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ADAC bestätigt dem MVC harte Linie gegen Youngtimer

Von Jörg Maschke am 18. Dezember 2008

Am 5.12.08 hatten wir hier auf die Meinung des ADAC, diese Vertretung kümmert sich um die speziellen Interessen und Wünsche der Fahrer klassischer und historischer Fahrzeuge (so beschreibt sich der ADAC auf seiner Homepage selbst), zu dem momentan diskutierten Thema einer Abwrackprämie hingewiesen und diese kritisch hinterfragt. Heute haben wir nun die offizielle Antwort erhalten.

Ein paar Auszuge daraus, wollen wir Ihnen nicht vorenthalten (Kürzungen ohne Sinnveränderungen haben wir entsprechend [...] gekennzeichnet):

Abwrackprämie

ADAC-Position

In der aktuellen Diskussion [...] werden [...] auch Überlegungen in die Öffentlichkeit getragen, für ältere Pkw eine sogenannte „Abwrackprämie“ bereitzustellen. Der ADAC begrüßt grundsätzlich eine derartige Förderung für die Stilllegung eines alten Fahrzeugs.

Die Abwrackprämie bietet [...] drei entscheidende Vorteile:

  1. Ökologische Komponente: Mit dieser Maßnahme wird der Pkw-Bestand vor allem von älteren und damit aus Umweltgesichtspunkten schlechteren Fahrzeugen schneller befreit. Damit werden Minderungen bei den Emissionen von schädlichen Luftschadstoffen erreicht.
  2. Soziale Komponente: Die Förderung wirkt bei dem Personenkreis, der aus wirtschaftlichen Gründen den größten Anteil an alten Fahrzeugen besitzt und damit maßgeblich zur Verringerung des technisch veralteten Fahrzeugbestands beitragen kann. Mit einer Abwrackprämie würden auch diejenigen berücksichtigt, die sich kein neues Fahrzeug leisten können, einer finanziellen Unterstützung aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten aber am stärksten bedürfen.
  3. Ökonomische Komponente: Eine Förderung der dauerhaften Stilllegung alter Fahrzeuge verbunden mit dem Kauf eines saubereren Fahrzeugs erzeugt auch einen gewissen beschleunigenden Effekt bei der Erneuerung des Fahrzeugbestandes und fördert damit auch die Konjunktur in der Automobilbranche.

Eckpunkte

  • Nach Auffassung des ADAC muss die Regelung für einen eindeutig definierten Teil des Pkw-Bestandes gelten. In den Genuss der Abwrackprämie sollten nur Pkw kommen, die bei ihrer Erstausstattung lediglich die Normen der Vorschriften von Euro-1 oder schlechter erfüllen. Nachträglich auf Euro-2 aufgerüstete Pkw sollten gemäß ihrer ursprünglichen Schadstoffklasse behandelt werden. Damit hätten Besitzer dieser Fahrzeuge ebenfalls die Möglichkeit, eine Prämie zu erhalten. Die Anrechenbarkeit der Prämie muss sowohl für Diesel-Pkw als auch für Benziner gelten.
  • Außerdem muss sichergestellt werden, dass die mit einer Prämie stillgelegten Fahrzeuge dauerhaft aus dem Bestand in Deutschland entfernt werden. Darüber hinaus ist nachzuweisen, dass die stillgelegten Fahrzeug bei Beantragung der Prämie nachweislich mindestens ein halbes Jahr in Deutschland zugelassen waren.
  • Neben der Stilllegung des alten Fahrzeugs muss der Kauf eines neueren und saubereren Fahrzeugs mindestens der Schadstoffklasse Euro-3 oder besser verbunden sein. Dies ist ebenfalls nachzuweisen.

Jetzt kann sich jeder eine eigene Meinung zum ADAC machen oder selbst einmal beim ADAC nachfragen, meine Ansprechpartnerin war die Frau David ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ). Gerade die Punkte 1. und 2. dürfen sicherlich kritisch betrachtet werden. Meine Erfahrung in der Zeit als schoneinmal ein regelrechter Verschrottungswahn, ausgelöst durch Pämien der Hersteller, durch unser Land ging waren etwas anders. Oft wurden scheckheftgepflegte Youngtimer verschrottet, weil sich der Opa aus der Nachbarschaft schnell noch einen Neuwagen gekauft hat….

Das ganze Schreiben kann bis zum 23.12.2008 gerne per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zum Nachlesen angefordert werden.

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