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Harsche Kritik an Bremer Umweltzone

Obermeister Hans Jörg Kossmann ging beim Neujahrsempfang der Kfz-Innung Bremen mit der gerade eingeführten Bremer Umweltzone hart ins Gericht. „Wo soll die Wirkung denn auch herkommen, wenn 90 Prozent aller Autos unverändert einfahren dürfen“, meinte Kossmann.

So gebe es in Bremen zahlreiche Ausnahmeregelungen, die etwa die Zufahrt zu drei Parkhäusern in der Zone weiterhin gestatte. Zudem kritisierte Kossmann den „gigantischen Verwaltungs- und Kontrollaufwand“.

Für die Kfz-Innung sei klar: Wer ernsthaft den Feinstaub minimieren wolle, müsse die Nachrüstung mit Russpartikelfiltern auch weiterhin fördern. Außerdem müssten auch Nutzfahrzeuge in die Maßnahme einbezogen werden. Als Alternative zur Umweltzone hatte die Bremer Kfz-Innung eine nach Emissionswerten gestaffelte Abwrackprämie vorgeschlagen. „Dies wäre aus unserer Sicht besser dazu geeignet, alte Diesel-Pkw aus dem Verkehr zu ziehen und hätte darüber hinaus die Nachfrage belebt“, so Kossmann.

Dabei beklagte der Obermeister vor allem die „mangelnde Kommunikation“ zwischen Senat und Kfz-Innung. Mittlerweile habe der Bremer Verkehrssenator den immensen Kontrollaufwand erkannt und denke über die Einführung einer „vereinfachten Praxis“ nach. „Vielleicht hätte da ein Gespräch mit der Kfz-Innung im Vorfeld der Entscheidung geholfen, unnötige Reibungsverluste zu vermeiden“, monierte Kossmann.

Quelle: KFZ-Betrieb online