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Deutsche Hersteller profitieren überdurchschnittlich von der Umweltprämie

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichte heute eine erste statistische Auswertung der eingegangenen Umweltprämien-Anträge.
Dabei kam die BAFA zum Schluss, dass die Mehrzahl der Fahrzeuge, die durch die Abwrackprämie gefördert wurden, ein deutsches Markenzeichen tragen.

Nach Auswertung von 685.000 der bisher ca. 1.840.000 eingegangenen Anträge verteilen sich die Anträge folgendermaßen auf die diversen Hersteller:

Hersteller Anteil in %
VOLKSWAGEN 17,68
OPEL 10,96
SKODA 8,18
FORD 7,96
FIAT 7,66
TOYOTA 5,1
HYUNDAI 4,8
PEUGEOT 4,13
RENAULT 4,09
DACIA 3,15
SEAT 2,89
SUZUKI 2,5
CITROEN 2,43
MAZDA 2,04
KIA 1,95
AUDI 1,91
NISSAN 1,76
BMW 1,71
HONDA 1,63
MERCEDES-BENZ 1,52
Anteil der Top 20 94,05

Zumindest scheinen einige in Deutschland beheimatete Hersteller einen gewissen Nutzen aus der Abwrackprämie zu ziehen. Allerdings sollte man dabei nicht die Marktanteile der jeweiligen Hersteller übersehen. Wenn zum Beispiel Honda (Marktanteil 2008: knapp 1,3%) reichlich 1,6 % der Umweltprämienanträge auf sein Konto verbuchen kann, ist das ein überduchschnittlich guter Wert. Bei Mercedes (Marktanteil 2008: 10,6 %) bedeutet ein Anteil von reichlich 1,5 % an den Umweltprämeinanträgen jedoch im Klartext, daß die marktbelebenden Auswirkungen der Umweltprämie an dieser Marke nahezu spurlos vorübergegangen sind.

Dennoch besteht für die beiden Anführer der Tabelle, VW und Opel, kein Grund zu jubeln. Zwar führten 17,68% der Umweltprämienanträge zum Kauf eines neuen VW, gleichzeitig führten aber 22,6% der Umweltprämienanträge zur Verschrottung eines VW, so daß VW per Saldo durch die Umweltprämie Kunden Verloren hat. Schlimmer trifft es Opel: 10,96% der Umweltprämienanträge führen zum Verkauf eines neuen Opel, 19,5% zur Vernichtung eines bestehenden.

Weitere Verlierer: Ford (13,4 % Verschrottungsanteil zu 7,96 % Neuverkaufsanteil) und Renault (6,9 % zu 4,09 %).

Dagegen sind die Marken Fiat (5,4 % zu 7,66 %), Suzuki (1,5 % zu 2,5 %), Hyundai (0,9 % zu 4,8 %), Skoda (0,7 % zu 8,18 %), Peugeot (3,2 % zu 4,13 %), Toyota (2,2 % zu 5,1 %) und Kia (0,4 % zu 1,95 %) klare Gewinner.

Per Saldo könnte diese Entwicklung bei VW, Opel, Ford & Co. zu schmerzhaften Rückgängen im Ersatzteil- und Werkstattgeschäft der nächsten Jahre führen.