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Alfa Romeo: Eine bewegende Geschichte

Bremen Classic Motorshow würdigt 100 Jahre Alfa mit einer Sonderschau
Tazio Nuvolari muss 1930 ein glücklicher Mann gewesen sein. Er gewann nicht nur die damals noch junge Mille Miglia, das Tausend-Meilen-Rennen durch Italien, sondern schaffte dabei als erster auch einen Durchschnitt von mehr als 100 Stundenkilometern. Sein Auto: der 170 km/h schnelle, kompressorbefeuerte Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport.

Die Karosserie mit den lang geschwungenen Kotflügeln, dem leicht schräg gestellten, flachen Kühler und den hoch positionierten Scheinwerfern von Zagato - der Traum aller Sportwagenfans. Damals wie heute. Und deshalb ist der Gran Sport selbstverständlich einer der Stars bei der diesjährigen Sonderschau "Bella Macchina" zu Ehren des 100sten Geburtstages von Alfa Romeo bei der Bremen Classic Motorshow vom 5. bis 7. Februar 2010.

Die bewegende Geschichte der faszinierenden Automarke startete 1910 in den Hallen des Autobauers Alexandre Darracq - der hatte seit 1906 in Portello erfolglos versucht, wenig populäre französische Autos in Lizenz zu bauen und zu verkaufen. Automobilenthusiasten aus der Gegend übernahmen die Fabrik und nannten die neue Firma Società Anonima Lombarda Fabricia Automobili, kurz A.L.F.A. Später übernahm der Ingenieur Nicola Romeo dort das Ruder - ab 1919 hießen die Autos Alfa Romeo. Und Alfa baute fortan genauso schnelle wie schöne Autos - eine einzigartige Kollektion dieser automobilen Juwelen wird in Bremen zu sehen sein. Mit dabei ist der Gran Premio Tipo B. Der erste einsitzige Grand-Prix-Rennwagen gewann allein 1932 sechs Rennen, davon drei Grand Prix - obwohl er erst ab Juni eingesetzt wurde. Damit ist der Wagen mit dem Kompressor-Achtzylinder einer der erfolgreichsten Monoposti aller Zeiten.

Einer ganz besonders seltener Alfa Romeo ist der 8C 2900B Le Mans Speciale von 1938. Der offene Rennwagen, ein Einzelstück von Touring, lief beim imageträchtigen Langstreckenrennen in Frankreich prächtig, bis ein gebrochenes Ventil den Vortrieb stoppte. Ebenfalls aus den 30er Jahren stammt der Gran Premio Tipo 158, bekannt als "Alfetta", Der "kleine Alfa" leistete allerdings Großes: Gemeinsam mit seinem Bruder, dem 159, kassierte er 47 Siege in 54 Grand-Prix-Rennen. Der Rennwagen besaß einen 1.5-Liter-Achtzylinder, der mit Hilfe eines Roots-Kompressors etwa 200 PS produzierte.

Aber auch Design-Ikonen wie der 1900 C52 Disco Volante Spider von 1952 und der Giulia TZ1 von 1963 zieren die Sonderschau "Bella Macchina" in Bremen. Bei der "Fliegenden Untertasse" lag der Focus auf der aerodynamischen Karosserie. Ganz Mutige fuhren mit dem C52 ohne besondere Abtriebshilfen 220 km/h, nur zwei vierzylindrige Spider und ein Coupé wurden gebaut. Vom straßentauglichen Rennwagen Giulia TZ1 fertigte Alfa Romeo immerhin 102 Stück. Dabei steht das T für den Gitterrohrrahmen (Tubolare), das Z für den Karosserieschneider Zagato. Für den nur 660 Kilo leichten Wagen reichte ein 1.6-Liter-Motor mit 112 PS.

Zu zahm? Bitteschön, auch für die Fans von Supercars lohnt sich der Weg zur Bremen Classic Motorshow. Dort wird nämlich der 33 Stradale Prototipo stehen - einer von nur 18 dieser von Alfa gebauten Straßensportler. Für die Höchstgeschwindigkeit von 252 km/h sorgten 230 PS aus einem Zweiliter-V8. Auch in Sachen Concept-Cars überraschte Alfa Romeo die Fans - zum Beispiel 1969 mit dem Carabo, einem Meisterwerk von Bertone. Der Prototyp basiert auf einem Tipo 33 und besitzt einen Mittelmotor-V8 mit 233 PS.

Näher am Verbraucher war der Alfa Romeo Montreal, ein Sportcoupé, das von 1970 bis 1977 gefertigt wurde und ebenfalls auf dem Rennwagen Tipo 33 aufgebaut war. Der Name stammt vom ersten Präsentationsort: 1967 fand in der kanadischen Großstadt die Weltausstellung statt. Die 200 PS des Frontmotors wurden konventionell an die Hinterachse geleitet, das Fahrwerk war eher einfach. Unter anderem wegen der Energiekrise wurden nur knapp 4000 Stück gebaut - einer davon wird in Bremen zu sehen sein.

Die Öffnungszeiten der achten Bremen Classic Motorshow: Freitag, 5. Februar bis Sonntag, 7. Februar 2010 jeweils 9 bis 18 Uhr, Telefon: 01 80 / 55 58 37 42 (14ct pro Minute). Der Eintritt beträgt 13,- Euro. Erwartet werden etwa 550 Aussteller und rund 36.000 Besucher aus sieben Ländern. Weitere Informationen auch unter www.classicmotorshow.de oder in unserer Rubrik "Veranstaltungen".