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Riesen-Erfolg für den 11. Int. Concours d’Élégance Schwetzingen

Mehr als 20.000 Zuschauer erlebten bei heiterem Wetter bei der elften Auflage des traditions-reichsten deutschen Concours d’Elegance Automobile „AvD-Classic-Gala Schwetzingen 2015“ den Triumph des weltweit einzigen Röhr 8 „Olympier“ aus dem Jahr 1932 als Best of Show und Sieger seiner Klassen. Unter den mehr als 150 historischen Fahrzeugen der Baujahre 1885 bis 1990, die sich einer 25-köpfigen internationalen Expertenjury stellten, um die originalgetreuesten Klassiker zu prämieren, waren viele einmalige Preziosen aus der Automobilgeschichte, die erstmals öffentlich zu sehen waren.

Ältester Vertreter dieser Gattung war der De Dietrich Spider, der seit 1897 im Besitz der Familie DeDietrich im Elsass ist und mit seinem 2-Zylinder-Twin nach 60 Jahren erstmals wieder aus eigener Kraft fuhr. Sein Getriebe liegt im Heck, die Bremse besteht aus Stahlseilen, die um eine Trommel gewickelt sind.

Zu den erstmals Gezeigten gehört auch der Gesamtsieger Best of Show Classic Gala Schwet-zingen 2015, der einzigartige Röhr 8 F mit Olympier-Sonderkarosserie von Autenrieth in Darmstadt, der 1932 für den Salon von Paris gebaut wurde. Dieses Einzelstück präsentierte sein Besitzer aus der Heimatstadt der Marke Röhr nach mehr als fünfjähriger Restaurierung erstmals der Weltöffentlichkeit. Großer Favorit der Jury war aber auch der 1960 gebaute Lancia Flaminia mit der Loraymo-Coupé-Karosserie des Industriedesigner-Gurus Raymond Loewy aus Aluminium, der bei seinem ersten Auftritt in Schwetzingen den Großen Preis der Classic Gala 2015 bekam.

Ebenso beeindruckte Publikum und Jury der wieder erwachte Steiger Rennsport aus dem Jahr 1925, der in Schwetzingen zum ersten Mal öffentlich gezeigt wurde und seine Klasse und den Preis für unrestaurierte Originale gewann.

Unter der Ägide der Württembergischen Versicherung reiste das „Plakatauto“ Maybach Zeppelin aus dem Jahr 1931 aus dem norddeutschen Oldenburg auf eigener Achse in das badische Schwetzingen, um sich dort mit einem 8-Liter Pullman und einem Maybach Zeppelin Cabriolet Spohn zu treffen. Ebenfalls erstmals bei einem Concours zu sehen war das seltene FIAT 6C1500 Cabriolet der Stabilimenti Farina und der einzig verbliebene Simson Supra A mit Reihen-Achtzylinder.

Stars im Originalzustand

In der schon 2001 in Schwetzingen erfundenen Klasse H der gänzlich unrestaurierten Originalfahrzeuge, trat der einzige bekannte Steiger-Rennwagen von 1925 unter anderem gegen einen französischen Malicet & Blin Coach von 1927 und einen völlig unberührten Studebaker Lark von 1960 an, der bis jetzt nicht einmal 8000 Meilen gefahren wurde. Und in der Klasse O der von ihren Besitzern selbst restaurierten Fahrzeuge zeigten ein makelloser Horch 930 V, ein Citroen SM, der den Preis für den besten Originalzustand gewann und ein Opel Kadett Italsuisse Cabriolet von 1964, welche Könner sich in privaten Garagen verbergen.

Mehr als 20.000 Zuschauer genossen bei trockenem Wetter im einzigartigen kreisrunden Barockgarten die klassischen Automobile von 1885 bis 1990, begleitet von live Jazz der „Strangers“ aus Frankfurt, die bei allen elf Concours als „Hausband“ den stimmigen musika-lischen Rahmen bilden. Die Konstrukteure Mladen Mitrovic (Kodiak F1, 1984) und Eberhard Schulz (Isdera) präsentierten sich mit ihren Fahrzeugen und staunten über den Tazio EB 110, der einst als Bugatti-Nachfolger geplant war. Doch das meiste Staunen erregte der erste öffentliche Auftritt des schwarzen Vector W 8 Twin Turbo, der 1992 in USA als Gegner der internationalen Super-Sportwagen gebaut wurde und so wie der ebenfalls gezeigte Porsche 959 die 300 km/h-„Schallmauer“ durchbrechen konnte.

Ein Defilée von 20 Jaguar zelebrierte das 80jährige Jubiläum des Markennamens, eine weitere Sonderschau würdigte den beliebten Mercedes 230 SL.

Erster Concours d’Elegance für Kleinwagen

Zum ersten Mal trafen sich im Rahmen eines internationalen Concours d’Elegance Klein- und Kleinstwagen der Wirtschaftswunderzeit und fanden enthusiastischen Zuspruch. In zwei Paraden rollten Brütsch Mopetta und Zwerg gemeinsam mit den britischen Scootacar, Berkeley und Ashley durch das Spalier von hunderten von Zuschauern durch den französischen Garten, gefolgt von Heinkel Kabine und Isetta, allen Goggo-Modellen, einem Lloyd 300 von 1952 mit „Leukoplast-Karosserie“, sowie dem seltenen Kroboth, dem Goggo-Roller, dem Champion, Gutbrod, Maico und Messerschmitt. Fast alle Kleinstwagen waren vertreten, nach oben abgerundet vom Glas Isar 600, dem Daffodil 600, dem Renault 4 CV und allen wichtigen Varianten des FIAT 500 Topolino - der „Micro-Concours“ wird auch in Zukunft wichtiger Teil von AvD-Classic-Gala Schwetzingen sein.

US-Classic Car Concours mit Raritäten

Ein Buick Century 1958 mit Airstream-„Bubble“-Wohnwagen war ein Star des 3. USCCC, dem einzigen internationalen Wettbewerb für originalgetreue US-Fahrzeuge in Deutschland. Ein Cadillac 1958 siegte im Concours unter den 50 Teilnehmern und second best of Show wurde ein Ford Galaxie 500 Retractable 1958, der aus der Schweiz kam und ein makellos funktionierendes Elektro-Hardtop präsentierte. Ein Buick 35 gewann mit seinem Team die Kombinationswertung mit der „Couture“, das heißt der stilgerechten Bekleidung, und ein Stanley Steamer von 1919 beeindruckte mit seinem gewaltigen Kessel.

AvD-Classic Gala Schwetzingen hat als unabhängige Veranstaltung eines Teams von Enthusiasten unter der Leitung des Frankfurters Johannes Hübner seinen Platz in der Spitzengruppe der besten internationalen Events bestätigt und weiter ausgebaut. Hübner war es 2001 erstmals gelungen, den Schlossgarten von Schwetzingen für die Präsentation der Klassiker aufzuschließen und das kurpfälzische Schloss unter den großen internationalen Concours d’Élégances wie Pebble Beach, Villa d’Este, Bagatelle und anderen so zu etablieren, dass man im Zusammenhang mit Schwetzingen inzwischen nicht nur von Mozart, dem Spargel und dem Schloss, sondern auch von den weltbesten Oldtimern spricht. Die Zukunft dieser einzigartigen Veranstaltung ist durch mehrjährige Vereinbarungen mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) und der Württembergischen Versicherung, sowie anderen namhaften Partnern gesichert – schon jetzt planen die Veranstalter das erste Septemberwochenende 2016, für das schon wieder viele renommierte Teilnehmer aus ganz Europa zugesagt haben.