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Verschrottungsprämie kommt auch in Österreich

Nach Tagen der Verhandlungen ist am Freitag die österreichische Version der Verschrottungsprämie vorgestellt worden. Diese soll helfen die vollen Lager der Händler zu leeren und die abgasintensivsten Altautos von der Straße zu holen. Prämienbegünstigt sind mindestens 13 Jahre alte Wagen, die aus dem Verkehr gezogen werden. Für sie soll es eine Prämie von 1.500 Euro beim Kauf eines Neuwagens geben.

Die Aktion startet mit 1. April 2009 für die Erstzulassung des Neuwagens, Ende der Frist ist der 31. Dezember 2009. Kosten soll die Aktion in Summe 45 Mio. Euro. Ziel ist es, 30.000 Fahrzeuge der Schadstoff-Klasse Euro 0 und 1 durch umweltfreundlichere Neuwagen mit mindestens Euro-4-Standard zu ersetzen. Staat und Autobranche teilen sich die Kosten. Eine ursprünglich diskutierte zusätzliche Grenze für den CO2-Ausstoß wird es nicht geben.

„Im Endeffekt glaube ich, dass es richtig war, diese Aktion abzuschließen“, sagte Wirtschaftsminister Mitterlehner am Freitag. Er war ursprünglich skeptisch gegenüber dem Vorschlag eingestellt gewesen. Autohandel und Autoimporteure, die die Prämie schon seit drei Jahren fordern, reagierten erfreut: Es gehe um die Erneuerung des Fahrzeugbestandes, sowohl aus Umwelt- und Sicherheitsgründe - immerhin gebe es noch mehr als 1,1 Mio. österreichische Autos die älter 13 Jahre alt seien und eine vielfach höherer Emissionsbelastung hätten als neue, sagte Ingo Natmessnig, Vorsitzender des Verbandes der Automobil-Importeure.

Kritischer fiel naturgemäß das Urteil von Umweltschutzorganisationen aus. Es sei unsinnig, Autos, die ohnedies bald von der Straße verschwinden würden, zuvor noch schnell 1.500 Euro Steuergeld in den Auspuff zu schieben, erklärte Greenpeace. Der ARBÖ begrüßte die Maßnahme, als Möglichkeit für die Autofahrer, sich Geld vom Staat zurückzuholen. Der ÖAMTC befürchtet dagegen, dass die staatliche Öko-Prämie zum „Aussterben“ der Rabatte im Handel führen könnte.

© SN/SW
Quelle: Salzburger Nachrichten

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