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„Wir sitzen alle im gleichen Boot“: FIVA-Präsident Horst Brüning zu Besuch in Bremen

von Uschi Kettenmann für meinklassiker.com

Während seines ersten Besuches der Bremen Classic Motorshow erzählte der Präsident der Oldtimer-Weltorganisation FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens), Horst Brüning, von seinen Ambitionen und weiteren Plänen.

Am heutigen Eröffnungstag besuchte Brüning den Stand des ADAC Weser-Ems e.V. In entspannter Atmosphäre traf er sich mit Johann König, Fachreferent Oldtimerkoordination im ADAC, Wolf-Otto Weitekamp, Vorsitzender des ADAC Ostwestfalen-Lippe, Claus Marinesse, stellvertretender Vorsitzender des ADAC Weser-Ems e.V. und Gastgeber am Stand, und der Redaktion von meinklassiker.com zum Gespräch.

Der gebürtige Deutsche,1946 in Hanau geboren, lebt seit 1953 im Ausland und seit 1971 in Schweden und besucht zum ersten Mal die Classic Motorshow. Er zeigt sich sehr angetan von Organisation, Stimmung und Qualität der norddeutschen Oldtimermesse. „Ich bin öfters gefragt worden, warum ich zu dieser – im Vergleich zur Techno-Classica – relativ kleinen Messe fahre“, berichtet Brüning. „Meine Antwort lautet: Die Nähe zu Skandinavien ist verlockend. Viel wichtiger aber ist, dass die FIVA Präsenz zeigen sollte. Wo die Szene ist, da muss auch die FIVA sein.“ Dass in Bremen ein Schwerpunkt bei den Motorrädern liegt, findet er gut. Dem Zweiradbereich will er innerhalb der FIVA mehr Gewicht verleihen – und das nicht nur weil er selbst begeisterter Motorradenthusiast ist: „Motorräder, wie auch der Nutzfahrzeugbereich, sind ein wichtiger Zweig der Oldtimerszene.“

Seitdem der ADAC im vergangenen Jahr die nationale Vertretung bei der FIVA übernommen hat, ist Deutschland mit rund 123.000 Klassikerbesitzern bei der FIVA vertreten, so Johann König. Zu wenige, wie Brüning findet. „ In Schweden haben wir 96.000 Mitglieder, und das bei einer Gesamteinwohnerzahl von neun Millionen, gut ein Zehntel der deutschen Bevölkerung.“ Brüning erzählt, dass in Schweden die Bereitschaft, sich in Clubs zu organisieren, sehr viel größer sei als in Deutschland. „Nur gemeinsam sind wir stark – wir sitzen schließlich alle im gleichen Boot und sollten an einem Strang ziehen“, trägt der FIVA-Präsident mit Verve vor.

Die Nachwuchsförderung liegt ihm besonders am Herzen. „Wir müssen uns verstärkt darum kümmern, die jungen Leute für das Thema "Oldtimer" zu begeistern“, meint Brüning. Er erzählt ein Beispiel aus Schweden: Bei vielen Oldtimer-Veranstaltungen bieten die Clubmitglieder den Kids Mitfahrgelegenheiten an – das weckt die Begeisterung der Jugend. Ähnlich Programme sollten verstärkt weltweit durchgeführt werden.

Brüning ist ein charismatischer Mann – mit der seltenen Mischung aus leidenschaftlichem Engagement einerseits und gelassener Ruhe andererseits. Mit einem entwaffnenden Lächeln verabschiedet er sich nach zwei Stunden: er muss zum nächsten Termin. Die FIVA zeigt eben überall Präsenz.

Quelle: meinklassiker.com