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AvD-Presserückblick Januar 2010

Warum Kaugummis früher wichtiges Autozubehör waren, dass es teuer werden kann, Parkzeit-Kontrolleurinnen auf den Scheiterhaufen zu verdammen und welche Rallye-Asse die 'Monte' aufmischten - erfahren Sie im aktuellen AvD-Presse-Rückblick Januar. In dieser Rubrik bieten wir Ihnen jeden Monat Höhepunkte rund um Verkehr und Mobilität an, die die Deutschen in den vergangenen Jahrzehnten bewegt haben.

Der AvD-Presse-Rückblick / Januar 2010

Vor 50 Jahren:

Im Januar 1960 ...

… zog die "Landstraße von Morgen" (Foto) im Taunus regen Ausflugsverkehr an, denn sie setzte neue Sicherheitsstandards und sollte zum Prototyp werden. "Von reflektierenden Betonstäben abgesteckt, im Mittelstreifen tapeziert mit dreiäugig rückstrahlenden 'Katzenköpfen', in den Kurven mit weißen Metall-Leitblechen gesichert, fühlt man sich auf ihr so sicher wie in Abrahams Schoß", urteilte das AvD-Magazin "Motor Reise Revue" damals über den ausgebauten Abschnitt zwischen Oberursel und dem Feldberg. Bei einem solchen Ausflug – auch das lernten die Autofahrer in der Januarausgabe – solle man jedoch immer Kaugummis dabei haben. Die seien mehr als nützliches Autozubehör: "Man kann damit eine Karte, die dauernd runterfällt, am Armaturenbrett festkleben oder damit Parkscheiben an der Windschutzscheibe befestigen. Aber zu noch mehr dient der Kaugummi. Zum Abdichten des Kühlers, zum Isolieren eines durchgescheuerten Kabels und zum Abdichten von Benzinleitungen und Vergasergehäusen ist er bestens zu verwenden", so die Motor Reise Revue. Auf den Landstraßen Richtung Côte d’Azur sorgten derweil drei deutsche Mercedes-Teams (220 SE) für Furore: Walter Schock/Rolf Moll, Eugen Boehringer/Hermann Socher und Eberhard Mahle/Roland Ott belegten bei der legendären Rallye Monte Carlo 1960 die ersten drei Plätze.

Vor 40 Jahren:

Im Januar 1970 ...

… musste ein Düsseldorfer Autofahrer lernen, dass Falschparken teuer werden kann, insbesondere wenn man dabei auch noch Politessen beleidigt. "Die Äußerung, Parkzeit-Kontrolleurinnen ("Flintenweiber") solle man auf einem Scheiterhaufen verbrennen, kostete ihn 500 DM Geldstrafe", berichtete die AvD-"Motor Reise Revue" in der Januarausgabe – widmete sich dann jedoch intensiv der 'Königin der Rallyes'. Denn Porsche feierte bei der Rallye Monte Carlo 1970 bereits den dritten Sieg in Folge. Der Schwede Björn Waldegaard kam mit seinem 911er S als erster ins Ziel. Der AvD, der den deutschen Streckenabschnitt betreute sowie den Etappenstart in Hanau organisierte, fieberte auch intensiv mit der deutschen Pilotin Hannelore Werner (Foto). Sie wurde mit einem BMW 2002 TI zweite der Damenwertung. "Das Mädchen fährt phantastisch – noch zwei-, dreimal Monte Carlo und sie gehört zur absoluten Elite", zitierte die "Motor Reise Revue" Rallye-Ass Timo Makkinen. Die härteste Winter-Langstreckenprüfung absolvierten damals übrigens auch ostdeutsche Automobile: "Mit weniger spektakulären Auspuff- und Motorengeräuschen machen sich fünf Wartburg und Trabant auf die erste Etappe bis zum AvD-Kontrollpunkt Nürburgring, wo 3000 Zuschauer bei Nacht und Nebel auf die Durchfahrenden harren", so das AvD-Mitgliedermagazin.

Vor 30 Jahren:

Im Januar 1980 ...

… kletterten die Benzinpreise über die 'Eine-Mark-Schwelle' und die Autofahrer interessierten sich zunehmend für Verbrauchswerte. Die waren jedoch bis dahin wenig aussagekräftig. "Das lag weder an den Autos, noch am Fahrstil, sondern an der unrealistischen Meßmethode", klärte die AvD-"Motor Reise Revue" damals auf. Nach der alten DIN-Norm wurde der Verbrauch bei ¾ der Höchstgeschwindigkeit, jedoch maximal 110km/h gemessen und mit einem Zuschlag von zehn Prozent versehen. Höchste Zeit für eine neue Norm und ein neues Messverfahren: Der sogenannte 'Drittelmix' wurde geboren und fortan der Verbrauch im Stadtverkehr, bei 90 km/h und bei 120 km/h einzeln angegeben. Gleichzeitig machte ein Abfallprodukt aus der Weltraumforschung den Autofahrern im Winter das Leben leichter. "Ein kleiner Kunststoffstreifen mit temperaturempfindlichen Flüssigkristallen wird einfach auf den Außenspiegel geklebt. Je nach Temperatur signalisiert er Frostgefahr", so das AvD-Mitgliedermagazin. Ganz ohne den neuen 'Frostwächter' kam Rallye-Legende Walter Röhrl bei der Rallye Monte Carlo aus und holte sich mit seinem Co-Piloten Christian Geistdörfer in einem Fiat 131 Abarth den Gesamtsieg. Röhrl war nach Julius Beutler (1912) und Walter Schock (1960) erst der dritte Deutsche, dem dies gelang.