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Parade der Zukunft beim Concorso d‘Eleganza 2010

Beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este gehört der Wettbewerb der aktuellen Concept Cars zu den Höhenpunkten des Wochenendes für Liebhaber hochwertiger Automobile am Comer See. Hier stehen die Autos der Zukunft nicht streng separiert in ausgeleuchteten Messehallen, sondern präsentieren sich Rad an Rad den kritischen Blicken des Publikums, das am Ende das schönste unter ihnen zum Sieger wählt. Die bislang gemeldeten Fahrzeuge versprechen wieder ein spannungsreiches Bild, wenn sie am letzten Aprilwochenende vor der außergewöhnlichen Kulisse des Grand Hotels Villa d’Este paradieren.

Spada TS Codatronca (2008)

Aerodynamik, Leihtbau und Handling sind die drei Prinzipien, die Spadaconcept bei der Konstruktion des TS Codatronca angewendet hat. Die Formensprache des Turismo Sportivo folgt ganz der Philosophie von Ercole Spada: die Funktionalität eines Objekts zeigt sich in seiner Form. Obwohl man sich laut eigener Auskunft bei Spada nicht der puren Kraft verschreiben wollte, erfüllt der über 600 PS starke Sportwagen mit seinen 340 km/h die Erfordernisse der FIA für die GT1 Klasse. Wer bereit ist, auf ein wenig Leistung und Drehmoment zu verzichten, der kann sogar E85 Benzin tanken.

Bentley Continental Flying Star, Touring Superleggera (2010)

Die Entstehung des Bentley Continental Flying Star geht auf einen Kundenwunsch zurück. Als Basis für diesen Bentley wählte Touring Superleggera ein Continental GTC Cabrio. Ab der A-Säule blieb kein Segment des Fahrzeugs unangetastet. Trotz dieser zahlreichen Veränderungen legten die Designer viel Wert darauf, dass die typischen Bentley-Merkmale erhalten bleiben. Mit 560 PS bzw. 610 PS stehen dem Flying Star zwei Motorisierungen zur Verfügung.

Ferrari P540 Superfast Aperta (2010)

Dieses Einzelstück, das Ferrari für einen amerikanischen Kunden fertigte, basiert auf dem F 599 GTB Fiorano. Das Fahrzeug zitiert eine Sonderanfertigung aus dem Fellini-Film „Toby Dammit“ und seine Karosserie ist wie die seines alter ego ganz in Gold gehalten. Die Ferrari-Ingenieure gaben dem Sportwagen rund 20 Kilogramm Carbon-Verstärkungen mit, damit der eigentlich geschlossene 599 GTB angesichts der Kraft des 620 PS starken V12- Motors die Entnahme des mittleren Dachteils verkraftete.

Frazer-Nash Namir, Italdesign (2009)

Der Wagen aus dem Hause Italdesign trägt den Namen „Namir“, was in der arabischen Sprache „Tiger“ bedeutet. Wie der Namensgeber versinnbildlicht der Frazer-Nashdie Aspekte Eleganz, Kraft, Köperform in besonderer Art und Weise. Die Farbe ist dem Fell eines Tigers nachempfunden. Das Fahrzeug verspricht nicht nur Schnelligkeit, sondern auch dank eines besonderen Hybridantriebs extrem umweltfreundlich zu sein.

Alfa Romeo TZ3 Corsa, Zagato (2010)

Anlässlich des 100. Geburtstages der Marke Alfa Romeo präsentiert Zagato mit dem TZ3 Corsa eine Verbeugung vor dem Jubiläum der italienischen Marke und ein Symbol für traditionsreiche Zusammenarbeit der beiden Marken. Die Idee der ‚nützlichen Schönheit“ entspringt einerseits einer funktionalen Philosophie sowie andererseits der gemeinsamen Motorsporttradition, die Zagato mit Alfa Romeo seit 1919 teilen. Mit dem TZ3 feiert Zagato beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este abermals eine Weltpremiere.

Das BMW 328 Kamm Coupé kehrt zurück.

