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Also macht es doch Sinn

Wie das Anschreiben unseres Mitglieds Martin Nägele gezeigt hat, macht es doch Sinn, sich mit den Kulturverantwortlichen in unserem Land auseinanderzusetzen. Unsere Idee, die Belange der historischen Fahrzeuge zukünftig nicht nur von den Verkehrsministerien vertreten – oder besser gesagt »nicht vertreten« – zu lassen, stößt zumindest nicht auf völlig taube Ohren.

Antwortschreiben des Kultusministerium Baden Württemberg

An die Initiative Kulturgut Mobilität

Ihr Schreiben an Herrn Kultusminister Helmut Rau MdL vom 27.04.2006

Sehr geehrter Herr Nägele,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 27.04.2006, das ich hiermit im Auftrage von Herrn Kultusminister Helmut Rau MdL beantworten darf.

Herr Minister Rau hat Ihr Schreiben mit Interesse gelesen und lässt Sie herzlich grüßen.

Kultur entfaltet sich in einer Vielzahl von Ausdrucks- und Erscheinungsformen. Differenziert betrachtet geht Kultur weit über die Sparten Musik, Kunst, Museen im klassischen Sinne, Theater, Literatur usw. hinaus. Oldtimer kann man daher durchaus auch unter dem Begriff Kultur subsumieren, haben doch Automobile nicht nur die industrielle Entwicklung des 20. Jahrhunderts sondern auch die Mobilität der Menschheit entscheidend mitgeprägt.

Viel Erfolg für Ihre Initiative. Gerne können Sie auch Ihre Initiative in freiwilligen Unterrichtsangeboten der Schulen oder in die Ganztagesbetreuung einbringen. Über eine solche Möglichkeit entscheiden jedoch die Schulen vor Ort in eigener Zuständigkeit.

Mit freundlichen Grüßen

gez.
Dr. Eckhart Seifer
Ministerialdirigent

Unsere Bitte um Unterstützung

Doch leider wissen wir selbst, dass es nur in ganz kleinen Schritten vorangehen wird und dies, obwohl uns aktuelle Probleme unter den Nägeln brennen. Und wir wissen, dass wir nicht von heute auf morgen all die Probleme lösen können, denen wir zur Zeit gegenüberstehen. Da hilft kein Jammern oder Zetern, sondern es gilt, in kleinen Schritten die Realität der politischen Landschaft zu beeinflussen. Es geht darum, eine Vision zu entwickeln, wo wir mit unseren Oldtimern in zehn oder fünfzehn Jahren vielleicht stehen oder fahren.

Einen solchen Schritt mit zu unterstützen, ist besser, als die Hände in den Schoß zu legen. Wir richten daher die Bitte an alle Fahrer und Besitzer von historischen Fahrzeugen, unseren Musterbrief zu nehmen, die eigenen Daten als Absender einzusetzen und dem jeweiligen Kultusminister zu senden (Anschriftenliste siehe unten im Text). Opfern Sie bitte diese 15 Minuten Arbeit und die 55 Cent für das Porto, denn nur, wenn wirklich massenweise Post bei den Ministerien eingeht, werden wir auch wirklich als Gesprächspartner akzeptiert. Es geht darum, dass mobiles Kulturgut auch wirklich mobil bleibt.

Mit den besten Grüßen aus Langen

Peter-David Göhr

Persönliches Musterschreiben an die Kultusministerien

Musterstadt, den

Initiative „Kulturgut Mobilität“ und die aktuelle Feinstaubproblematik

Sehr geehrter Herr Mustermann,

warum wird so oft über die Erfindung des Rades gesprochen?? Einfache Antwort: Weil das Rad die Welt verändert hat. Kulturelle Veränderungen waren und sind auch immer abhängig vom Thema Mobilität. Insofern kommt der motorisierten Mobilität der letzten 120 Jahre eine ganz besondere Bedeutung zu. Ob man alle Errungenschaften, die mit dieser Mobilität in Zusammenhang zu bringen sind, positiv bewertet, mag dahingestellt sein, aber sie sind Teil unserer Geschichte und es gilt, die Entwicklung dieser Mobilität zu dokumentieren.

Technisches Kulturgut umfasst einen weiten Bereich, der Produkte und Produktionsmittel der Technik einschließt und insofern von den Dingen des täglichen Lebens bis hin zu Industrieanlagen und dem Straßenbau, der die Architektur unserer Landschaften grundlegend verändert hat, reicht. Wenn wir den Zeitraum der letzten 200 Jahre sehen, dann ist das Automobil seit 120 Jahren so stark an der technischen Entwicklungsgeschichte beteiligt wie kaum eine andere Erfindung.

