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Paul Pietsch Classic: Auf den Spuren einer Legende

Heute, am 20. Juni 2011, feiert der Automobilrennfahrer und Verleger Paul Pietsch seinen 100. Geburtstag. Die am zurückliegenden Wochenende veranstaltete Automobilrallye folgte den Lebensstationen des Jubilars von Freiburg nach Stuttgart.

Volkswagen Classic war mit einem Golf GTI der ersten Generation und einem aktuellen Golf blue-e-motion dabei. Prof. Ferdinand Piëch würdigte den Verleger und Rennfahrer anlässlich seines 100. Geburtstags.

Pietsch hat in Deutschland große Automobilgeschichte geschrieben: Von den 1930ern bis in die 1950er hinein fuhr er als erfolgreicher Rennfahrer in Fahrzeugen von Bugatti, Alfa Romeo, Maserati oder Auto Union zahlreiche Siege ein. 1946 war er Mitbegründer der Zeitschrift „Das Auto" und formte in den nachfolgenden Jahrzehnten den Motor Presse Verlag zum größten Special-Interest-Verlag Europas. Paul Pietsch gilt heute als der bedeutendste Verleger im Automobilbereich, und er ist zugleich der letzte noch lebende Rennfahrer der Vorkriegszeit. Volkswagens Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch würdigte in seiner Laudatio das Lebenswerk und die großen Verdienste des Jubilars.


Ferdinand Piëch gratuliert Paul Pietsch zum 100sten.
Foto: VW/Auto-Reporter.NET

Der Festakt am 20. Juni war der krönende Abschluss eines bemerkenswerten automobilen Events: Insgesamt 100 Fahrzeuge gingen am 18. und 19. Juni auf die Tour von Freiburg durch den Schwarzwald bis nach Stuttgart, darunter auch diverse Fahrzeuge der Volkswagen Group. Einer der Höhepunkte der als Gleichmäßigkeitsfahrt angelegten Rallye war die Sonderwertung „Classic meets future", in der legendäre Preziosen zusammen mit zukunftsweisenden Prototypen ins Rennen gingen.

Für Volkswagen Classic starteten ein Pirelli Golf GTI von 1983 mit 112 PS und ein rein elektrisch angetriebener Golf blue-e-motion. Der „Ur-GTI" sorgt bei den Fans sportlicher Motorisierung noch immer für Begeisterung. Besonders auf den anspruchsvollen Berganstiegen bereitete das agile Leichtgewicht seinen Piloten höchstes Fahrvergnügen. Sein zukunftsweisender Rallyepartner, der Golf blue-e-motion, war mit seinem lautlosen Antrieb ein spannender Kontrast zum kernigen Sound des GTI. Der Elektromotor des Golf blue-e-motion bietet eine maximale Leistung von 85 kW/115 PS und eine Dauerleistung von 50 kW/69 PS.

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Paul Pietsch grüßt aus einem Bentley.
Foto: VW/Auto-Reporter.NET

Den Rennzweier von Audi bildeten ein Audi 100 Coupé S von 1970, das seinerzeit mit italienisch anmutender Eleganz und sportlicher Motorisierung für Aufsehen sorgte, sowie ein Wanderer W23 von 1938. Die Porsche-Paarung bestand aus einem 550 Spyder von 1953 und einem Boxster E. Beides Mittelmotorwagen, Letzterer allerdings ausgestattet mit zwei Elektro-Aggregaten, die insgesamt 180 kW leisten und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h möglich machen.

Die Streckenführung der Rallye orientierte sich an einigen der wichtigsten Stationen aus dem Leben von Pietsch. Der Startschuss erfolgte am Samstag in Freiburg. Hier wurde der Jubilar am 20. Juni 1911 geboren, und hier rief er 1946 zusammen mit dem Rennfahrerkollegen Ernst Troeltsch und dem Ölhändler Josef Hummel die Verlags Motorsport GmbH und die Zeitschrift „Das Auto" ins Leben. Anschließend ging es auf zwei Tagesetappen durch den sehr reizvollen Schwarzwald. Besonders bei der Fahrt auf den Schauinsland waren Mensch und Material gefordert: Auf zwölf Kilometern mussten 800 Höhenmeter bewältigt werden. Ziel war am Sonntagnachmittag Stuttgart, dem heutigen Sitz des Motor Presse Verlags. (Auto-Reporter.NET/br)

Quelle: Auto-Reporter.net