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Silvretta Classic: Luftgekühlte VW-Oldies erobern die Alpen

Wie in den vergangenen Jahren lockt die 13. Auflage Silvretta Classic wieder rund 180 Oldtimer in die österreichischen Alpen. Alle Bereiche der Marke Volkswagen sind vertreten: Neben elf Personenwagen fahren auch zwei Oldtimer der Sparte Volkswagen Nutzfahrzeuge im Korso mit.

Das Dach ist offen, das Roadbook liegt auf dem Schoß des Beifahrers und die Stoppuhr startbereit in der Hand. Bäume und Felsformationen fliegen vorbei. Atemberaubend die Landschaft und der sonore Klang des luftgekühlten Boxermotors im Heck des 1303er Käfers. Wieder einmal beeindruckt die Silvretta Classic Mensch und Maschine. Die Zuschauer in der Alpenrepublik lieben die alten Autos. Jubelnd stehen Jung und Alt am Straßenrand, schwenken VW-Fähnchen, recken die Daumen nach oben als die Volkswagen-Armada auf den serpentinenreichen Paßstraßen vorbeidefiliert.

Über Sieg oder Niederlage entscheidet oft nur ein Wimpernschlag. In den 21 Wertungsprüfungen gilt es, bestimmte Distanzen auf die Hundertstel Sekunde genau zu absolvieren. Ein schneller Druck auf die Stoppuhr, wenn die Lichtschranke passiert wird und dann noch 100 Meter in exakt neun Sekunden zurücklegen. Gebannt sieht der Co-Pilot auf die laufenden Ziffern der Uhr und zählt „sechs, sieben, acht“ – Der Fahrer meißelt das Gaspedal aufs Blech die Besatzung des Käfers wird in die Sitze gedrückt und bei „neun“ passiert der Volkswagen die zweite Lichtschranke. Hinauf geht es den nächsten Pass.

Das Team Volkswagen fähret die Rallye mit der sicheren Gewissheit, dass Service-Touareg folgen. Die haben genug Werkzeug und Ersatzteile an Bord, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Das ist für die Werksteams von großem Vorteil. Doch niemand sieht diese Oldtimerparade verbissen. Mit Selbstverständlichkeit hilft man anderen Teilnehmern.

Im Mittelpunkt der drei Renntage stehen einzig die vielen schönen, dröhnenden Raritäten aus alten Zeiten. Es riecht förmlich nach dem Motorsport vergangener Tage, wenn verbranntes Öl und Benzin in der Luft liegen. Hier und da knallen die Auspuffrohre, speien gelegentlich Feuer. Problemlos läuft und läuft und läuft das Käfer Cabriolet. Die Fenster werden gekurbelt und der Tacho zeigt die Geschwindigkeit nicht ganz genau an – puristische Nostalgie. Eben ganz klassisch.

"Monneypenny and James Bond" ließen ihren englischen Jensen CV8, den realen Wagen der britischen 00-Agenten stehen. Die Rallye Veteranen Karin und Klaus Steffens starten mit einem gelben VW Porsche 914 für das Team VW Classic. Für das Ehepaar aus Hameln wird ein Traum wahr. „20 Jahre Lernen, 30 Jahre harte Arbeit, 40 Jahre Geniessen“, nennt es Klaus Steffens. Die beiden sind eines der erfolgreichsten Ehepaare des Europäischen Rallyesports.

„Wir kommen zwar später als viele andere in den Bereich der Classic Rallyes. Dafür aber mit umso mehr Elan, Personal- und Fahrzeugeinsatz“, resümiert VW Classic-Chef Eberhard Kittler. Der Mythos Volkswagen werde somit gerade in seinem Kernfeld der Alltagsmobilität zu einem echten Hingucker. Die begeisterten Menschen an den serpentinenreichen Straßen der Alpenrepublik entdecken in den Fahrzeugen oftmals ihre eigene Familien-Geschichte. „Diese Emotionen sollen geweckt werden, um die Verbundenheit zur Marke zu festigen“, so Kittler weiter.

Dieses Engagement wird honoriert. Selbst Teams und Gäste anderer Deutscher Marken zollen ihren Respekt vor der Quantität aber auch vor der Qualität des jungen VW Classic Teams. Die Fahrzeuge aus Wolfsburg sind in einem Top-Zustand, stilecht begleitet von einem Servicewagen aus der T2 Reihe. Dabei wird der Leiter der "Nutzi-Oldtimer", Sven-Oliver Kühn, in seinem 1963er T1 "Samba" von drei zeitgemäß gekleideten Damen und einem Hund begleitet – wie auf einer echten Urlaubsfahrt der 1960er Jahre in das wunderschöne Montafon, das auch an den bisherigen Tagen bei bestem Wetter seine besten Ansichten zeigt. (ampnet/tm)

Quelle: Auto-Medienportal.net