Ja, ich gehe soweit zu behaupten, dass Ethik, Kultur-, Material-, Ingenieur- und Naturwissenschaften vom Automobil entscheidend mitbestimmt wurden. Das heutige Aussehen unserer Städte und Landschaften sowie die Gestaltung unserer individuellen Umgebung beruht zu einem großen Teil auf den kulturhistorischen Entwicklungen der zurückliegenden 200 Jahre. Vielen Menschen ist die Formung ihrer Umgebung durch eine Industriekultur wenig bewusst. Und doch sind ihre kulturelle Identität, ihre gegenwärtige Lebenssituation genauso wie ihre Träume und Sehnsüchte eng mit dem Automobil verbunden. Insofern ist es von großer Bedeutung, einen Teil der Hinterlassenschaften des automobilen Industriezeitalters als historische Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts zu erhalten.
Der Verlust der wesentlichen Zeugnisse dieser nahen Vergangenheit hinterlässt im privaten wie im gesamtgesellschaftlichen Kontext eine Leere. Nur vor dem Hintergrund einer in der Breite der Gesellschaft verankerten Balance zwischen Vorwärtsstreben und Rückbesinnung kann ein Klima der Innovation und des wirtschaftlichen Aufschwungs entstehen.

Mit großer Sorge sehe ich der Umsetzung der geplanten Fahrverbote für katlose Benzin- und Dieselfahrzeuge im Rahmen der Umsetzung der EU-Feinstaubrichtlinie ab 1.1.2007 entgegen. Als passionierter Oldtimerbesitzer und -fahrer sehe ich dadurch massive Einschränkungen auf mich zukommen, da die künftige Ausweisung von Umweltzonen es mir nicht mehr gestattet, meine Veteranen durch selbige zu bewegen. Mit unverhältnismäßiger Härte trifft es jene Oldtimerfahrer, die in solchen Umweltzonen ansässig sind und somit ihren Wohnort nicht mehr mit dem eigenen Oldtimer verlassen bzw. anfahren können.

Der Gesetzgeber spricht im Zusammenhang mit dem Begriff „Oldtimer“ jedoch von „kraftfahrzeugtechnischem Kulturgut“. Aus dieser Sicht heraus wäre es meines Erachtens nach sinnvoll, die Belange der Fahrzeug-Veteranen, welche unbestritten die kulturelle und technische Entwicklung der Mobilität entscheidend mitgeprägt haben, auch von den Kultusministerien vertreten zu lassen.

Aus diesem Grund würde es mich freuen, wenn Sie mir Ihre Sicht der Dinge bezüglich meines o.g. Vorschlages darlegen würden. Selbstverständlich stehe ich auch einer Weiterleitung meines Schreibens an Ihre zuständigen Kollegen des Bereiches „Kultur“ positiv gegenüber, da ich deren Meinung nicht minder schätze als Ihre.

Abschließend darf ich Sie noch auf unsere Aktion „Oldtimer erLeben“ zum Tag des offenen Denkmals am 10. September hinweisen. Nähere Informationen – unter anderem auch zu einer gemeinsamen Aktion mit der „Deutschen Fachwerkstraße e.V.“ – finden Sie auf der Homepage unserer Initiative unter www.Kulturgut-Mobilitaet.de.

In Erwartung Ihrer geschätzten Antwort verbleibe ich
 
mit freundlichen Grüßen

 

Anlage: Flugblatt zum Thema Feinstaub

Mustertext als Word-Datei

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Ministerien

Baden Württemberg
Herrn Minister Helmut Rau
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Schlossplatz 4
70173 Stuttgart
Fax: 0711/279 2810

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Herrn Staatsminister Siegfried Schneider
Salvatorstraße 2
80333 München
Fax: 089/2186 2800

Berlin
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Herrn Senator Klaus Böger
Brunnenstraße 188 - 190
10119 Berlin
Fax: 030/90228-450

Brandenburg
Frau Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Dortustraße 36
14467 Potsdam
Fax: 0331/866-4998

Bremen
Herrn Senator Willi Lemke
Senator für Kultur
Zweite Schlachtpforte 3
28195 Bremen
Fax: 0421/361 4176

Hamburg
Prof. Dr. Karin v. Welck
Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde
- Brandenburger Haus -
Hohe Bleichen 22
20354 Hamburg
Fax: 040/42824-244

Hessen
Frau Ministerin Karin Wolff
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Rheinstr. 23 - 25
65185 Wiesbaden
Fax: 0611/32-3550

Mecklenburg-Vorpommern
Herrn Staatssekretär Dr. Manfred Hiltner
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Werderstraße 124
19055 Schwerin
Fax: 0385/588-7084

Niedersachsen
Kultusminister Bernd Busemann
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Fax: 0511/120 2801 u. 120 2802

Nordrhein-Westfalen
Frau Ministerin Barbara Sommer
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Fax: 0211/896-4559

Rheinland-Pfalz
Frau Ministerin Doris Ahnen
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
Wallstraße 3
55122 Mainz
Fax: 06131/16 2997

Saarland
Herrn Minister Jürgen Schreier
Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft
Hohenzollernstraße 60
66117 Saarbrücken
Fax: 0681/501-7291

Sachsen
Herrn Minister Steffen Flath
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Fax: 0351/564-2525

Sachsen-Anhalt
Herrn Minister Prof. Jan-Hendrik Olbertz
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Turmschanzenstraße 32
39114 Magdeburg
Fax: 0391/567 7627

Schleswig-Holstein
Herrn Staatssekretär Heinz Maurus
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr
Düsternbrooker Weg 94
24105 Kiel
Fax: 0431/988-4815

Thüringen
Herrn Minister Prof. Dr. Jens Goebel
Thüringer Kultusministerium
Werner-Seelenbinder-Straße 7
99096 Erfurt
Fax: 0361/37 94 690