Logo

AvD begrüßt Lockerung der Umweltzone in Hannover

  • Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge unverhältnismäßig
  • Umweltzonen müssen in allen Städten auf den Prüfstand
  • Unterschiedliche Regelungen verwirren Autofahrer

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) begrüßt die Entscheidung von Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander, die Einfahrbedingungen für die Umweltzone in Hannover wieder zu lockern. Dieselfahrzeuge mit gelber Plakette sollen nun doch weitere zwei Jahre in der Stadt zugelassen werden (bis mindestens zum 31.12.2011). Dies ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Nach Ansicht des AvD müssen die Umweltzonen jedoch bundesweit auf den Prüfstand. Der Club kritisiert seit langem, dass Umweltzonen kein geeignetes Mittel sind, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern und die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge sind dementsprechend unverhältnismäßig. Wesentlich zielführender ist Sanders "Grüne Welle"-Ansatz. Mit intelligenten Ampelschaltungen und der Verflüssigung des Verkehrs lassen sich Spritverbrauch und Schadstoffausstoß um bis zu 25 Prozent reduzieren.

Nicht nachvollziehbar für den AvD ist, warum Umweltminister Sander nicht schon früher reagiert hat, sondern erst jetzt agiert. Die nun revidierte Verschärfung der Umweltzone Hannover mit den Fahrverboten für Dieselfahrzeuge mit roter und gelber Plakette, ist vor zwei Wochen in Kraft getreten. Festgelegt worden war dieser Termin jedoch bereits vor zweieinhalb Jahren, im Juli 2007 im Luftreinhalte-Aktionsplan der Stadt. Wie unsinnig diese Maßnahme von Anfang an war, belegen die Messungen. In Hannover sind die Feinstaub-Grenzwerte seit 2005 nicht mehr überschritten worden. Es bestand also gar kein Anlass, eine Umweltzone einzurichten – sie ist in den Augen des AvD reine Schikane für Autofahrer und hat keinen Nutzen.

Neben dem "Hickhack" um Fahrzeuge mit gelber Plakette sind für Autofahrer vor allem die unterschiedlichen Regelungen in den inzwischen 40 Umweltzonen-Städten verwirrend. In Berlin haben beispielsweise momentan nur Autos mit grüner Plakette freie Fahrt. Bremen, Frankfurt und Münster haben seit dem Jahreswechsel rote Plaketten ausgesperrt. Stuttgart wird im Juli nachziehen. Chaos herrscht auch bei den Ausnahmegenehmigungen, die die Städte nach völlig unterschiedlichen Kriterien erteilen. Eine Harmionisierung ist dringend erforderlich.