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AvD-Oldtimer-Grand-Prix: E-Type-Jubiläumssieg im AvD-Historic-Marathon

  • Frank Stippler vom Gotcha Team auf regennasser Strecke nicht zu schlagen
  • Walter Röhrl liefert Zuschauern spektakuläre Kurvenshow im Porsche 911
  • "Das größte Abenteuer, das ich je erlebt habe !"

Ein jubelnder Frank Stippler und ein fluchender Walter Röhrl nach einem packenden vierstündigen Rennen. Mit dem AvD-Historic-Marathon über die legendäre Nürburgring Nordschleife wurde am Nachmittag der 39. AvD-Oldtimer-Grand-Prix (12. bis 14. August 2011) eröffnet. Und das wechselhafte Wetter, heftige Wolkenbrüche, forderten in der Eifel alles von den Fahrern. Mit einer Minute und 52 Sekunden Vorsprung raste schließlich der floridagrüne E-Type des Gotcha Historic Racing Teams als erster über die Ziellinie – ein Jubiläumssieg, passend zum 50. Geburtstag der britischen Stil-Ikone.

"Bei diesem Wetter waren Frank Stippler und der E-Type einfach nicht zu schlagen. Mehr geht nicht", lobte der zweitplatzierte "Barney" die furiose Aufholjagd des Rennprofis aus Bad Münstereifel, der in der Schlussphase am Steuer saß. Stippler im E-Type und der unter Pseudonym startende Vorjahressieger aus Griesheim im Ford Fairlane hatten sich insbesondere in Runde 15 mehrere Überholmanöver geliefert. Zwei Runden vor dem Ziel wurde es dann noch einmal spannend. Im E-Type streikte die Elektronik: "Ich musste Lüftung, Licht, alle Verbraucher ausschalten und hatte ein totales Déjà-Vu, dachte nur – nicht schon wieder", schilderte Frank Stippler das Finish. Im vergangenen Jahr musste sich das Gotcha-Team mit Getriebeproblemen dem Brüderpaar "Fred & Barney" im Ford Fairlane geschlagen geben. Diesmal war es umgekehrt. "Nächstes Jahr sind die Jungs im Fairlane wieder dran, wir wechseln uns jetzt ab", kündigte Frank Stippler bereits das nächste Duell an und Teamkollege Marcus Graf von Oeynhausen ergänzte: ""Es war ein nasser Tag und der Jaguar ist eben die einzige Katze, die schwimmen kann!"


Foto: AvD

Weniger mit dem Regen aber umso mehr mit seinen Reifen haderte Rallye-Legende Walter Röhrl, der zeitweise wild fluchend über den Nürburgring raste: "Es war das größte Abendteuer, das ich je erlebt habe. Ich bin nicht einmal normal durch die Kurve. Es war schlimmer, als im Winter mit Sommerreifen auf Glatteis", so Röhrl, der im Ziel jedoch wieder strahlte und den Zuschauern eine spektakuläre Show geboten hatte. Im Laufe des Rennens hatte sich Röhrl im Porsche 911 (Baujahr 1965) auf den dritten Platz vorgekämpft, sein Teamkollegen Dr. Armin Zumtobel musste in den letzten Runden noch den E-Type des Teams Bernstein/Weber passieren lassen. Walter Röhrl war dennoch mit dem 4. Platz im Gesamtklassement mehr als zufrieden: "Es war ein tolles Erlebnis, hat viel Spaß gemacht und schließlich bin ich ja hauptsächlich beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix, um Freunde zu treffen". Einer davon ist AvD-Vizepräsident Franz Graf zu Ortenburg, der mit seinem Teamkollege Graf von Wedel lange unter den Top 10 mitfuhr. Gegen Ende machten jedoch die Bremsen des Austin Healey 3000 MK I Probleme und der Schalthebel hängte sich aus, so dass die beiden Grafen (ebenfalls Gotcha Historic Racing) den AvD-Historic-Marathon nicht zu Ende fahren konnte. Sie planen, morgen erneut an den Start zu gehen – unter anderem im Abendrennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61.

Nürburgring-Trophy

In der zeitgleich mit dem AvD-Historic Marathon ausgetragenen "Nürburgring Trophy", dem Rennen der jüngeren GT und Tourenwagen der Baujahre 1966 bis 1971, siegte ein Porsche 911er-Duo. Timm Meinrenken (Hamburg) und Frank Strothe (Bonn) fuhren nach 16 Runden als erste über die Ziellinie, gefolgt vom Team Ralf Oehme/Arne Cornils (Düsseldorf/Großrohheim) mit 1:27.155 Rückstand. Peter Praller aus Inning und Malte Fromm aus Hongkong sicherten sich mit ihrer Alfa Romeo Giulia den dritten Platz auf dem Treppchen.

Youngtimer-Trophy

Im neuen AvD-Youngtimer-Sprint für Tourenwagen und GT der Baujahre 1972 bis 1990 dominierte das Team von Bratke Motorsport aus Düsseldorf das Feld. Jörg Bratke von Bergen und Wolfgang Weber siegten im Porsche 928 (Baujahr 1983), Stefan Neuhorn aus Zaisenhausen fuhr im drei Jahre älteren 928er auf Rang drei. Zwischen den beiden Bratke-Porsche sprintete der Schweizer Michael Ehrlich im De Tomaso Pantera (Baujahr 1975) auf den zweiten Platz.