Wie jedes Jahr zeigt BMW ebenfalls ein Concept Car außer Konkurrenz. In Anlehnung an den Sieg von BMW bei der Mille Miglia vor 70 Jahren zeigen die Münchener das BMW 328 Mille Miglia Concept Coupé. Dies soll jedoch nicht der einzige Bezug sein, der zwischen den beiden automobilen Großereignissen gezogen werden wird. Wieder einmal hat sich BMW Classic etwas Besonderes einfallen lassen und für dieses Jahr ein seit fast 60 Jahren verschollenes Fahrzeug neu aufbauen lassen: das BMW 328 Kamm Coupé. Dieser Rennwagen verbindet in harmonischer Weise Funktion und Ästhetik und demonstriert, wie weit bei BMW die Entwicklung in puncto Aerodynamik und Leichtbau zu dieser Zeit schon gediehen war. „Wir sind sehr stolz, diesen Meilenstein der Rennsportgeschichte und der Fahrzeugaerodynamik der Öffentlichkeit wieder präsentieren zu können“, so Karl Baumer, Leiter von BMW Classic. „Nachdem wir vor zwei Jahren beim Concorso mit dem M1 Hommage gezeigt haben, wie inspirativ die Vergangenheit für die Zukunft sein kann, ist das BMW 328 Kamm Coupé ein herausragendes Beispiel, wie weit die Zukunft bei BMW in der Vergangenheit schon war „, freut er sich auf die Weltpremiere des Rennwagens am Comer See.

Bei BMW war man sich der Einmaligkeit der Mille Miglia Fahrzeuge schon bald nach dem Sieg 1940 bewusst und so schaffte man die Wagen schon bald aus München weg, um sie auf dem Land versteckt vor der Zerstörung im Krieg zu schützen. Das gelang auch, denn alle fünf Fahrzeuge überlebten nahezu unversehrt. Es waren allerdings die Wirren der frühen Nachkriegszeit, die dazu führten, dass die silberne Flotte getrennt und auf der ganzen Welt verteilt wurden. Lediglich das Kamm Coupé blieb in Deutschland. Ernst Loof, der frühere BMW Rennleiter, hatte es für sich gesichert und nutzte es als Privatwagen. Mittlerweile war er selbst zum Autohersteller geworden und versorgte das aufstrebende Nachkriegsdeutschland mit den schnellen Veritas Rennsportwagen. Immer in finanziellen Nöten, musste er sich nach einigen Jahren von dem Schmuckstück trennen. Ein langes Leben unter seinem neuen Besitzer war dem Kamm Coupé allerdings nicht beschieden, denn schon Anfang der 1950er Jahre wurde es nach einem Unfall verschrottet.

Die Bestrebungen, das Fahrzeug neu aufzubauen, gehen bis in die Mitte der 1990er Jahre zurück. Mit Hilfe von Unterlagen aus dem Konzernarchiv und von Privatsammlern, Computervermessungen in der BMW Entwicklungsabteilung und den geschickten Händen von Karosseriebauern und Motorspezialisten kann nun der Rennwagen beim Concorso d‘Eleganza Villa d’Este erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Für Karl Baumer ist dies ein einzigartiges Projekt: „Das waren große technische Herausforderungen, viele Diskussionen und unzählige Stunden der Recherche, aber wenn man das Auto dann zum ersten Mal sieht, dann fühlt man, mit welcher Passion und Professionalität alle Beteiligten zu Werke gegangen sind – damals wie heute.“

Gemeinsam mit dem 328 Kamm Coupé zeigt BMW beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este in einer Sonderausstellung auch die anderen Fahrzeuge, die zehn Tage später bei der Mille Miglia für BMW an den Start gehen werden.

Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2010

Am Wochenende vom 23. - 25. April 2010 verwandeln sich die herrlichen Anlagen des Grand Hotels Villa d’Este und der Villa Erba in Cernobbio am Comer See erneut in eine einmalige Kulisse für die schönsten Automobile aus vergangenen Epochen und die extravagantesten Konzeptfahrzeuge der Gegenwart. Erstmals 1929 am gleichen Ort ausgetragen, gilt der Concorso d’Eleganza Villa d’Este heute als die weltweit traditionsreichste Veranstaltung dieser Art.

Nach Veranstaltungsbeginn für geladene Gäste am Samstag, bietet der Concorso am Sonntag in den angrenzenden Parkanlagen der Villa Erba allen Autoliebhabern erneut die Gelegenheit, diese automobilen Träume zu erleben. Neben den bereits am Vortag präsentierten Automobilen werden dann noch zahlreiche andere hochrangige Klassiker in Sondershows gezeigt. Der Eintritt für die Villa Erba, die in Cernobbio am Comer See liegt, beträgt 14 Euro sowie ermäßigt 8 Euro.