unternehmen langfristig überlebt und gesund ist? Es reicht nicht aus, für ein paar Monate den Betrieb von Opel aufrecht zu erhalten.“ Er fügte hinzu: „Im Augenblick fehlen alle Informationen, die wir brauchen, um diese Frage beantworten zu können.“

Die Ressortchefs bereiteten bei ihrem Treffen den Frühjahrsgipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 19. und 20. März vor, der sich vor allem um die gefährliche Wirtschafts- und Finanzkrise drehen wird.

Opel-Länder einigen sich auf Sondertreffen

Wie unterdessen bekannt wurde, haben sich die EU-Länder mit Standorten des angeschlagenen Opel-Mutterkonzerns General Motors auf ein Sondertreffen zum Austausch von Informationen geeinigt. Einige Länder beklagten, nicht ausreichend vom US-Konzern informiert zu werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Donnerstag nach einen EU-Ratstreffen in Brüssel. Ort und Termin der Zusammenkunft stehen noch nicht fest. GM hat europäische Werke in Deutschland, Polen, Großbritannien, Belgien, Portugal, Schweden und Spanien.

Quelle: KFZ-Betrieb online