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Pkw-Neuzulassungen auf Rekordhöhe

Vor allem die Importeure profitieren von Umweltprämie

Dank der Umweltprämie sind die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland auf einem Zehn-Jahres-Hoch.

Insgesamt seien im Februar in Deutschland 277.740 Automobile neu zugelassen worden, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mit. Dies entspreche einem Plus von 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Vom Sturm auf die Autohäuser profitieren in erster Linie die Importeure. Sie konnten ihren Absatz um 48 Prozent auf 105.100 Einheiten steigern. Dagegen nimmt sich das Plus der deutschen Hersteller von neun Prozent auf 172.700 Einheiten eher bescheiden aus.

Klar im Vordergrund standen kleinere Fahrzeuge. Die Segmente Minis (+155 %), Kleinwagen (+93 %) und Kompaktwagen (+6,5 %) deckten laut KBA im Februar allein 63 Prozent des Automobilmarktes ab. Besonders hohe Zuwachsraten gab es bei Ford Ka, VW Fox, Hyundai i10 und Fiat Panda. Der Diesel-Anteil ging auffallend deutlich auf 30,8 Prozent zurück.

„Dies ist das höchste Absatzniveau in einem Februar seit zehn Jahren. Die Neuzulassungen haben sich damit seit über sechs Monaten erstmals wieder positiv entwickelt. Wir erwarten, dass auch im gesamten 1. Quartal der Inlandsabsatz über dem Vorjahresniveau liegen wird“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) auf dem Genfer Automobilsalon.

Hoher Auftragseingang im Februar

Die steigenden inländischen Pkw-Auftragseingänge deuten auf einen weiteren Schub hin. Im Februar seien 63 Prozent mehr Aufträge erteilt worden als im Vorjahresmonat. Der inländische Auftragsbestand ist im gleichen Zeitraum um 165.000 Pkw gewachsen und hat mit 482.000 Einheiten das höchste Volumen seit 2001 erreicht. Entsprechend rechnet der VDA weiterhin damit, im Jahresverlauf die 3-Millionen-Marke bei den Pkw-Neuzulassungen „zu knacken“.

Zudem mahnt der Verband weiter eine Korrektur der Prämienrichtlinie an. So sollte einem Kunden, der ein neues Auto kaufen will, kein Nachteil entstehen, nur weil das Modell noch produziert werden muss. Dies könne einige Wochen dauern. „Deshalb fordern wir, dass das Datum des Kaufvertrags entscheidend ist für den Antrag bei der BAFA. Die Prämie wird natürlich – um Missbrauch auszuschließen – erst dann ausbezahlt, wenn der Neuwagen auch auf dieselbe Person zugelassen ist“, betonte Wissmann.

Auch bei der Jahreswagenregelung müsse nachjustiert werden. Dies würde vor allem den deutschen Premiummarken zugute kommen. Gerade im Werksangehörigengeschäft – naturgemäß eine Domäne deutscher Hersteller – werden die Neuwagen in der Regel ein Jahr gefahren, bevor sie weiter veräußert werden können. „Damit fallen sie aber derzeit aus der Regelung heraus, obwohl diese Gruppe explizit in der Verordnung aufgeführt ist“, so Wissmann.

Export bricht um 51 Prozent ein

Schwer zu schaffen macht den deutschen Herstellern der Export. Er ging im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 51 Prozent auf 201.900 Einheiten zurück. Entsprechend sind auch die Produktionszahlen stark rückläufig. Sie sanken im Februar um 47 Prozent auf 281.800 Einheiten.

Dennoch hofft der VDA auf Besserung: „Sollten die in vielen Ländern bereits auf den Weg gebrachten Konjunkturprogramme sowie die zahlreichen staatlichen Maßnahmen, die derzeit zur Stützung der Automobilnachfrage in Angriff genommen werden, greifen und ihre Wirkung entfalten, könnte es in der zweiten Jahreshälfte zu einer ersten allmählichen Erholung der weltweiten Verkäufe kommen.“

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Quelle: KFZ-Betrieb online