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Kommentar: Grüne Welle ersetzt Umweltzone

Die Umweltzone in Hannover bleibt bestehen – noch. So kann es gehen, wenn auf einmal Experten gehört werden. Hannover hatte eine Kommission eingesetzt, die zu dem Schluss gekommen ist, dass die grüne Welle in der Innenstadt mehr bringt als die Umweltzone. Sowie die Grenzwerte für Stichoxide in der Innenstadt unterschritten werden, soll die Umweltzone in der niedersächsischen Hauptstadt abgeschafft werden.

Darauf haben sich jetzt der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) und Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil geeinigt, nachdem die Experten festgestellt hatten, ein flüssiger Verkehr bringe mehr für die Verbesserung der Luftqualität als die Umweltzone. Und auf einmal macht – laut „Hannoverscher Allgemeiner Zeitung“ – auch Bürgermeister Weil kein Hehl draus, dass er die Umweltzone lieber heute als morgen loswerden möchte: „Wenn es soweit ist, werde ich der Erste sein, der die Abschaffung der Umweltzone mit Freude vorschlagen wird.“

Nun will man in Hannover die Ampeln umprogrammieren und auf ausgewählten Strecken keine Rücksicht mehr auf die Vorfahrt von Bussen und Stadtbahnen nehmen. Auch will man stärker als bisher auf die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h achten. Was so vernünftig klingt, bedeutet aber eine komplette Umkehr der Verkehrslenkung in Hannover, wo man auch in den Hauptverkehrszeiten lieber einen Stau in Kauf nahm, als einen Bus warten zu lassen. Solch ein krasser Paradigmenwechsel wird nicht ohne Streit durchzusetzen sein. Die Grünen in Hannover sind gegen die grüne Welle. (ampnet/Sm)

Quelle: Auto-Medienportal.net