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Oldtimer-Demo gegen drohende Fahrverbote

Vor dem Hintergrund des vom Berliner Senat angekündigten Fahrverbots für Oldtimer und historische Fahrzeuge, welches im gesamten Innenstadtbereich des Berliner S-Bahnringes ab 1.1.2008 gelten soll, hatten verschiedene Berliner Oldtimer-Clubs und Vereinigungen für Sonntag, den 19. November 2006 zu einer Demonstration und Korsofahrt mit den Oldtimern und historischen Fahrzeugen aufgerufen.

So trafen sich bereits ab 9.00 Uhr die historischen Fahrzeuge auf dem Platz vor dem Olympia-Stadion. Die Veranstalter selbst hatten auf Grund der relativ kurzfristigen Vorbereitungszeit mit einer Teilnehmerzahl von ca. 100 Fahrzeugen gerechnet. Nach Angaben der Polizei kamen aber an diesem Novembermorgen weit über 400 historische Fahrzeuge, um Ihren Unmut über die vom Senat geplanten Innenstadtfahrverbote zu bekunden. Die Vielzahl der interessierten Besucher konnte dort das Kulturgut Kraftfahrzeug, vom Vorkriegsklassiker über historische Lastkraftwagen und Omnibusse bis hin zu den Fahrzeugen der 80’er Jahre bewundern. Unter den teilnehmenden Fahrzeugen waren zahlreiche Raritäten wie zum Beispiel ein Amilcar C3 Sport von 1933, ein Cadillac V8 und ein Pontiac der zwanziger Jahre sowie ein Lagonda Cabriolet, aber auch ein seltener Lancia B 20 GT der 50’er oder ein DKW Monza.

Um 11.20 Uhr setzten sich die Fahrzeuge in Bewegung und fuhren in einem von der Polizei begleiteten Korso über die Reichsstraße, den Kaiserdamm zum Ernst-Reuter-Platz Von dort aus verlief die Demonstration über die Straße des 17. Juni und den Großen Stern in Richtung Brandenburger Tor. Vorbei an der neu gestalteten Mitte der Stadt ging es Richtung Unter den Linden weiter zum Roten Rathaus und von dort auf die Karl-Marx-Allee, wo dann nach ca. 2 Stunden Fahrt vor dem Kino International die Veranstaltung ihren Abschluss fand. Die Veranstalter und die Ordnungskräfte zeigten sich erfreut über die während der Fahrt herrschende freundliche und entspannte Atmosphäre und das seitens der Öffentlichkeit bekundete äußerst positive Interesse für die Hintergründe der Veranstaltung.

Sinn und Zweck dieser Fahrt sollte es sein, die Öffentlichkeit vom Vorhaben des Senats in Kenntnis zu setzen und ihr bewusst zu machen, dass das geplante Fahrverbot bedeuten würde, dass ab 2008 die von den Veranstaltern als rollende Kulturgüter und historische Automobile angesehenen Fahrzeuge unweigerlich aus dem Berliner Straßenbild verschwinden würden. Es wäre damit dem interessierten Bürger zukünftig unmöglich, derartiges Kulturgut seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend, nämlich in Bewegung zu erleben, zu sehen und zu hören.

Da die meisten der in Berlin vorhandenen historischen Fahrzeuge im Jahr nur ca. 1.500 km bewegt werden, bliebe ein Fahrverbot für diese Fahrzeuge im Hinblick auf die vom Senat angeblich angestrebte Luftverbesserung in Berlin praktisch völlig ohne Wirkung. Zumal aus technischer Sicht, diese Fahrzeuge für den ursächlichen Feinstaub, der die Ursache des geplanten Fahrverbots bildet, gar nicht verantwortlich sind. Nicht außer Acht lassen sollte man auch, dass die mit der Instandsetzung und Restaurierung sowie dem Handel der historischen Fahrzeuge beschäftigten Werkstätten und Unternehmen in Berlin einige Hunderte Arbeitnehmer beschäftigen und damit jährlich einen entsprechenden Betrag erwirtschaften, der ein nicht unerhebliches Wirtschaftspotential für unsere Stadt darstellt. Vielen dieser Unternehmen und deren Arbeitnehmern würde durch ein Innenstadtfahrverbot für diese historischen Fahrzeuge die wirtschaftliche Existenzgrundlage ihrer Tätigkeit entzogen. Dieses hätte wiederum weitere negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Stadt, in der Arbeitsplätze eh schon Mangelware sind.

Der Berliner Senat sollte deshalb den Umfang des vorgesehenen Fahrverbots ab 2008 nochmals überdenken. Eine entsprechende Ausnahme vom geplanten Fahrverbot für diese historischen Fahrzeuge, hätte keinerlei Auswirkungen auf die Feinstaubbelastung innerhalb der Stadt. Der Stadt selber aber würde nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor und der damit verbundenen Steuereinnahmen verloren gehen sondern auch einen Verlust unseres allgemeinen historischen Kulturgutes, welches sich bis heute noch innerhalb der Stadt bewegen kann und Akzente in unserem Stadtbild setzt.

www.fahrverbot-kulturgut-berlin.de
V.i.S.d.P. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Berlin, 19.11.2006