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Oldtimer demonstrierten gegen die drohende Sperrung der Kölner Innenstadt

von Bernhard Schickling

Die Initiative Kulturgut Mobilität rief für den 10. September 2006 anlässlich des »Tages des offenen Denkmals« die Oldtimerbesitzer und Oldtimerliebhaber auf, gegen das drohende Fahrverbot für Oldtimer in Innenstädten zu demonstrieren. Für Köln organisierte Hares Latif ein Treffen, der sich hiermit für die schnelle und unbürokratische Genemigung dieser Kundgebung bei der Stadt Köln und der Polizeistation Köln Mitte für das Geleiten des Oldtimer-Korso herzlich bedankt. Durch gezielten Aufruf in wenigen Foren wurde dafür gesorgt, daß Köln nicht mit Oldtimern überschwemmt wurde und nur ein paar Oldies Köln erstürmten. Das pulsierende Herz der Kölner Innenstadt wäre ansonsten lahm gelegt worden. Ein Vertreter der »Initiative Kulturgut Mobilität« kam aus Hessen mit seinem 45 Jahre alten Auto um Hares Latif zu unterstützen. Insgesamt 22 Fahrzeuge vom Citroen AMI 8 bis zum Mercedes 280 SE 3,5 demonstrierten fahrend von der Polizei eskortiert durch das Herz von Köln.


Die Initiative Kulturgut Mobilität mit ihrem Vorsitzenden Peter-David Göhr vom ASC (Allgemeinen Deutschen Schnauferl Club) setzt sich u.a. für eine Ausnahmegenemigung für das Durchfahren von Städten mit dem Oldtimer ein. In dem Land, in dem das Automobil erfunden wurde, sollte es keine Pläne geben, die dieses Kulturgut aussperren.

Hinzu kommt, daß es größtenteils technisch nicht möglich ist, diese alten Motoren mit einem Katalysator auszurüsten, auch wenn viele Oldtimerbesitzer willens wären, diese einzubauen.

Gerade Köln, welches die FORD-Werke beheimatet und auf eine lange automobile Tradition zurück blicken kann, sollte über eine Ausnahmegenehmigung für Oldtimer nachdenken, die eine verschwindend geringe Anzahl des gesamten Fahrzeugbestandes sind. Hinzu kommt, daß die vorgelegten Luftreinhaltepläne auf technisch und physikalisch sehr wackeligem Boden stehen. So können Ottomotoren (Benzinmotoren) keinen Feinstaub erzeugen und die bei Oldtimern anzutreffenden Dieselmotoren (Vorkammerdiesel) erzeugen zwar einen sichtbaren Ruß, die Partikel sind aber zu groß, um lungengängig zu sein.

Wäre es nicht schade, wenn unsere Kinder die Ford 17 m (liebevoll von Kennern Badewanne genannt) nur noch aus Museen kennen, als Relikt vergangener Zeiten? Sollen uns alle Erinnerungen an die erste Urlaubsreise in einem Goggomobil, das uns bis nach Italien brachte, einfach so gelöscht werden? Oder was ist mit dem Mercedes 220 Sb, vor dem wir mit Respekt standen und ihn bewunderten und wussten, Papa würde ihn nur zu gerne besitzen. Sollen unsere Kinder nicht mehr die Rundumsicht aus dem Opel der 60er Jahre genießen können? Oldtimer sind Fahrzeuge. Zum Fahren gebaut. Warum soll ihnen das verwehrt werden? Ein altes Fachwerkhaus das liebevoll renoviert wurde, wird ja auch bewohnt. Burgen und Schlösser werden von Schulklassen gestürmt und bewundert. Man riecht förmlich den Geist der Ritter und Schlossherren. Was ist mit den Oldies, die liebevoll und mühsam restauriert wurden ohne Rücksicht auf die Kosten und der Wirtschaftlichkeit. In denen an manchen Treffen Passanten mitfahren dürfen undPolitiker genießen es, sich mit solchen Fahrzeugen sehen zu lassen. Der Geruch von Holz und Leder – das soll alles verbannt werden?